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Die Tagung des GFTB (Gemeinsamer Fachausschuss hörsehbehindert/taubblind), die am 1. Dezember 2023 im Schweizer Hof in Kassel stattfand, war ein bedeutsames Ereignis, das die Gemeinschaft und das Engagement innerhalb der Taubblinden-Community unterstrich. Mit über 60 engagierten Teilnehmern aus verschiedenen Organisationen, darunter Fachgruppen, Assistenzpersonen und taubblinde Menschen selbst, bot die Veranstaltung einen wichtigen Raum für Austausch, Ideen und Pläne zur Verbesserung der Lebensumstände taubblinder Menschen.

Ein zentrales Thema der Tagung war die Diskussion über ein mögliches Taubblindengesetz. Trotz des seit sieben Jahren bestehenden Merkzeichens TBl wurde festgestellt, dass die Verbesserungen für Taubblinde noch nicht ausreichend sind. Die Teilnehmer diskutierten die Notwendigkeit, konkrete Forderungen für ein solches Gesetz zu formulieren. Zu den diskutierten Punkten zählten die Bereitstellung von Taubblindenassistenz, die Zugänglichkeit von Pflege und medizinischer Versorgung für Taubblinde und die Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten. Die Diskussion spiegelte das Bestreben wider, politische Diskussionen anzustoßen und konkrete Verbesserungen zu erreichen.

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war die Qualifizierung von Taubblindenassistenten. Es wurde die Entwicklung eines Grundmoduls für alle Taubblindenassistenten vorgeschlagen, ergänzt durch spezielle Aufbaumodule für Lormen/Schriftsprache und Gebärdensprache. Die Debatte konzentrierte sich auf die erforderlichen Sprachkompetenzen der Assistenten und wie ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen der taubblinden Menschen und den realistischen Möglichkeiten der Ausbildung gefunden werden kann.

Die Verleihung des Preises "Herz für Taubblinde" war ein besonderer Moment der Tagung. Diese von Sven Fiedler initiierte Auszeichnung würdigt Personen und Organisationen, die sich außerordentlich für taubblinde Menschen einsetzen. In diesem Jahr wurde die Deutsche Gesellschaft für Taubblindheit für ihre herausragenden Bemühungen und ihren Einsatz geehrt.

Die Tagung diente auch als Plattform für den Austausch über verschiedene Projekte und Initiativen. Besondere Aufmerksamkeit erhielten das Projekt "handfest" der Deutschen Gesellschaft für Taubblindheit und das Projekt "Wege in den Beruf", welche beide auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und Berufschancen taubblinder Menschen abzielen.

Zusammenfassend war die Taubblindentagung 2023 ein eindrückliches Beispiel für die Vielfalt und das Engagement in der Arbeit für taubblinde Menschen. Die Tagung unterstrich die Wichtigkeit von kontinuierlicher Zusammenarbeit, um die Rechte und die Lebensqualität von taubblinden Menschen zu verbessern. Die Notwendigkeit politischer Arbeit sowie die praktische Unterstützung und Qualifizierung von Fachkräften wurden als essenziell für die Förderung von Inklusion und Selbstbestimmung hervorgehoben.