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PRO RETINA zieht Bilanz
PRO RETINA Interessenvertretung zieht Bilanz für 2024: Ein Jahr im Zeichen politischer Teilhabe und Aufklärung
Berlin, [21.02.2024] – Die politische Interessenvertretung PRO RETINA blickt auf ein intensives und erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Seit 2019 agiert sie als wichtige Stimme für Menschen mit Netzhautdegenerationen und Sehbehinderung auf Bundesebene und hat sich auch im vergangenen Jahr mit Nachdruck für deren Belange eingesetzt. Gefördert durch den Partizipationsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), verfolgte die Interessenvertretung von PRO RETINA konsequent das Ziel, die Lebenssituation und gesellschaftliche Teilhabe ihrer Mitglieder nachhaltig zu verbessern.
Das Jahr 2024 stand dabei ganz im Zeichen des politischen Engagements für mehr Teilhabe. Von Fachgesprächen in Berlin über die Teilnahme an hochkarätigen Expertenrunden bis hin zu politischer Jugendbildungsarbeit – das Hauptstadtbüro war auf zahlreichen Ebenen aktiv, um die Interessen der Mitglieder zu vertreten und wichtige Impulse für Verbesserungen zu setzen.
Kontinuierlicher Dialog und politische Netzwerkarbeit im Fokus
Ein zentraler Pfeiler der Arbeit der Interessenvertretung ist der kontinuierliche Dialog mit Entscheidungsträgern in Politik, Ministerien, Wissenschaft und Gesellschaft.
Zu den regelmäßigen Aufgaben gehörte dabei auch im Jahr 2024 die Kontaktaufnahme zu Bundestagsabgeordneten aus relevanten Ausschüssen, wie dem Gesundheitsausschuss, dem Ausschuss für Arbeit und Soziales, dem Ausschuss für Forschung, Bildung und Technikfolgenabschätzung sowie dem Ausschuss für Digitales. Zu Beginn des Jahres wurden Neujahrsschreiben in Kombination mit Informationsmaterialien an Bundestagsabgeordnete und relevante Stellen wie den Bundesbehindertenbeauftragten versandt, um den Kontakt zu pflegen und die Anliegen von PRO RETINA zu positionieren.
Darüber hinaus spielte als wichtige Basis der Arbeit der Interessenvertretung das politische Monitoring eine wichtige Rolle. Parlamentarische und gesetzgeberische Prozesse wurden aufmerksam verfolgt und aufbereitet und relevante Informationen an interessierte Vereinsmitglieder weitergeleitet. Der Besuch von regelmäßig und unregelmäßig stattfindenden Veranstaltungen gehörte ebenso zu den ständigen Aufgaben, um am Puls der Zeit zu bleiben und die Netzwerkarbeit zu intensivieren.
Aufklärung im Vorfeld von Wahlen: Informationen für eine informierte Wahlentscheidung
Ein besonderes Augenmerk legte die Interessenvertretung der PRO RETINA im Jahr 2024 auf die Aufklärung im Vorfeld von Wahlen. Sowohl vor der Europawahl im Juni als auch vor den Kommunalwahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg im Herbst, wurde ein 10-seitiges Informationspapier über die Haltung rechter Parteien, insbesondere der AfD, in Bezug auf Menschen mit Behinderungen erstellt. Verbunden mit einer Warnung davor, diese Parteien zu wählen, zielte die Initiative darauf ab, Mitglieder und die Öffentlichkeit für die potenziellen Auswirkungen politischer Entscheidungen auf Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren.
Im Vorfeld der Kommunalwahlen in Deutschland im Herbst wurden zudem in Abstimmung mit den jeweiligen Regionalgruppen Wahlprüfsteine erstellt und an die relevanten Parteien versandt. Die Antworten der Parteien wurden den Mitglieder anschließend auf der Webseite der Interessenvertretung und per E-Mail zugänglich gemacht, um den Mitgliedern eine fundierte Grundlage für ihre Wahlentscheidung zu bieten.
Veranstaltungsteilnahmen und Expertenrunden: Immer am Puls der gesundheitspolitischen Debatte
Die Teilnahme an Veranstaltungen und Expertenrunden bildete einen weiteren wichtigen Schwerpunkt der Interessenvertretung. Die halbjährlich stattfindende Verbändekonsultation der Monitoringstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) am Deutschen Institut für Menschenrechte sowie die Veranstaltungsreihe des Leipziger ThinkTanks „Gesundheitsforen“ von Dr. Albrecht Klöpfer gehörten zu den regelmäßigen Terminen. Hier wurden aktuelle gesundheitspolitische Themen diskutiert, Insiderwissen vermittelt und spezifische Herausforderungen für Menschen mit Behinderungen im Kontext der UN-BRK beleuchtet, wie beispielsweise die Inklusion im Katastrophenschutz oder die inklusive Bildung.
Auch das Fachforum Gesundheit des Tagesspiegels bot regelmäßig Plattformen für Expertenrunden und Fachgespräche. Themen wie „Innovationen für Menschen mit seltenen Erkrankungen“, „Patienten als Partner in der Gesundheitsversorgung“ oder die „Halbzeitbilanz der Ampelkoalition“ zeugen von der thematischen Bandbreite und dem Engagement der Interessenvertretung in relevanten gesundheitspolitischen Diskursen. Die Veranstaltungen boten zudem wertvolle Möglichkeiten zur Vernetzung mit Stakeholdern und zur Positionierung der Anliegen unserer Mitglieder.
