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AMD-Studie in Bonn: Teilnehmer gesucht
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Netzhaut-Erkrankung früher erkennen
Teilnehmer für eine Bonner Studie zur häufigsten Erblindungsursache AMD gesucht
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist in Deutschland und anderen Industriestaaten die Hauptursache für Erblindung und schwere Sehbehinderung im Alter. Etwa jeder dritte über 70-Jährige ist betroffen. Davon entwickelt jeder fünfte bis zehnte eine fortgeschrittene AMD. Um den Verlauf der Erkrankung besser vorhersagen zu können, ist es wichtig, bereits frühe Stadien zu erkennen und zu beobachten. Eine Studie an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn wird messbare Anzeichen, so genannte Biomarker, für das Fortschreiten des Krankheitsprozess untersuchen und so neue diagnostische Tests etablieren. Dazu werden für eine drei Jahre dauernde Studie Menschen ab 50 Jahren mit früher oder mittlerer AMD gesucht.
Bei jedem Vierten über 50 Jahre zeigen sich bereits Veränderungen in der Makula. Diese liegt im Zentrum der Netzhaut und beinhaltet mit Millionen zapfenförmiger Sehzellen den Punkt des schärfsten Sehens. Im Frühstadium der Erkrankung sterben Sehzellen ausgelöst durch stoffwechselbedingte Ablagerungen ab. „Es schreitet langsam über im Durchschnitt zehn Jahre zur späten AMD voran“, sagt Prof. Dr. Dr. Robert Finger, Oberarzt an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn. „Bisher gibt es aber keine Therapie, die diesen Prozess verlangsamt oder stoppt.“Aus der frühen AMD kann sich die späte feuchte oder späte trockene Form entwickeln. Bei der späten feuchten AMD wachsen abnormale undichte Blutgefäße in die Makula hinein und geben Flüssigkeit ab, wodurch die Netzhaut anschwillt und Natzhautblutungen und Narben entstehen. „Eine frühzeitige Therapie kann im Fall der feuchten AMD das Sehen über viele Jahre erhalten“, sagt Prof. Finger. Bei der späten trockenen AMD gibt es mehrere klinische Behandlungsstudien, die auch an der Augenklinik der Universität Bonn durchgeführt werden. Eine zugelassene Therapie gibt es bislang leider nicht.
Neue Biomarker gesucht
In den frühen Stadien der Erkrankung ist das zentrale Sehvermögen der Betroffenen oft noch normal. Manche klagen über Probleme beim Sehen in der Dämmerung sowie beim Lesen von Gedrucktem mit schlechten Kontrasten. Eine Einschränkung wird aber bei den üblichen Sehtests nicht entdeckt, obwohl bereits erste Veränderungen an der Netzhaut vorliegen. „Es ist wichtig, neue Tests zu etablieren, um Einschränkungen durch die Krankheit früh zu entdecken und deren Verlauf besser vorhersagen zu können“, sagt Prof. Finger.
Für die Studie werden Menschen ab 50 Jahren mit früher oder mittlerer AMD gesucht. In diesem Stadium bemerken die Betroffenen nur wenig Sehverschlechterung. Doch gelbe Ablagerungen in der Netzhaut im Auge, so genannte Drusen, können für den Augenarzt ein erster Anhaltspunkt sein.
Verlauf der Krankheit dank neuer Diagnostik erfassbar
Im Rahmen der Studie werden unter anderem neue Funktionstests eingesetzt, die speziell die von früher und mittlerer AMD verursachten Sehprobleme bei reduzierten Licht- und Kontrastverhältnissen prüfen. Zudem wird ein neues, Laser-basiertes Verfahren zur hochauflösenden Bildhebung eingesetzt. Damit erfolgen Aufnahmen aller Netzhautschichten sowie der Durchblutung der Netzhaut. Eine Reihe von Faktoren, die die AMD beeinflussen können, werden mittels Fragebögen und Blutproben bestimmt. So können Veränderungen der Netzhaut sichtbar gemacht sowie der individuelle Krankheitsverlauf beobachtet werden. Abschließend erfolgt noch eine Untersuchung des Augenhintergrundes durch einen Augenarzt und ein Gespräch.
Zu der Teilnahme an der Studie sind Menschen ab 50 Jahren mit früher oder mittlerer (fachsprachlich intermediärer) AMD eigeladen, die keine weitere für das Sehen relevante Augenerkrankung haben und bereit sind, über drei Jahre einmal jährlich in die Universitäts-Augenklinik für eine dreistündige Studienvisite zu kommen. Die Untersuchungen mit modernsten Geräten gehen weit über den üblichen Standard bei AMD hinaus. Sie sind im Rahmen der Studie kostenlos.
Interessenten können sich bei Susanne Welker oder Manuel Heinemann unter der Telefonnummern 0228/287-14851 oder -15252 sowie per E-Mail susanne.welker@ukb.uni-bonn.de oder manuel.heinemann@ukb.uni-bonn.de melden.