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Am 07.07.2023 fand der Ausflug der ProRetina Regionalgruppe Konstanz/Bodensee zur Schiffergilde in Bregenz am Bodensse zu einem Segeltörn statt. Im Vorfeld gab es einige Zu- und Absagen zu dieser Reise, die unserem Reiseleiter/Organisator ziemlich viel Arbeit und Nerven kostete. Dennoch starteten wir am Freitagmorgen in der zulässigen Bootslast mit 13 Personen und 2 Führhunden in der Früh am vereinbarten Treffpunkt in Konstanz am Hafen bei der Anlagestelle des Katamaran nach Friedrichshafen. Mit Schrecken stellte ich fest, daß unsere Damen die Ausflugsdauer verwechselten und Gepäck dabei hatten, die gefühlt auf eine mehrwöchige Reise hindeuteten. Mein Einwand, daß wir mit dem Gepäck die Last des Bootes überschreiten und untergehen werden, wurde nicht ernst genommen!

Am Hafen stieß noch eine Studentin der Fachhochschule Konstanz hinzu, die unser Gruppenleiter kennengelernt hatte. Sie ist dabei, ihre Masterarbeit zu schreiben und wollte Eindrücke von Blinden und Sehbehinderten hierzu erfassen. Unsere Reisen mit Begleitpersonen, Führhunden und auch eigenen Seh- und Gefühlseindrücke wollte sie mit Bild und Text für die Masterarbeit festhalten.

Bei schönstem Wetter ging es mit dem Katamaran ca. 1 Stunde nach Friedrichshafen. Am Anlegehafen trafen wir uns mit drei Mitglieder der Regionalgruppe Karlsruhe und einem Paar aus Stuttgart. Von Friedrichshafen ging es mit dem nächsten Schiff der „Weissen Flotte“ neben Haltestellen wie Langenargen, Kressbronn, Nonnenhorn und Wasserburg, nach Lindau. Dort wurden wir von der Schiffergilde mit dem Segelboot abgeholt. Durch das viele Gepäck hatten unsere Hunde Platz- und auch Hitzeprobleme. Diese konnten durch nasse Handtücher gemildert werden. Es ging ruhig und gemütlich nach Bregenz. Der Skipper und sein Bootsmann halfen uns, die schmalen Bootsstege und Treppen zu überwinden, die für uns eine Herausforderung waren. In Bregenz bezogen wir erstmal unsere Zimmer im Gästehaus, daß zum Glück in der Nähe des Hafens lag. Auch trafen wir hier ein Paar aus Rheinland-Pfalz, das mit dem Auto angereist war. Jetzt waren wir vollzählig. Vor dem Abendessen im Hotel Lamm gab es noch eine gemeinsame Vorstellungsrunde. Dabei gab uns die Studentin noch einen Einblick in ihrer Vorbereitung zur Masterarbeit. Das Abendessen im Hotel war lecker,  die Küche empfehlenswert.

Nach der Mahlzeit ging es auf das Boot zum Segeln in herrlichster Abendstimmung mit Sonnenuntergang. Nach dieser Fahrt waren wir alle platt, sodaß es gleich aufs Zimmer ging.

Am nächsten Morgen trafen wir uns gemeinsam zum ausgiebigen Frühstück und besprachen danach den Tagesablauf. Es ging zu einem längeren Segelausflug unter Hitze und leichtem Wind. Unser Skipper erklärte uns unterwegs die notwendigen Einstellarbeiten der Segel und ließ unter Aufsicht einige von uns an das Ruder. Hier lernten wir haptisch das interessante Spiel zwischen Wind und Wasser kennen und mußten das Boot immer auf Kurs zwingen, da es sonst nur dem Kurs des Windes folgte. Mithilfe der drei Segel und dessen Ausrichtung kann man das Tempo einstellen. Für windstille Bereiche stand uns ein Honda-Hilfsmotor mit 15 PS zur Verfügung. Dieser Motor sorgt für ein sicheres Ankommen und ein zügiges Anlegen im Hafen.

In Lochau war eine Pause angesagt. Hier steht ein altes ehemaliges Fährschiff auf festen Boden und wird als Restaurant und Cafe genutzt. Dieses Schiff wurde 1939 bis 1975 als Fähre von Konstanz nach Meersburg eingesetzt und fuhr unter den Namen „Konstanz“.

Jetzt heißt es „Alte Fähre“ und ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel vom Frühjahr bis Herbst.

Nach der Erfrischung ging es weiter segeln. Unser Skipper und unser Bootsmann sind ein eingespieltes Team, die mit knappen, aber klaren Kommandos Kursänderungen einleiteten. Als Beweis fuhren wir in einen Hafen und umsegelten flott eine Boje und fuhren wieder hinaus. Dafür gab es viel Beifall. Nach der Rückkehr in den Bregenzer Hafen trafen wir uns am Abend im Klosterhof zum Abendessen. Das Kloster strahlte eine ehrfürchtige Stimmung aus. Im Innenhof saßen wir draußen und genossen die hervorragende Küche. Danach ging es wieder aufs Boot um den Sonnenuntergang einzufangen. Auch hier beeindruckten unser Skipper und sein Bootsmann mit Fachwissen und der verinnerlichten Bootshandhabung. Nach dieser Bootsfahrt ging es in eine Kneipe namens K9, wo wir in völliger Dunkelheit unseren Schlaftrunk zum Teil mit Alkohol einnahmen. Am nächsten Morgen, also am Sonntag mußten wir nach unserem ausgiebigen Frühstück leider schon bis 10:00 die Zimmer räumen und das Gepäck auf dem Boot verstauen, von wo aus wir nach Lindau gebracht wurden. Nach einer gemeinsamen Weiterfahrt mit dem Zug nach Friedrichshafen trennten sich die Wege je nach Art des Heimweges, Zug oder Schiff! Der Abschied fiel schwer, zumal auch die Zeit gefühlt zu kurz war. Einige von uns blieben in Bregenz noch einen Tag länger und wurden am Montag mit leeren Schiffen und Zügen zur Heimfahrt belohnt.

 

Fazit: Wir waren auch dank der Karlsruher, Stuttgarter und Rheinland-Pfälzer eine erstklassige Gruppe, die sich hervorragend verstanden und untereinander helfen konnten. Wir tauschten Lösungen und Ideen zur Bewältigung unserer Behinderung im Alltag aus und fühlten uns alle rundum „Sauwohl“.

 

Für den gelungenen Ausflug danken wir unseren stellv.Gruppenleiter/Organisator, der eine tolle Reise mit Abwechslung organisiert hat und viel Geduld mitbrachte.

Auch danken wir den helfenden Händen, die dafür gesorgt haben, das wir alles mitmachen und -essen konnten.