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Neue Arbeitsgruppe Netzhautforschung und Optogenetik an der Uni Würzburg

Neue Arbeitsgruppe Netzhautforschung und Optogenetik an der Uni Würzburg

Eine neue Arbeitsgruppe für Netzhautforschung und Optogenetik baut der Biologe Jens Dübel seit April 2011 neu am Institut für Klinische Neurobiologie der Universität Würzburg auf.

Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Optogenetik ist die gentherapeutische Behandlung von Netzhauterkrankungen. Auf diesem Feld, so die Universität, könne Dübel bereits Erfolge vorweisen. Publiziert hat er die Ergebnisse gemeinsam mit Forscherkollegen im Juli 2010 im Fachjournal "Science", noch während seiner Zeit am Friedrich-Miescher-Institut in Basel in der Arbeitsgruppe von Botond Roska.

Vorgestellt wurde laut Mitteilung der Würzburger Universität eine erfolgreiche Gentherapie bei Mäusen, die der Forschung als Modell für die Augenkrankheit Retinitis pigmentosa (RP) diene. Der Forschungsgruppe des Friedrich-Miescher-Instituts sei es mit einer Gentherapie am Mausmodell gelungen, „beschädigte Zapfen wieder zu aktivieren“, berichtet die Universität Würzburg: „Die Wissenschaftler nahmen ein Gen für eine lichtempfindliche Ionenpumpe (Halorhodopsin) aus einem Bakterium und schleusten es in die Zapfen blinder Mäuse ein. Danach reagierten diese Zellen wieder auf Licht und leiteten Signale an die Nervenzellen in der Netzhaut weiter.“

Ob sich die Methode auch bei der Netzhaut des Menschen anwenden lässt, haben laut Universität die Forscher aus Basel in Zusammenarbeit mit Kollegen vom Institut de la Vision in Paris getestet. In ersten Experimenten an Zellkulturen aus lichtunempfindlichen Netzhäuten sei dies tatsächlich gelungen und die behandelten Zellen reagierten danach wieder auf Licht.

Dübel ist überzeugt, dass die Gentherapie bei Augenkrankheiten Zukunft hat: In den USA sei mit einer ähnlichen Methode bei Patienten, die an der erblichen Augenkrankheit LCA (Leber-kongenitale Amaurose) leiden, bereits eine deutliche Verbesserung der Sehfähigkeit erzielt worden. „Die Kollegen in den USA verwenden für ihre erfolgreiche Gentherapie den gleichen Vektor wie wir“, sagt Dübel. Mit Vektor meint er eine Art Taxi, das die "heilenden" Gene in die "kranken" Zellen transportiert - in diesem Fall ist das "Taxi" ein adeno-assoziiertes Virus. „Es konnten bisher keinerlei krankheitserregende Eigenschaften nachgewiesen werden, und rund 80 Prozent der Menschen tragen es ohnehin schon in sich“, so der Forscher.

Quellen:

  • Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • idv
  • Ophthalmologische Nachrichten Online

Weitere Informationen: Ausgaben von PRO RETINA NEWS vom

01.07.2010:Erfolgversprechende Gentherapie bei LCA

27.06.2010:Gen aus Salzbakterien gegen Erblindung