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LHON-Patientenregister offiziell gestartet – Erster Patient bereits aufgenommen

LHON-Patientenregister offiziell gestartet  – Erster Patient bereits aufgenommen


Bonn/Tübingen/München – Patienten mit der seltenen Augenerkrankung Lebersche Hereditäre Optikus-Neuropathie (abgekürzt: LHON) haben ab sofort die Möglichkeit, sich im deutschen LHON-Patientenregister einzutragen.

Initiiert und begleitet durch PRO RETINA Deutschland e.V., der bundesweit tätigen unabhängigen Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Netzhautdegenerationen, erfasst das Register epidemiologische Informationen über die Häufigkeit sowie Verbreitung von LHON und deren Krankheitsverlauf. Die Daten sollen nicht nur helfen die Erkrankung besser zu verstehen, sondern können auch dazu dienen, die Therapiemöglichkeiten zu verbessern. Die Registrierung erleichtert Patienten den Zugang zu klinischen Studien. Gleichzeitig erhalten Forscher einen besseren Zugang zu geeigneten Patienten. Eine Pseudonymisierung der Patienten sichert den Schutz der sensiblen Datensätze. Unterstützung bei der Umsetzung des LHON-Registers erhält PRO RETINA vom Steinbeis Transferzentrum (STZ) eyetrial am Department für Augenheilkunde in Tübingen, welches als Contract Research Organisation (CRO) fungiert, sowie der deutschen Niederlassung des Schweizer Pharmaunternehmens Santhera, welches auf die Behandlung seltener neuro-ophthalmologischer und neuromuskulärer Erkrankungen spezialisiert ist.
 
„Wir freuen uns, dass das Patientenregister nun offiziell für LHON-Patienten zugänglich ist. Das Zentrum für Seltene Augenerkrankungen (ZSA) des Universitätsklinikums Tübingen hat die ersten Patientendaten erfasst. Somit ist der Startschuss für eine bessere Versorgung der Patienten gefallen“, so Dr. Sandra Jansen, Projektmanagerin bei PRO RETINA Deutschland e.V. und zuständig für medizinische Themen sowie für das Patientenregister. „Dies ist der erste Schritt, die seltene Augenerkrankung in Zukunft besser zu verstehen und die Therapiechancen zu erhöhen“, ergänzt Dr. Robert Schupp, Geschäftsführer der Santhera (Germany) GmbH. „Zudem ist es erfreulich, dass sich so viele Kliniken zur Teilnahme bereit erklärt haben“, sagt Prof. Dr. med. Barbara Wilhelm, Leiterin der STZ eyetrial, Tübingen.
 
Patienten wird auf www.pro-retina.de/anmeldung-patientenregister die selbstständige Erfassung ihrer Erkrankungsdaten ermöglicht. Alternativ können Patienten deutschlandweit spezielle LHONZentren aufsuchen, in denen die Daten auch bis zu 10 Jahre rückwirkend eingepflegt werden können. Dank des deutschen LHON-Registers können in Zukunft demographische und klinische Daten zentral erfasst und wissenschaftlich ausgewertet werden. Auf diese Weise können Daten wie die Verbreitung, Diagnosestellung, Risikofaktoren, Begleiterkrankungen, die Behandlung sowie deren Erfolg ermittelt werden. Bisher wurden Patientendaten nur dezentral im Rahmen der ärztlichen Dokumentation erfasst, mit Hilfe des Registers können diese Daten nun zusammengeführt und für statistische Zwecke genutzt werden. Dadurch sind Ableitungen für die Diagnostik, Prognose und Heilungschancen sowie Therapie der LHON möglich.
 
Unterstützt wird das Patientenregister von einem Wissenschaftlichen Beirat mit Experten aus dem ophthalmologischen und neurologischen Bereich: 

  • Prof. Dr. med. Thomas Klopstock, Facharzt für Neurologie, Klinikum der Universität München
  • Prof. Dr. med. Wolf Lagrèze, leitender Arzt der Sektion Neuroophthalmologie, Kinderophthalmologie und Schielbehandlung, Klinik für Augenheilkunde Universitätsklinikum Freiburg
  • Prof. Dr. med. Siegfried Priglinger, Direktor der Augenklinik, Klinikum der Universität München
  • Prof. Dr. med. Klaus Rüther, Leiter des Ressorts Strabologie und Neuroophthalmologie des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands (BVA)
  • Prof. Dr. med. Helmut Wilhelm, Leiter der Neuroophthalmologischen Ambulanz, Universitätsklinikum Tübingen, Department für Augenheilkunde (Studienleitung des Registers) 

Das neue LHON-Register startet als Studienprojekt ohne kommerzielles Interesse. Die Gesamtverantwortung und das Projektmanagement wird von PRO RETINA übernommen. Die Verantwortung für alle studienspezifischen und regulatorischen Belange des Projekts trägt STZ eyetrial am Department für Augenheilkunde als CRO des Registers. 

