Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol ändern.

Zum Inhalt springen

BLINDENSCHRIFT – BRAILLESCHRIFT – PUNKTSCHRIFT

Der Erfinder der Blindenschrift, Louis Braille, setzte sich bereits vor 200 Jahren für Bildung und damit für erste Chancen zur Inklusion blinder Kinder ein.

Louis Braille wurde am 4. Januar 1809 in Coupvray in der Nähe von Paris geboren. Im Alter von drei Jahren erblindete er nach einer Augenverletzung, die er sich in der Sattlerwerkstatt seines Vaters zugezogen hatte. Mit zehn Jahren kam der wissensdurstige und musisch begabte Louis in die erste Blindenanstalt nach Paris. Hier gab es Bücher mit eingestanzten lateinischen Buchstaben, so dass die Schüler – wenn auch sehr eingeschränkt – das Lesen lernen konnten.

Louis‘ größter Wunsch wurde es, eine Schrift zu finden, die für blinde Menschen genauso schnell wie für Sehende lesbar sein sollte. Nach jahrelangen Versuchen gelang es ihm im Jahr 1825: Der 16-Jährige erfand das Sechs-Punkte-System, aus dem sich 64 Zeichen zu einer tastbaren Schrift entwickeln ließen. Seine Mitschüler waren begeistert und setzten das System, trotz der Widerstände des bestehenden Lehrkörpers, mit großem Lernerfolg ein.

Erst Jahrzehnte später, 1850, wurde Louis Brailles‘ Sechs-Punkte-Alphabet in Frankreich offiziell als Blindenschrift anerkannt; im deutschsprachigen Raum wurde die Brailleschrift ab dem Jahr 1873 verbindlich.
Den weltweiten Siegeszug seiner genialen Erfindung der „6-Punkte, damit die Hände lesen können“, erlebte Louis Braille nicht mehr. Er starb am 6. Januar 1852 in Paris.
 

Seit 2020 zählen der Erhalt und die Weitergabe der Brailleschrift zum Deutschen immateriellen Kulturerbe.

Im Jubiläumsjahr 2025 gibt es viele Aktionen und Angebote zum Thema Brailleschrift, nähere Infos auch auf der Homepage des DBSV: www.dbsv.org/aktuell/braille-200

Auch die PRO RETINA, Regionalgruppe Augsburg, wird sich mit Veranstaltungen beteiligen. Darüber werden wir an dieser Stelle berichten, außerdem werden die Termine jeweils separat angekündigt.

Am Montag, den 5. Mai, geht es los: Marion Goth stellt die Brailleschrift beim Protesttag behinderter Menschen im Pop-Up-Store „Zwischenzeit“ in der Annastraße 16, Augsburg,
vor (11:00 bis 16:00 Uhr).
Hier können Sie selbst erleben, wie es sich anfühlt, wenn Papier „die Pünktchen kriegt“.