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AMD: Entwicklung einer neuartigen Immuntherapie
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Forschungsprojekt zur Entwicklung einer möglichen neuen Therapieform für AMD-Patienten
Knapp 2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an der Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD). Damit gehört sie zu den häufigsten Ursachen für Sehverlust im Alter. Neben dem Alter an sich ist ein überschießendes Immunsystem der Hauptgrund, der zur Erkrankung führt. Die Folgen für die Betroffenen sind oft schwerwiegend. Bisher ist die Injektionstherapie mit Spritzen in das Auge die einzig wirksame Möglichkeit, um eine Rückbildung von schädlichen Blutgefäßen bei der feuchten AMD zu erreichen. Sie ist also die einzige Möglichkeit AMD-Patienten zu helfen.
Freigabe von Fördermitteln
Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung 1,5 Mio. Euro freigegeben, die für ein Forschungsprojekt zur Entwicklung einer neuartigen Immuntherapie eingesetzt werden sollen. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Prof. Dr. Harald Neumann vom Universitätsklinikum Bonn, Prof. Dr. Thomas Scheper von der Leibnitz Universität Hannover und Prof. Dr. Thomas Langmann von der Universitätsklinik Köln (ehemals Inhaber der PRO RETINA-Stiftungsprofessur in Regensburg).Die Federführung obliegt der Universität Bonn. Die Gelder werden im Rahmen des VIP+ (Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung) freigegeben.
Ziel der Forschung
In diesem Projekt soll an einem Polysialinsäure-Zucker geforscht werden. Die Wissenschaftler hatten in vorhergehenden Forschungen herausgefunden (siehe auch PRO RETINA-Newsletter vom 12.12.2015), dass dieser Polysialinsäure-Zucker die Freisetzung von Radikalen und entzündungsauslösenden Botenstoffen verhindern kann. Dies bedeutet, dass man ihn auch gegen die durch die Entzündungen ausgelösten Gefäßschäden im Auge einsetzen könnte. Langfristiges Ziel des Gemeinschaftsprojektes soll die Entwicklung einer neuen Therapieform sein. Zunächst soll aber die biotechnologische Herstellung des Polysialinsäure-Zuckers verbessert und optimiert werden. Des Weiteren muss geprüft werden, in welcher Form er verabreicht werden soll. Darunter fällt dann auch die Austestung der richtigen Dosierung. Und nicht zuletzt muss auch geklärt werden, ob die Verabreichung unbedenklich ist. Es gibt also noch viel abzuklären, aber die Forscher sehen es als positives Zeichen an und freuen sich sehr darüber, dass das Geld zur Verfügung gestellt wird. Somit kann ihre Forschung weiter vorangehen.
(Von Matthias Nagel, Redakteur PRO RETINA News)
Quellen: Ophthalmologische Nachrichten online, IDW Informationsdienst Wissenschaft vom 4.5.16