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Pro Retina Stiftung: Pressemitteilung zur Verleihung des grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2024
Liebe Abonnenten,
die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit verleiht den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2024 an Dr. Olivier Mercey. Wissenswerte Informationen über den diesjährigen Forschungspreis beinhaltet die nachfolgende Pressemitteilung.
Berlin/Genf, 12. Oktober 2024. Die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit hat heute im Rahmen des Augenarztkongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin den renommierten grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2024 an Dr. Olivier Mercey aus Genf (Schweiz) verliehen.
Der Wissenschaftlich-Medizinische Beirat der Stiftung würdigte Dr. Mercey für seine bahnbrechende Arbeit im Bereich der Gentherapie, die zu wichtigen neuen Erkenntnissen zur Behandlung der Leber’schen kongenitalen Amaurose (LCA5) geführt hat.
Die LCA5-assoziierte Leber’sche kongenitale Amaurose (LCA5) ist eine seltene, erbliche Augenkrankheit, die schon bei Babys oder Kleinkindern zu starker Sehbehinderung oder Blindheit führt.
In der prämierten Publikation, veröffentlicht in JCI Insight (2023), untersuchte Dr. Mercey gemeinsam mit einem internationalen Forschungsteam den genetischen Ansatz zur Therapie der LCA5-assoziierten Leber’schen kongenitalen Amaurose. Durch die sogenannte Gene Augmentation wurde die Ziliumarchitektur von Fotorezeptorzellen in Tiermodellen entscheidend verbessert. Diese Fortschritte sind wegweisend für die Entwicklung zukünftiger Gentherapien zur Behandlung dieser erblich bedingten Blindheit.
Dr. Mercey, der seine Promotion 2016 am Technologie- und Wissenschaftspark Sophia Antipolis in Frankreich abschloss, hat im Laufe seiner wissenschaftlichen Karriere maßgebliche Fortschritte auf dem Gebiet der Netzhautforschung erzielt. Besonders hervorzuheben ist seine Entwicklung einer hochauflösenden Mikroskopietechnik („Expansion Microscopy“), die eine detaillierte Analyse der Architektur von Sehzellen ermöglicht und somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der molekularen Mechanismen der Augenerkrankung LCA5 leistet.
Der Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde von der Pro Retina Stiftung, dem PRO RETINA Deutschland e.V., der Retina Suisse sowie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft vergeben.
„Die Arbeit von Dr. Mercey bringt uns der Entwicklung einer Gentherapie für LCA5-Patienten einen entscheidenden Schritt näher“, lobte Franz Badura, zuständig bei der Stiftung für Forschungsförderung.
Die Pro Retina Stiftung gratuliert Dr. Olivier Mercey herzlich zu dieser Auszeichnung und wünscht ihm weiterhin viel Erfolg bei seinen Forschungen zur Bekämpfung von Erblindung.
Laudatio
Der Wissenschaftlich-Medizinische Beirat des PRO RETINA Deutschland e.V., sowie der Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit, bestehend aus den Herren Prof. Frank Holz, Prof. Ulrich Kellner, Prof. Klaus Rüther, Prof. Thomas Langmann, Prof. Olaf Strauss, Prof. Marius Ueffing, Prof. Bernhard Weber, Prof. Hendrik Scholl, Dr. Claus Gehrig, Prof. Christian Grimm und Franz Badura hat
Olivier Mercey, Ph.D.
den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis 2024 der Pro Retina Stiftung, des Pro Retina Deutschland e.V. und der Retina Suisse
für seine hervorragende Arbeit die zu neuen Erkenntnissen im Bereich der Gentherapie geführt hat zuerkannt.
Prämierte Arbeit:
Siebren Faber, Olivier Mercey, Katrin Junger, Alejandro Garanto, Helen May-Simera, Marius Ueffing, Rob W.J. Collin, Karsten Boldt, Paul Guichard, Virginie Hamel, and Ronald Roepman. Gene augmentation of LCA5-associated Leber congenital amaurosis ameliorates bulge region defects of the photoreceptor ciliary axoneme. JCI insight. (2023) 8(10):e169162. Doi: 10.1172/jci.insight.169162.
Herr Dr. Mercey promovierte 2016 am Institut für molekulare und zelluläre Pharmakologie des Technologie- und Wissenschaftspark Sophia Antipolis in Frankreich. Aspekte seiner Doktorarbeit die sich mit der Regulation der Zelldifferenzierung beschäftigte publizierte Dr. Mercey prominent in hochrangigen Zeitschriften wie ‚Nature Communications‘ und ‚Development‘. Nach anschliessenden erfolgreichen Jahren als Postdoc in Paris wechselte Dr. Mercey 2020 in die Gruppe von Prof. Guichard und Dr. Hamel an der Universität Genf. Hier entwickelte und etablierte er eine hochauflösende Mikroskopietechnik ('expansion microscopy') für die Netzhaut, die er sehr effektiv für Studien zum Aufbau von Sehzellen einsetzte.
Mit dieser Methode konnte Dr. Mercey die Architektur des Ziliums in den Sehzellen detaillierter beschreiben und die intrazelluläre Position z.B. von Lebercillin bestimmen. Er zeigte, dass das Fehlen von Lebercillin im Tiermodell zu Problemen bei der Neubildung jener intrazellulären Membranstrukturen führt, die für den Einbau des lichtsensitiven Sehpigments unerlässlich sind. Die gentherapeutische Einbringung des Gens 'LCA5' welches für Lebercillin kodiert, korrigierte die Ziliumarchitektur und sicherte dadurch das Überleben der Sehzellen. Die von Dr. Mercey präsentierten Daten sind nicht nur für das bessere Verständnis der Sehzellarchitektur überaus wertvoll, sondern auch für Patienten mit Leber‘scher kongenitalen Amaurose (Typ 5) relevant. Die von Dr. Mercey und seinem Team gewonnenen Erkenntnisse bringen eine Gentherapie für diese Patienten einen Schritt näher an die Klinik und helfen, die Wirksamkeit einer solchen Therapie gezielt zu bestimmen.
Die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit, der PRO RETINA Deutschland e.V. und deren Wissenschaftlich-Medizinischer Beirat, die Retina Suisse sowie die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft wünschen Herrn Dr. Mercey weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit und gratulieren ihm herzlich zu dem Preis, der mit einer Barsumme von 5.000 Euro dotiert ist.
(Laudatio verfasst von Prof. Dr. Christian Grimm, Forschungsleiter an der Augenklinik des Universitätsspitals Zürich. Mitglied des Wissenschaftlich-Medizinischen Beirates des PRO RETINA Deutschland e. V.)
Die Preisträger 2024
Kontakt:
Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit
Forschungsförderung & Projektantragsverfahren:
Franz Badura
Telefon: 0171 657 3377
Über die Pro Retina Stiftung:
Die Pro Retina – Stiftung zur Verhütung von Blindheit fördert seit vielen Jahren innovative Forschungsprojekte zur Prävention und Behandlung von Netzhauterkrankungen. Sie unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei, neue Therapien und Heilungsmöglichkeiten zu entwickeln, um das Augenlicht zu retten.
Mehr Infos über die Besetzung des WMB unter: pro-retina-stiftung.de
Mit freundlichen Grüßen
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