Wo können sich LHON-Patienten registrieren? 

Patienten haben zwei Möglichkeiten teilzunehmen. Bei der ersten Möglichkeit melden sich Patienten mit ihren Kontaktdaten direkt im PRO RETINA Patientenregister an www.pro-retina.de/anmeldungpatientenregister. Im nächsten Schritt erhalten sie Zugangsdaten, mit denen sie einen Fragebogen ausfüllen können.  Bei der zweiten Option können Patienten ihre Daten in ausgesuchten Augenkliniken einpflegen lassen. Dabei ist es möglich, Daten auch 10 Jahre rückwirkend mit aufzunehmen. Die teilnehmenden Zentren können in der PRO RETINA Geschäftsstelle oder im STZ eyetrial am Department für Augenheilkunde erfragt werden.

Welche Daten werden erfasst? 

Demographische und klinische Daten werden mit Hilfe des LHON-Registers erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Auf diese Weise können Daten wie die Verbreitung, Diagnosestellung, Risikofaktoren, Begleiterkrankungen, die Behandlung sowie deren Erfolg ermittelt werden. 

Wie sicher sind die Patientendaten?

Die Datensätze werden pseudonymisiert ausgewertet, die persönlichen Daten sind in einem besonders geschützten Bereich für Dritte unzugänglich abgelegt. Im Gegensatz zu international bestehenden Registern liegen die Daten in Deutschland. Zwar können ausgewählte forschende Einrichtungen die Daten einsehen, jedoch ohne Zugriff auf persönliche Daten wie Name und Adresse.Was ist eine LHON? LHON ist eine sogenannte mitochondriale Erkrankung, die zu einer starken Minderung der Sehstärke führt. Besonders häufig sind junge Männer in der zweiten und dritten Lebensdekade betroffen.1 Etwa einer von 30.000 bis 54.000 Menschen ist von dieser Augenerkrankung betroffen. LHON gehört somit zu den seltenen Erkrankungen. Pro Jahr gibt es etwa 80 Neuerkrankte in Deutschland.

Bei diesen Symptomen sollten Sie an eine LHON denken

Eine schnelle und schmerzlose Verschlechterung des Sehvermögens – meist zunächst auf einem Auge und nach einigen Wochen bis Monaten auch auf dem anderen Auge – kann Hinweise auf eine LHON geben. Da meist das zunächst noch gesunde Auge das schon betroffene Auge ausgleicht und das Gehirn die fehlenden Seheindrücke eines Auges durch diejenigen des anderen Auges ersetzt, bemerken Patienten häufig erst spät, dass sie unter Sehproblemen leiden. Aus diesem Grund nehmen Patienten die Sehprobleme in einigen Fällen erst sehr spät wahr. Eine Kontrast- und Farbwahrnehmungsstörung sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit sollten auch an eine LHON denken lassen. Darüber hinaus kann beim Fortschreiten der Erkrankung ein zentraler Gesichtsfeldausfall entstehen, bei dem die Patienten in der Bildmitte nichts mehr erkennen und den Rand nur noch sehr unscharf sehen.

Ohne eine entsprechende Therapie kann der progredient verlaufende Funktionsverlust innerhalb weniger Wochen bis zur funktionellen Erblindung beider Augen führen.

Gemeinsame Pressemitteilung von PRO RETINA Deutschland e.V. und Santhera (Germany) GmbH; im PDF-Dokument [datei:3347|hier zum Downloaden].

Zur Beantwortung Ihrer Fragen sowie für Interviewfragen stehen wir gern zur Verfügung.

Kontakte:

Dr. Sandra Jansen patientenregister@pro-retina.de Tel: +49-228-227 217 0, Fax: +49-228-227 217 29
STZ eyetrial am Department für Augenheilkunde, Universität Tübingen Elfriede-Aulhorn-Straße 7, 72076 Tübingen Tanja Lengnink tanja.lengnink@stz-eyetrial.de Tel: +49-7071-298 4931
Santhera (Germany) GmbH Arnulfstraße 199, 80634 München Dr. Michaela Siebert michaela.siebert@santhera.com Tel: +49-151-43 10 19 67, Fax: +49-89-189 85-102

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