Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol ändern.

Zum Inhalt springen

Future Medicine Innovation Days – Das Wissenschaftsevent des Tagesspiegels

Visionen für die Medizin der Zukunft - Neue Wege für eine innovative und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung.

Am 13. und 14. November 2024 fanden die Future Medicine Innovation Days, das Wissenschaftsevent des Tagesspiegels statt. Fragen wie „Wie können Forschungsergebnisse schneller den Weg zu den Patienten finden?“ standen im Fokus der Veranstaltung und wurden von Fachleuten aus verschiedenen Bereichen zur Zukunft der Gesundheitsversorgung in Deutschland diskutiert. Die Interessenvertretung der PRO RETINA war bei der Veranstaltung digital vertreten.

Prof. Dr. Veronika von Messling, Leiterin der Abteilung Lebenswissenschaften im BMBF, stellte in ihrer Eingangsrede Deutschland als Standort mit hoher Innovationskraft in Wissenschaft und Forschung, insbesondere im Bereich der medizinischen Forschung, dar. Diese genieße international hohes Ansehen und berge ein enormes wirtschaftliches Potenzial, wenn Forschungsergebnisse erfolgreich in marktfähige Produkte übersetzt werden. Eine engere Zusammenarbeit zwischen medizinischer Forschung und praktischer Anwendung betrachtete von Messling als essenziell, um die Gesundheitsforschung zu einer Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts in Deutschland zu entwickeln. Als strategische Schwerpunkte und Schlüsselelemente benannte sie hierbei Daten, Strukturen und Nachwuchsförderung.

In Bezug auf die Daten sei die Erhebung, Nutzung und Teilung der Daten zentral, da Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen ohne Daten undenkbar seien. Initiativen wie die Medizin-Informatik-Initiative und innovative Softwarelösungen sollten dies unterstützen. Daten seien das „Gold des 21. Jahrhunderts“. In Bezug auf die Strukturen sagte von Messling, dass Netzwerke wie die Universitätsmedizin und die deutschen Zentren der Gesundheitsforschung weiter ausgebaut werden sollen, um den Technologietransfer – etwa bei Unternehmen wie BioNTech – zu fördern. Ziel sei eine präventive, personalisierte und dezentralisierte Medizin.

In Bezug auf die Nachwuchsförderung bemerkte von Messling, dass Nachwuchswissenschaftler und interdisziplinäre Kooperationen als essenziell angesehen werden, um Innovationen voranzutreiben. Insbesondere sollten Pilotprojekte Schnittstellen zwischen Forschung und Produktentwicklung erproben. Die Leiterin der Abteilung Lebenswissenschaften betonte Digitalisierung und KI sowie Prävention und Personalisierung in ihrer Zukunftsvision: Technologien wie künstliche Netzhäute oder Roboterchirurgie würden das Potenzial demonstrieren, Leben länger, gesünder und lebenswerter zu machen. Auch der Einsatz von Biomarkern zur Früherkennung und die Entwicklung individueller Behandlungsansätze seien vielversprechende Ansätze. Als größte Herausforderung benannte von Messling die fehlenden oder teilweise nicht funktionierenden Schnittstellen zwischen Grundlagenforschung und angewandter Entwicklung. Datenschutzregelungen müssten zum Beispiel so gestaltet werden, dass personalisierte Medizin ermöglicht wird, ohne die Privatsphäre zu gefährden. Ein ethischer Umgang mit KI und datengetriebenen Technologien sei unerlässlich. Zum Abschluss betonte von Messling, Deutschland stehe vor einer historischen Chance, die Gesundheitsforschung durch Digitalisierung und Innovation voranzutreiben. Kooperationen zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik seien dabei der Schlüssel, um die Transformation der Medizin erfolgreich zu gestalten.

Auf den Future Medicine Innovation Days wurden anschließend die neuesten Entwicklungen der Medizinforschung präsentiert und in einem Publikumsvoting der überzeugendste Pitch gekürt: Jaime Rosselló vom Start-up Silica Copora belegte dabei mit seiner Präsentation über maßgeschneiderte KI-Lösungen in der Arzneimittelforschung den ersten Platz.

Zum Abschluss der Konferenz stand fest: Kooperationen zwischen Politik, Wissenschaft und Industrie sind entscheidend, um innovative Therapien schnell dorthin zu bringen, wo sie gebraucht werden – zu den Patientinnen und Patienten.

Die Aufzeichnungen der beiden Tage sowie weitere Impressionen der Veranstaltung sind auf dem Future Medicine Hub des Tagesspiegels verfügbar.