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Grundlagenforschung: Photorezeptoren aus Nanodrähten

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Nanodrähte aus Gold und Titan ersetzen Photorezeptoren in blinden Mäusen

In China haben sich Wissenschaftler an der Fudan University und der University of Science and Technology of China mit der Heilung blinder Mäuse beschäftigt – und das mit Erfolg! Ihre Erkenntnisse könnten den Weg freimachen, demnächst verschiedene Erkrankungen der menschlichen Netzhaut effektiver zu behandeln.

Künstliche Photorezeptoren aus Nanodrähten

Die Forscher haben zunächst Mäuse genetisch so verändert, dass ihre natürliche Netzhaut degenerierte und die Nager erblindeten. Die beschädigten Photorezeptoren ersetzten sie anschließend durch Nanodrähte aus Gold und Titandioxid. Diese Behandlung stellte die verlorene Sehfähigkeit der Tiere zumindest teilweise wieder her: Die Mäuse reagierten wieder auf blaues, grünes und ultraviolettes Licht; auch ihre Pupillen erweiterten sich dabei, was eine gewisse Lichtempfindlichkeit bestätigt. Die künstlichen Photorezeptoren wurden acht Wochen lang in den Augen belassen: in dieser Zeit konnten bei keinem der Versuchstiere unangenehme Nebenwirkungen beobachtet werden.

Basis für weitere Studien

Die Ergebnisse sind sehr interessant, lassen aber noch viele Fragen offen. Natürlich ist es nicht möglich, zu sagen, was die Mäuse genau sehen konnten und inwiefern ihre Sinneseindrücke mit denen vor der Erblindung übereinstimmten- schließlich können sie nichts darüber erzählen. Eine vollständige Farbsehfähigkeit haben die Tiere jedenfalls nicht erreicht, so viel steht für die Forscher fest. Obwohl dies für einen vorher blinden Menschen wohl nicht von höchster Bedeutung wäre, zeigt es doch, das noch eine Menge Forschungsarbeit nötig ist. Die bisherigen Forschungsergebnisse bieten eine gute Basis für weitere Studien, die vielleicht eines Tages zu einer Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit degenerativen Netzhauterkrankungen wie Retinitis Pigmentosa (RP) oder einer Makuladegeneration führen.

Quellen: trendsderzukunft.de vom 10.3.2018; futurism.com vom 08.03.2018; nature communications vom 6.3.2018