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Das Bild zeigt eine städtische Szene zur Verkehrssicherheit für Blinde. Eine Person mit weißem Stock nutzt taktiles Pflaster auf dem Gehweg. Es gibt akustische Signale an der Fußgängerampel. Autos sind an einer roten Ampel gestoppt, moderne Gebäude und Bäume sind im Hintergrund zu sehen. Der Titel "Verkehrssicherheit für blinde Menschen" steht oben im Bild.
Verkehrssicherheit für blinde Menschen

Am 22.5.24 haben wir uns bei Zoom online zum 13. Usher-Café getroffen. Dirk Moos, der Leiter des Arbeitskreises Usher, hat die Anweisenden begrüßt. Dirk Moos berichtete, dass die PRO RETINA Stiftung noch Aktive zur Mitarbeit im Stiftungsvorstand und im Stiftungsrat sucht, um die Forschungsförderung zu begleiten. Es wäre gut wenn in den Gremien auch Usher-Betroffene vertreten wären.

Das Thema des Abends war, wie wir uns als blinde und sehbehinderte Menschen im Straßenverkehr kenntlich machen müssen und welche Möglichkeiten wir zusätzlich nutzen.

Ein Mitglied berichtete zu Beginn von einem Vorfall auf dem Weg zur Arztpraxis. Beim Überqueren einer vierspurigen Straße ergriff eine Person plötzlich den Arm des Betroffenen und führte ihn auf die andere Seite der Straße. Obwohl diese Hilfe gut gemeint war, empfand der Betroffene sie als übergriffig. Diese Episode verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass Außenstehende wissen, wie sie uns am besten unterstützen können, indem sie uns vorher fragen und respektvoll mit uns umgehen.

In der weiteren Diskussion kamen wir überein, dass der weiße Langstock eine äußerst sinnvolle und rechtssichere Möglichkeit ist, sich im Straßenverkehr als blind zu kennzeichnen. Doch Probleme gibt es immer dann, wenn andere Menschen die Bedeutung des Langstocks nicht kennen oder derart abgelenkt sind, dass sie ihn nicht wahrnehmen.

Andere Teilnehmer haben noch weitere Möglichkeiten ins Spiel gebracht, mit denen wir uns kennzeichnen können. Zum Beispiel eine Weste mit den drei schwarzen Punkten auf dem Rücken oder Abzeichen mit dem EBU-Männchen (Ein Piktogramm eines gehenden Menschen mit einem langen Stock).

Wir sprachen auch über die verschiedenen Schwierigkeiten, die uns auf unseren Wegen begegnen. Zum Beispiel Ampeln bei denen die akustischen Signale nicht vorhanden oder unklar sind. Busfahrer, die nicht dort halten wo wir leicht die Tür finden und natürlich Menschen, die zwar nur helfen wollen aber dies in einer nicht angemessenen Art tun.

Nach dem Abschluss des Hauptthemas ergaben sich aus der Runde heraus noch weitere Themenbereiche zum Thema Reisen Zu diesen Themen gehörte auch der Bericht einer Teilnehmerin über den Mobilitätsservice der Verkehrsbetriebe Berlin. Bei ihrem letzten Besuch nutzte sie zum ersten Mal den VBB-Begleitservice und war begeistert von der unkomplizierten und zuverlässigen Unterstützung. Anders als bei der Deutschen Bahn, bei der viel Schriftverkehr erforderlich ist, erfolgt die Anmeldung beim VBB-Service telefonisch. Die Informationen über Ankunftszeiten und Gleise wurden einfach durchgegeben, und die Teilnehmerin wurde am Bahnhof von einer Person erwartet, die ihr mit Gepäck und Orientierung half. Das Besondere an dem Service ist zudem, dass sie auch vom Hotel abgeholt wurde und bis zu ihrem Zug begleitet wurde. Ein Teilnehmer berichtete, dass es auch für den Großraum Hannover einen ähnlichen Service gibt.
Wenn es solche Angebote nicht gibt, können wir aber oft auf Bahnhofsmissionen zurückgreifen, die dann beim Umstieg oder bei der Orientierung auf dem Bahnhof helfen.

Unser Treffen bot eine wertvolle Plattform zum Austausch und zeigte, dass wir nicht alleine sind. Diese Gemeinschaft hilft uns, Lösungen für alltägliche Herausforderungen zu finden. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, beim nächsten Treffen teilzunehmen und von den Erfahrungen der Gruppe zu profitieren. Gemeinsam können wir viel erreichen.

Am Mittwoch, den 14. August, wird unser nächstes Usher-Café stattfinden. Dort wird uns ein Vortrag über die Erwerbsminderungs- und Erwerbsrente erwarten. Eine ehemalige Mitarbeiterin der Deutschen Rentenversicherung wird uns informieren. Es geht dabei weniger um spezifische Rentenbeträge, sondern vielmehr um allgemeine Informationen und hilfreiche Kanäle. Die Einladung mit dem genauen Link erhaltet Ihr wie gewohnt vier Wochen vorher.

Ein weiteres Thema, das wir in einem der nächsten Usher-Café behandeln werden, ist das soziale Wirrwarr bei Anträgen und Bedarfsorganisationen. Wir erhalten einen Überblick, welche Institutionen für welche Leistungen zuständig sind – sei es Pflege, Krankenversicherung oder das Sozialamt. Hier können wir unsere Fragen loswerden und Klarheit über den oft verwirrenden bürokratischen Dschungel gewinnen.

Das Team vom Arbeitskreis Usher freut sich über Ihren und Euren Besuch.