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Digitaltag: Digitalisierung ja, aber fair!

Zum bundesweiten Digitaltag

Digitalisierung zieht rasant in alle Lebensbereiche ein. Ein gerechtes digitales Miteinander kann es aber in Zukunft nur geben, wenn Digitalisierung auch inklusiv gestaltet wird. Niemand dürfe wegen seines Alters oder seiner Behinderung abgehängt werden, so Dario Madani, Leiter des Arbeitskreises Social Media und Delegierter der PRO RETINA, anlässlich des morgigen bundesweiten Digitaltages. Er sieht die Politik dringend gefordert, sich für digitale Barrierefreiheit stark zu machen. Aber auch Selbsthilfeorganisationen können viel dazu beitragen, Ängste gegenüber digitalen Angeboten abzubauen.

Bonn - Für Menschen mit Seheinschränkung kann Digitalisierung sehr viel bedeuten und (wieder) ermöglichen: Kommunikation, Information, Mobilität und Teilhabe. Durch die Corona-Pandemie hat in Deutschland ein Quantensprung in der Nutzung digitaler Angebote stattgefunden, so Dario Madani, selbst aufgrund einer Netzhauterkrankung erblindet. Menschen mit Sehbehinderung profitierten jedoch oft nicht von den Vorteilen dieser Entwicklung. Innovative Entwicklungen in Hard- und Software sind für Menschen mit Seheinschränkung nutzlos, wenn sie zum Beispiel deshalb nicht zugänglich sind, weil sie ausschließlich per Touchscreen bedient werden können oder von Sprachausgabeprogrammen nicht vorgelesen werden. Nur, wenn zukünftig sämtliche digitalen Entwicklungen barrierefrei nach Standard gedacht werden, kann die Teilhabe aller in einer digitalen Gesellschaft gewährleistet werden, so Madani. Weltfirmen wie Apple oder Miele zeigen schon länger, dass das technologische Mitdenken von Bedürfnissen älterer und behinderter Menschen von Anfang an möglich ist. Ihre Programmierer und Entwickler bauen von Haus aus Bedienungshilfen ein, die Inklusivität gewährleisten.

Abbau individueller Barrieren durch die Selbsthilfe

„Wir sehen uns als bundesweit aktiver Verband für Menschen mit Netzhauterkrankungen auch selbst gefordert, zu ermutigen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, unterstreicht Madani. „Dazu gehört, gerade bei älteren Menschen, nicht nur Interesse an der Nutzung digitaler Angebote zu wecken, sondern auch möglichst vielen interessierten Menschen, die unsicher sind, das nötige Wissen zu vermitteln, um mit der digitalen Technik sicher umgehen zu können.“

Zugewinn für alle erlebbar machen

PRO RETINA stellt für eine konsequente digitale Barrierefreiheit Expertenwissen in eigener Sache zur Verfügung. Seit vielen Jahren bietet die Patientenorganisation erfolgreich Schulungen zur Nutzung und Handhabung von Iphones an. Mit einer brandaktuellen Broschüre „Smartphone, Computer & Neue Medien“ können sich Menschen mit Seheinschränkungen einen Überblick über aktuelle digitale Produkte verschaffen. Erste Seminare und Tutorials im Webformat unterstützen ehrenamtlich Aktive der PRO RETINA beim Einsatz neuer ergänzender Selbsthilfeangebote zu bestehenden Gruppentreffen und Präsenzveranstaltungen. Zukunftsgerichtet sind auch neue Selbsthilfeprojekte der PRO RETINA in den Sozialen Medien oder zur Vernetzung mit einer eigenen App.

Über den bundesweiten Digitaltag

Zum morgigen bundesweiten Digitaltag ruft ein Partnernetzwerk aus Fach- und Berufsverbänden, Gewerkschaften und Industrie auf. Jede und Jeder soll sich eingeladen fühlen die enormen gesellschaftlichen Veränderungen durch Digitalisierung mitzugestalten. Mehr Infos unter: digitaltag.eu