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Netzhaut-Scanner für Zuhause

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Forscher entwickeln ein tragbares Laser-Mikroskop

Eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle ist bei vielen Augenleiden häufig entscheidend für eine erfolgreiche Therapie. So auch bei der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und anderen Krankheiten mit Flüssigkeitseinlagerungen in der Netzhaut. Die frühzeitige Erkennung von krankhaften Veränderungen der Netzhaut spielt hier eine ganz besonders große Rolle. Die häufigen Kontrollen stellen jedoch oft eine Belastung für die Patienten dar und verursachen Kosten und großen Zeitaufwand.

Das neuartige OCT-Gerät Mimo

Die Berner Fachhochschule BFH hat nun ein tragbares Laser-Mikroskop entwickelt. Die Methode basiert auf der seit Jahren eingesetzten optischen Kohärenztomografie (OCT). Das neuartige Gerät mit dem Namen „Mimo" ist so kompakt wie eine Kaffeemaschine, selbstmessend und durch eine intuitive Bedienung sehr anwenderfreundlich. So kann die Messung an jedem beliebigen Ort, wie auch zuhause beim Patienten erfolgen. Mit wenig Aufwand wird durch regelmäßig vom Patienten selbstständig durchgeführte Messungen eine kontinuierliche Überwachung der Netzhaut ermöglicht.

Nach Ablegen des Kopfes in der Auflage, führt das Gerät den Netzhaut-Scan vollautomatisch durch. Eine verbesserte Messgeschwindigkeit reduziert dabei Messfehler als Folge von Kopfbewegungen.

Mögliche Anwendung

Natürlich können diese kleinen Messmikroskope hinsichtlich der Bildqualität nicht mit den großen OCT-Geräten in der Klinik mithalten. Die Aufnahmen seien jedoch ausreichend für eine verlässliche Analyse, insbesondere, da sie durch eine Software vollautomatisch ausgewertet werden und die kürzeren Zeitabstände zwischen den einzelnen Messungen der Erfassung von Veränderungen zugutekommen.

Die Resultate werden automatisch an ein beliebiges Endgerät übermittelt, sodass Arzt und Patient bei einem auffälligen Befund sofort benachrichtigt werden und gegebenenfalls weitere Schritte einleiten können. So kann vermieden werden, dass das optimale Zeitfenster für Therapiemaßnahmen verpasst wird.

Ob das kleine OCT-Gerät klinisch tatsächlich Vorteile bringt, wird derzeit validiert. Auszuschließen ist es jedoch nicht, dass „Mimo“ vielleicht eines Tages den ein oder anderen Patienten-Haushalt besiedeln wird.       

Quellen:

Der Bund - Schweizer Tageszeitung aus Bern vom 8.10.18

idw- Informationsdienst Wissenschaft vom 9.10.18