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Mehr als 25 Jahre AK Psychologische Beratung
Die Gründungsmitglieder blicken zurück auf ihre Geschichte
In den 90-er Jahren kam bei Treffen von Mitgliedern unserer Vereinigung neben der Frage nach dem Wissenschaftsfortschritt häufig das persönliche Thema auf, wie denn der Gegenüber mit dem zunehmenden schlechten Sehen zurechtkomme – die fragende Person tat sich oft schwer damit und traute sich zunehmendhäufiger, dies auch öffentlich zu bekennen.
Diese Fragen erreichten auch einige der Profis auf psychologischem Gebiet, so auch die Autorinnen und Autoren dieser Zeilen. Die Gespräche verdichteten sich. Auf Initiative v.a. des damaligen Vorsitzenden, Dr. Rainald von Gyzicki, kamen so am 17. Januar 1998 5 psychologisch geschulte Fachleute im Bahnhofsrestaurant in Frankfurt am Main während 3 Stunden zur Gründungssitzung des Arbeitskreises zusammen. Aus dem Gründungsteam sind heute noch immer 3 Psychotherapeutinnen in der Beratung aktiv.
Schon damals, vor über 25 Jahren, waren wir uns über die folgenden Ziele und Grenzen unserer Tätigkeit im Klaren:
- Wir, die "Psycho-Profis" wollen in diesem Arbeitskreis mit unserem Fachwissen ALLEN Mitgliedern unserer Vereinigung ehrenamtlich zur Verfügung stehen;
- Wir können nur eine Krisenintervention anbieten in Lebensschwierigkeiten , die durch die Netzhauterkrankung verursacht ist, auf keinen Fall eine allgemeine Lebensberatung oder eine Psychotherapie;
- Wir wollten es ermöglichen, dass über die Schwierigkeiten offen gesprochen werden kann, wobei die anvertrauten Inhalte absolut vertraulich behandelt werden; Kommunikationswege sind dabei das Telephon oder auch auf schriftlichem Wege, bzw. ein direkter Kontakt bei allgemeinen Veranstaltungen oder auf speziellen Seminaren;
- Wir wollten über Öffentlichkeitsarbeit durch Publikationen auf die psychischen Belastungen im Laufe des Lebens durch die degenerative Netzhauterkrankung aufmerksam machen;
- Schon damals waren uns die mitmenschlichen Beziehungen besonders wichtig wie das Eltern-Kind-Verhältnis, die Angehörigenarbeit, die vielfältigen Stolpersteine im Miteinander am Arbeitsplatz, die allgemeine Gefahr, in eine Sucht abzugleiten;
- Wir planten dafür eine Literaturliste mit allgemeinverständlichen Werken zur inneren Auseinandersetzung mit einem schlimmen Lebensereignis, wie es die Diagnose einer Netzhautdegeneration oder eine Sehverschlechterung sein kann;
- Wir planten schon damals verschiedene Informationslisten, eine mit Psychotherapeuten und -therapeutinnen, die selbst betroffen waren, aber nicht unbedingt Mitglied in unserer Vereinigung waren und damit nicht in unserem Arbeitskreis; aus damals 5 Einträgen befinden sich heute fast 50 Personen auf unserer Website;
- Die geplante Liste der psychosomatisch tätigen Augenärzte gestaltete sich einst zu Zeiten vor einem gut ausgebauten Internet als extrem schwierig und hat sich inzwischen durch neue Ausbildungsrichtlinien für Fachärzte erübrigt.
- Die fachliche Beratung durch die psychotherapeutischen Fachleute erfordert auch eine fachliche Ausbildung, die schon damals die Ausbildungsmöglichkeiten unserer Vereinigung bei weitem überstieg; deswegen sollen nur solche Menschen Mitglied in unserem Arbeitskreis werden, die eine öffentlich anerkannte Psychotherapieausbildung nachweisen können;
- Wir boten unsere Fachkompetenz zu einer vereinsinternen Krisenintervention i. S. einer Supervision an;
Diesen Zielen sind wir bis heute treu geblieben, nur die Zugangswege zu uns haben sich durch die Digitalisierung verändert:
- Wir führen zumeist telephonische Beratungen nach einer Kontaktaufnahme über den Beratungsfinder auf der Homepage der PRO RETINA durch und begleiten manche bekümmerte Menschen in längeren Abständen schon über Jahre;
- Je nach eigenen zeitlichen, beruflichen und / oder persönlichen Energien führen wir mal mehr, mal weniger Veranstaltungen durch: Thema ist die innere Auseinandersetzung mit der fortschreitenden Netzhautdegeneration, um zu erfahren, wie wir ALLE verschieden und doch ähnlich empfinden und gerade deswegen (oder trotzdem?) nach vorne schauen können. Diese Anregungen finden statt entweder als Seminare oder als Vorträge / Workshops, auch im Rahmen anderer Veranstaltungen.
- Wir pflegten und pflegen die Literaturliste auf unserer Homepage, die Liste der mit einer Seheinschränkung erfahrenen Psychotherapeuten und -therapeutinnen, die gerade aktualisiert wurde;
- Wir verfassten immer wieder in RETINA AKTUELL Beiträge, die auf der Website der Vereinigung nachzulesen sind– manchmal entstanden aus einem derartigen Nachdenken eigene Publikationen;
- Wir stellten uns stets auch unserer Vereinigung bei Konflikten im Sinne von Supervision zur Verfügung;
- die vielen Anfragen von anderen ehrenamtlich aktiven Mitgliedern aus anderen Arbeitskreisen oder -gruppen führten uns zu dem Gedanken und am Ende zur Realisierung, zukünftig aktive Mitglieder für ihre Aufgaben ein Rüstzeug im Sinne einer Aus- oder Weiterbildung an die Hand zu geben. Es entwickelte sich daraus ein Konzept, dessen Struktur inzwischen sinnvollerweise aus dem AKP ausgegliedert ist;
- Wir gewannen neue Mitglieder für unseren Arbeitskreis dazu, die wir sehr begrüßten. Einige von ihnen mussten v. a. aus gesundheitlichen Gründen ihr Engagement wieder reduzieren – Frau Isolde Schaller und Herr Manfred Knoke verstarben.
So widmen sich aktuell 4 aktiv beratende Mitglieder dem AKP, ein Mitglied führt regelmäßig oft mehrfach im Jahr Partnerseminare durch, wir haben ein nicht psychologisch geschultes Mitglied für die Pflege der Homepage - diese Person führt uns immer wieder zusammen mit einer weiteren Person auf den "Boden der Laien" zurück.
Wir drei Gründungsmitglieder erinnern uns gerne an die Gründungsgeschichte, an die damals durchaus vorausschauenden Gedanken und Pläne. Wir alle als aktuelle Mitglieder danken den Menschen, die sich während der vielen Jahren in tausenden von Gesprächen uns mit ihrem Kummer, ihren Sorgen und Konflikten anvertrauten in der Hoffnung auf Erleichterung. Der Traum von einer Therapie einer Netzhautdegeneration hat sich leider auch nach über 25 Jahren nicht erfüllt. Deswegen sind wir aus dem Arbeitskreis Psychologische Beratung weiterhin für Sie da!
Cordula von Brandis-Stiehl, Nicola Janicke, Eva-Maria Glofke-Schulz, Lilly Sabine Günther, Thomas Reichel, Stefan Küster, Rainald von Gyzicki