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Transorbitale Wechselstromstimulation bei Optikusneuropathie

Stellungnahme der Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG), Retinologische Gesellschaft (RG) und Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)

Stand: Dezember 2016

Seit einiger Zeit wird eine transorbital-transkutane Elektrostimulationstherapie zur Verbesserung des Sehvermögens bei neurodegenerativen Sehbahnerkrankungen einschließlich Glaukom und altersbedingter Makuladegeneration angeboten (www.savir-center.com). Im Juni 2016 erschien eine Publikation zur Wirksamkeit dieser Therapie bei Optikusatrophie in der Zeitschrift PLoS One, der eine multizentrische, prospektive, randomisierte und plazebo-kontrollierte Studie zugrunde liegt. Die Therapie bestand aus einer Serie von täglich 50 Minuten dauernder transorbitaler Wechselstromstimulation über 10 Wochen, knapp über der Phosphen-Wahrnehmugsschwelle. Als Placebo wurde mit reduzierter Frequenz stimuliert („Sham“-Gruppe). Mittels einer sogenannten „High resolution perimetry“ wurde eine Gesichtsfeldverbesserung von 24,0 % gegenüber 2,5 % in der Sham-Gruppe angegeben. Die Behandlung hat nach Angaben der Autoren keine relevanten Nebenwirkungen. Sie kommen zu dem Schluss: „This class 1 evidence suggests that visual fields can be improved in a meaningful way.“ Zahlreiche Anfragen sowohl von Kollegen als auch von der Presse waren Anlass für eine Prüfung dieser Publikation.

Empfehlung von DOG und BVA:

Solange diese methodischen Einschränkungen nicht durch weitere Untersuchungen adressiert worden sind, ist der Wirksamkeitsnachweis für die Methode in der beschriebenen Weise nicht als gesichert anzusehen. Zusammenfassend stellen DOG und BVA fest, dass die vorgelegte Studie nicht die notwendige Evidenz herstellt, aufgrund derer diese Methode der transorbitalen Wechselstromtherapie zur Funktionsverbesserung bei Optikusatrophie empfohlen werden kann.

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Stellungnahme transorbitale Wechselstromtherapie

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