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Fake News: Karotten - Je mehr desto besser?

Sehen - ohne Augen

Sehen, hören, riechen, schmecken, tasten: Mit diesen Sinneseindrücken machen wir Menschen uns tagtäglich ein Bild von unserer Umgebung. Die Sinne helfen uns dabei, dass wir uns orientieren und mit anderen Menschen in Kontakt treten können. Der Sehsinn liefert uns rund 80 Prozent aller Informationen. Informationen, die an den Sinneszellen ankommen, werden über den Sehnerv direkt an das Gehirn weitergegeben. Der überwiegende Anteil des Sehens geschieht allerdings nicht im Auge, sondern im Gehirn. Erfahrungen, Erinnerungen und Gefühle spielen beim Sehen eine große Rolle. Der Hauptanteil des Sehens spielt sich also im Gehirn ab. Benötigen wir dann unbedingt das Auge zum Sehen? Es gibt eine Reihe von Angeboten, die zumindest behaupten, dass Sehen ohne Augen möglich ist.

Das dritte Auge - Stirnchakra

Wie die Kunst des Yogas stammt auch der Begriff der Chakren aus Indien. Als Chakra bezeichnet man bestimmte Energiezentren des Körpers. Das Stirnchakra oder drittes Auge ist eines der sieben Hauptchakren. Laut Definition befindet es sich zwischen beziehungsweise leicht über den Augenbrauen in der Stirnmitte. Das Stirnchakra wird auch als „das Tor zur Seele“ bezeichnet und wird mit der Zirbeldrüse in Verbindung gebracht. Die Zirbeldrüse ist für eine Menge wichtiger Körperfunktionen zuständig, wie zum Beispiel für die Produktion des Hormons Melatonin. Melatonin steuert den Tag Nacht Rhythmus. Seheindrücke würden nur über das dritte Auge aufgenommen und an das Gehirn übermittelt werden. Das hieße man könnte mit geschlossenen Augen Gegenstände visuell so wahrnehmen, als würde man normal sehend sein.

In Seminaren suggerieren Anbieter sehbehinderten und blinden Menschen, dass sie ihre Augen zum Sehen nicht benötigen. Videos mit sehbehinderten Menschen, die über das dritte Auge wieder sehen können, gibt es reichlich. Mit geschlossenen Augen können sie Farben erkennen und folgen einfach Ihrer Intuition. Kinder mit verbundenen Augen zeigen mit einer exakten Treffsicherheit die geforderten bunten Becher. Gesetzlich blinde Menschen können wieder Buschstaben lesen. Für mich sind diese Aufnahmen nicht zu erklären. Laut Kursleiter alles eine Frage der inneren Einstellung. Man müsse einfach nur die Selbstsicherheit stärken und immer lächeln. Dadurch würde die eigene Intuition gestärkt und das Bewusstsein erweitert. Misserfolge sind schlecht für die Seele und jeder Teilnehmer wird so gefeiert wie er ist. Für diese Erkenntnis müssen Kursteilnehmer in einem Intensivseminar von 20 Stunden allerdings 750 € bezahlen. Ein stolzer Preis für diese wahre Erkenntnis!