Besuch im Berliner Behindertenparlament: Direkte politische Teilhabe gefördert
Ein herausragendes Ereignis des Jahres war die Teilnahme an der dritten Sitzung des Berliner Behindertenparlaments im Dezember 2024. PRO RETINA unterstützte aktiv die Bemühungen des Parlaments um eine inklusivere Stadt. Das PRO RETINA Mitglied Jörg von de Fenn engagierte sich in der Fokusgruppe Freizeit und Sport und reichte mit der Gruppe einen Antrag zur Verbesserung der Barrierefreiheit in Sportstätten und inklusiver Sportveranstaltungen in Berlin ein. Die Sitzung thematisierte weitere zentrale Anliegen von Menschen mit Behinderungen in Berlin, darunter Inklusionstaxis, Inklusion in Schulen und barrierefreie Zugänge zu Freizeit- und Sporteinrichtungen. Die breite Unterstützung der Anträge und die engagierte Debatte unterstrichen die Bedeutung politischer Teilhabe für Menschen mit Behinderungen. Die Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung und Integration, Cansel Kiziltepe (SPD), nahm stellvertretend für den Senat die Anträge der Arbeitsgruppen entgegen.
Politische Jugendbildungsreise nach Berlin: Nachwuchs für politisches Engagement begeistert
Ein besonderes Highlight im Jahreskalender war die politische Jugendbildungsreise nach Berlin im Oktober 2024. Neun junge Mitglieder von PRO RETINA aus ganz Deutschland reisten in die Hauptstadt, um politische Prozesse hautnah zu erleben und sich aktiv einzubringen. Die TeilnehmerInnen besuchten den Bundestag, den Dienstsitz des Bundesbehindertenbeauftragten und verschiedene Museen.
Im direkten Gespräch mit Bundestagsabgeordneten, Mitarbeitern des Bundesbehindertenbeauftragten und anderen Stakeholdern tauschten sie sich über behindertenpolitische Themen aus und formulierten ihre Anliegen. Die Reise war sorgfältig vorbereitet und vermittelte den Jugendlichen die Aufgaben der politischen Interessenvertretung und die Grundsätze politischer Partizipation. Anhand von Leitfäden und Wahlprüfsteinen erarbeiteten sie eigene Fragen und Anliegen, die sie in den Gesprächen mit Politikern und Institutionen einbrachten. Themen wie Barrierefreiheit im Bundestag, Zugang zum Arbeitsmarkt und der Umgang mit Assistenzhunden in Arztpraxen standen im Fokus.
Neben den politischen Terminen umfasste die Reise auch ein abwechslungsreiches kulturelles Programm, um Inklusion in der Kultur zu erleben und Berlin barrierefrei zu erkunden. Die politische Jugendbildungsreise war ein voller Erfolg und hinterließ nachhaltige Eindrücke bei den TeilnehmerInnen. Im Rahmen der Reise entstand ein politisches „Forderungspapier“, erstellt von PRO RETINA Mitglied Claudio Orlando, das die Anliegen der jungen Generation bündelt und in die politische Diskussion einfließen soll. Der Erfolg der Reise zeigt sich auch darin, dass eine Teilnehmerin im Anschluss einer politischen Partei beitrat und ein weiterer sich nun in einem Vereinsgremium aktiv engagiert.
Weitere Aktivitäten und Fazit: Breites Engagement für die Belange von Menschen mit Sehbehinderung
Neben den genannten Schwerpunkten umfassten die Tätigkeiten der Interessenvertretung im Jahr 2024 die Teilnahme an weiteren Veranstaltungen wie dem Paritätischen Sommerfest, der Hörfilmpreisverleihung und dem European Regional Disability Summit. Auch die Mitgliederversammlung der Überregionalen Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Gesamtverbands wurde besucht, um den Austausch und die Vernetzung mit den Verbänden weiter zu stärken.
Die inhaltliche Arbeit kam dabei ebenfalls nicht zu kurz. Wir beteiligten uns an der Begleitung von Gesetzesentwürfen im gesundheits- und sozialpolitischen Bereich und engagierten uns auch bei Spezialthemen mit dem Arbeitskreis Usher, beispielsweise in Bezug auf die Nachteilsausgleiche des Merkzeichens TBL.
Das Fazit für das Jahr 2024 fällt durchweg positiv aus. Das Hauptstadtbüro hat ein aktives und erfolgreiches Jahr hinter sich gebracht. Durch die vielfältigen Initiativen und die Fokussierung auf zentrale Themen wie Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe konnte die Interessenvertretung die Anliegen der PRO RETINA Mitglieder in Politik und Gesellschaft wirkungsvoll vertreten und wichtige Impulse für Verbesserungen setzen. Die politische Jugendbildungsreise und das Engagement im Berliner Behindertenparlament waren besondere Meilensteine und zeigen das kontinuierliche Engagement, um auch den vereinsinternen Organisations- und Kompetenzaufbau sowie die Nachwuchsförderung voranzutreiben.
Auch im Jahr 2025 wird die PRO RETINA Interessenvertretung ihre Arbeit mit unvermindertem Einsatz fortsetzen, um die Lebensbedingungen ihrer Mitglieder weiter zu verbessern und eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen zu erreichen.
Eine Liste der von uns in 2024 organisierten und Besuchten Veranstaltungen als PDF finden Sie hier.
Den Jahresbericht in vollständiger Länge können Sie hier als PDF herunterladen.














