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Führung durch den alten Stadtteil Durlach - der Jahresausflug 2024
Eine Führung durch den großen Stadtteil Karlsruhe-Durlach
Unser Jahresausflug führte uns dieses Jahr in den hübschen Karlsruher Stadtteil nach Durlach.
Wir waren eine Gruppe von 25 fröhlicher Ausflügler unserer Regionalgruppe.
In Durlach am Bahnhof angekommen, begrüßt Maria-Luise Wipfler, Leiterin der PRO RETINA Regionalgruppe Karlsruhe die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und übergab Manfred Hennhöfer vom Schwarzwaldverein Ortsgruppe Ettlingen das Wort.
Er gab uns zunächst eine Einführung in die Geschichte Durlachs. Was heute nur ein Stadtteil Karlsruhes ist, der am 1. April 1938 in die Stadt Karlsruhe eingemeindet wurde, war von 1565 bis 1718 die Residenzstadt der Markgrafschaft Baden-Durlach.
Die Herkunft des Namens „Durlach“ kommt wohl von „Dürre Lache“ – was einen heute fast wundert darf beim Anblick der geschmackvoll restaurierten und liebevoll gepflegten Häuser, welche nicht gerade von Dürre im Geldbeutel seiner Anwohner sprechen.
Die Stadt Durlach erlebte wechselvolle Zeiten. Ein Tiefpunkt war sicher der Dreißigjährige Krieg, in der gebrandschatzt wurde. Doch auch der Pfälzische Erbfolgekrieg ging nicht spurlos an Durlach vorüber, sondern bescherte 1689 durch den französischen König Ludwig XIV ein großes Feuer, dem fast alle Gebäude zum Opfer fielen.
Nachdem der Krieg beendet war, begann der Wiederaufbau Durlachs und der Karlsburg. 1709 setzte der Markgraf Karl Wilhelm diesen Wiederaufbau fort, aber das Zerwürfnis zwischen ihm und seiner Gemahlin stoppte die Vollendung derartiger Bauunternehmen. Vielmehr verlegte Markgraf Karl Wilhelm 1718 seine Residenz in das neu erbaute Schloss in Karlsruhe – wo er wohl Ruhe von seiner Frau suchte. Ob er von ihr floh, oder sie ihn verjagt habe, ließ unser Stadtführer für heute offen.
Danach ging es zur katholischen Kirche und weiter zum alten Friedhof, um die Linienführung der damaligen Stadtmauer zu bestaunen. Heute stehen an der ehemaligen Stadtmauer wunderschöne Häuser. Die Steine der Stadtmauer bildeten hierfür einen Grundstock, was uns zeigt, dass Nachhaltigkeit schon ehedem ein hoher Wert war.
Der Basler Torturm mit seinem wulstigen Turmdach, welches an ein riesiges Sahnehäubchen erinnert, war unsere nächste Station. Wir durchschritten diesen letzten erhaltenen Tor-Turm der ehemaligen Stadtmauer und gelangten bald zum Markplatz, wo wir das Wasser des umstrittenen „Liebesbrunnen“, plätschern hörten und wo es neben allerlei Informationen noch einiges zu riechen gab: Der Duft von frischen herbstlichen Schnittblumen und vor allem von Pfälzer Dampfnudeln, die am heutigen Markttag angeboten wurden.
Auch wenn uns das Wasser schon im Mund zusammenlief, so war es doch zu unserem gemeinsamen Mittagessen im Vogel Hausbräu noch ein bisschen hin. Wir passierten zunächst durch eine Prachtstraße mit ziemlich großzügiger Weite zum Amtshaus. Auch heute noch ist es ein ganz wichtiges Haus: Das Polizeirevier von Durlach.
Weitere interessante Stationen, die wir über Durlachs gepflasterten Gassen erreichten, war das Schlachthaus von Durlach – auch heute noch passend zum damaligen Zweck in rot gehalten, die Orgelfabrik, das älteste Haus Durlachs, welches nicht dem Brand zum Opfer fiel, das Haus des Üxküllsche Palais wo einst der Hauslehrer des Prinzen lebte, sowie die engen Gässchen im ehemaligen Handwerkerviertel streiften wir. Unsere Langstöcke holperten fröhlich über die vielen Kopfsteinpflaster, bis wir zuletzt wieder am Marktplatz angekommen waren.
Bis hierher war das Wetter sehr angenehm trocken und herbstlich warm. Aber nun fing es erst an zu tröpfeln, dann zu regnen, so dass wir uns hurtig auf den Weg machten, zum Vogel Hausbräu, wo unsere Organisatorin Maria Luise schon genügend Plätze reserviert hatte. Das war auch gut, denn das Gasthaus war fast voll besetzt. Wir genossen unseren Austausch – der auch zur Lautstärke im Lokal beitrug – und natürlich die üppigen Portionen ganz zu schweigen vom regionalen, saisonalen Festbier.
Es war ein wunderbarer Ausflug und die Aussicht darauf, dass wir mit Manfred eines Tages eine weitere Stadtführung beim Karlsruher Schloss machen werden, ließ uns nach diesem erlebnisreichen Tag fröhlichen Herzens auseinander gehen.