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Grundlagenforschung: Algen gegen feuchte AMD

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Fucoidane aus Braunalgen: Therapieoption bei feuchter AMD?

Braunalgen aus der Ostsee enthalten sogenannte Fucoidane. Diese medizinisch zu nutzen ist das Ziel eines Projekts, das von Prof. Alexa Klettner, Laborleiterin in der Klinik für Ophthalmologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) geleitet wird und an dem auch andere klinische Fakultäten des UKSH beteiligt sind.

Eigenschaften von Algen bei feuchter AMD untersucht

Bereits seit längerem forschen die Wissenschaftler der Klinik für Ophthalmologie an VEGF-Hemmern, die zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verwendet werden – eine der Hauptursachen für Erblindung in Deutschland. „Durch einen Zufall haben wir dabei entdeckt, dass auch Fucoidan in der Lage ist, den VEGF-Gehalt in den Zellen des Auges zu vermindern“, berichtet Klettner. „Diese Entdeckung war für mich der Anlass, die Eigenschaften von Fucoidanen weiter zu untersuchen.“ Fucoidane sind komplexe langkettige Polysaccharide, die in der Zellwand von braunen Seealgen vorkommen.

Neues EU-Projekt ins Leben gerufen

Der von Kieler Forschern initiierte Forschungsansatz wird nun als grenzüberschreitendes Projekt von der Europäischen Union gefördert.

„Die Idee zu diesem Projekt kamen Prof. Sabine Fuchs aus der Klinik für Unfallchirugie und Orthopädie und mir, nachdem wir in einer Kooperation einige für medizinische Anwendungen interessante Ergebnisse zu Fucoidanen herausgefunden hatten und diese Eigenschaften genauer unter die Lupe nehmen wollten. Zusammen mit Dr. Levent Piker von Coastal Research and Management (CRM), einer in Kiel ansässigen Firma, und Prof. Susanne Alban aus dem Pharmazeutischen Institut der CAU haben dann wir dieses Projekt initiiert“, so Klettner. „Wir freuen uns, dass wir so viele hervorragende Partner für unser Projekt gewinnen konnten.“

Bestandteile der Braunalge nutzbar machen

Ziel ist es, aus Braunalgen gewonnene Fucoidane und deren Eigenschaften für eine zukünftige Nutzung in der Medizin und Kosmetik zu untersuchen. Hierzu wird im deutsch-dänischen Projektteam unter anderem eine Datenbank etabliert, die eine Vielzahl der aktiven Inhaltsstoffe aus Braunalgen und deren Eigenschaften enthalten soll. Auf dieser Basis wollen die Wissenschaftler aussichtsreiche Inhaltsstoffe auswählen und auf ihre Anwendbarkeit in verschiedenen Bereichen prüfen. Nach der Förderperiode soll eine kommerzielle Nutzung der Erkenntnisse ermöglicht werden.

Quelle: Pressemitteilung Universitätsklinikum Schleswig-Holstein