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Eine Patientin hat ihr Kinn auf ein Gestell gelegt. Der Arzt untersucht mit einer Spaltlampe den Augenhintergrund.
Fundusuntersuchung an der Spaltlampe

Wozu dient die Bestimmung des Visus? Was ist eine FAF? Oftmals ist es für Betroffene einer Netzhauterkrankung schwierig einem Arztgespräch zu folgen, wenn die grundlegenden Kenntnisse zu Untersuchungsmethoden fehlen. Erfahren Sie hier mehr zu den Untersuchungensmethoden der Netzhaut.

Untersuchungen der Netzhautfunktion

Der Ort, an dem die Sehschärfe bestimmt wird, ist die Netzhautmitte, wo im Punkt des schärfsten Sehens (Fovea centralis) die Zapfen für die Trennschärfe zuständig sind. Visus ist die Fähigkeit des Auges, zwei nahe beieinander liegende Punkte getrennt voneinander wahrzunehmen. Die volle Sehschärfe ist bei einem Visus von 1,0 oder 100 Prozent erreicht. Die Sehschärfe nimmt mit zunehmendem Alter ab. Während viele Jugendliche im Alter von 20 Jahren zum Beispiel einen Visus von 100 bis 160 % erreichen können, liegt der Visus bei einem 80-jährigen bereits nur noch zwischen 60 bis 100 %. Für die meisten Tätigkeiten des täglichen Lebens ist eine Sehschärfe von 50 bis 60 % ausreichend. Eine Sehschärfe von 100 % wird angenommen, wenn in einem Abstand von 5 Metern zwei Punkte getrennt wahrgenommen werden, die einen Abstand von 1,5 mm haben. Diese Sehschärfe kann auch in einem Winkel angegeben werden und beträgt 1’ (eine Bogenminute). Die unterschiedlichen Sehschärfen können statt in Prozent auch in einem Bruch angegeben werden. Im Zähler steht die Ist-Entfernung, also die Entfernung, aus der der Patient ein Objekt erkennt. Im Nenner steht die Soll-Entfernung, die Entfernung, bei der ein Mensch mit normaler Sehschärfe dasselbe Objekt erkennen könnte. Ein Beispiel: Erkennt ein Patient ein Zeichen aus der Entfernung von 3 Metern das normalerweise aus 15 Metern erkannt wird, so beträgt sein Visus 3/15 oder 20 %.

Zur Untersuchung der Sehschärfe werden meistens Leseprobetafeln verwendet. Sie sind auf einen Normalvisus geeicht. Hier können neben Zahlen und Buchstaben auch Symbole verwendet werden, wie der Landoltsche Ring oder die Pflügerschen Haken. Der Landoltsche Ring ist ein Ring, der an einer Stelle offen ist. Dieser kann in acht verschiedene Positionen gedreht werden, wobei der Patient angeben muss, wo sich die Öffnung befindet. Ähnlich verhält es sich bei den Pflügerschen Haken, die der Form eines „E“ entsprechen und deren Lage von dem Patienten angegeben werden muss.

Bei der Angabe der Sehschärfe ist zu beachten, dass die subjektive Wahrnehmung nicht dem Zahlenwert entspricht. So wird zum Beispiel ein Sehschärfeverlust im oberen Bereich der Skala kaum wahrgenommen, wohingegen bei einer nur noch geringen Sehschärfe bereits Veränderungen von wenigen Prozenten als schwerwiegend empfunden werden.

Untersuchungen der Netzhautstruktur