Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol
ändern.
Nachruf auf Prof. Dr.-Ing. habil. Heyo Mennenga, Leiter der PRO RETINA Regionalgruppe Rostock
„Wir haben eine Sehbehinderung mit unklarem Ausgang, das ist schmerzhaft. Aber wir tun alles, um unser Leben lebenswert zu gestalten. Wir geben nicht auf.“ Das war das Lebensmotto von Prof. Dr. habil Heyo Mennenga, der am 25. Juni 2024 in Rostock verstorben ist. Heyo Mennenga hat sein Leben nach diesem Motto gelebt. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für die Sache der PRO RETINA Deutschland e. V. und er war stets ein im besten Sinne streitbarer Charakter. Seine Arbeit für PRO RETINA und die Betroffenen war unendlich wertvoll. Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust, der eine Lücke hinterlässt, die nicht zu füllen ist. Daher nehmen wir mit tiefem Schmerz und großer Dankbarkeit Abschied von einem langjährigen Weggefährten, der sich mit seiner ganzen Kraft für PRO RETINA und unsere Ziele eingesetzt hat.
Im Jahr 2016 wurde Heyo Mennenga Mitglied der PRO RETINA. Schon ein Jahr später gründete er zusammen mit einem weiteren Betroffenen die Selbsthilfegruppe (SHG) für Menschen mit Sehbehinderung in Rostock. Da auch diese von dem Leitgedanken „Hilfe zur Selbsthilfe“ getragen wurde, folgte konsequenterweise die Gründung der PRO RETINA Regionalgruppe Rostock.
Heyo Mennenga war ein Mensch mit hohen Ansprüchen, auch an sich selbst. Er war wissensdurstig und wollte Wissen vermitteln. Daher ließ er sich von PRO RETINA zum Hilfsmittelberater weiterbilden, um Betroffenen auch als Berater Orientierung geben zu können. Nach Abschluss dieser Qualifizierung im Jahr 2018 legte er den Grundstein für die überaus erfolgreiche und langjährige Zusammenarbeit von PRO RETINA und der Augenklinik Rostock. Heyo Mennenga ist es zu verdanken, dass PRO RETINA und die Augenklinik Rostock seit dieser Zeit immer wieder gemeinsame Veranstaltungen realisiert haben, wie beispielsweise 2018 und in den folgenden Jahren ein AMD-Symposium als Auftaktveranstaltung zur „AMD-Aktionswoche“. Sein Verdienst ist es auch, dass es in der Augenklinik Rostock seit 2018 eine PRO RETINA Sprechstunde gibt, die vielen verzweifelten und ratsuchenden Menschen Perspektiven zeigen konnte.
Prof. Dr. Heyo Mennenga war nicht nur ein Wissensvermittler, sondern auch ein Befürworter des offenen Dialogs. Daher war es sein besonderes Anliegen, neben der PRO RETINA Sprechstunde in der Augenklinik Rostock für die Betroffenen einen Ort für den vertrauensvollen Austausch zu schaffen. Mit diesem Ziel rief er einen Stammtisch ins Leben, der seit 2020 monatlich im Haus der Societät Rostock maritime e.V. stattfindet und kontinuierlich wächst.
Prof. Dr. Heyo Mennenga war ein engagierter Verfechter der Leitsätze von PRO RETINA: „Forschung fördern, Krankheit bewältigen, selbstbestimmt leben“. Die Förderung der Forschung lag ihm ebenso am Herzen wie die Unterstützung der Betroffenen bei der Krankheitsbewältigung. Unzähligen Menschen hat er geholfen und sie dank der von ihm aufgebauten Angebote in ein selbstbestimmtes Leben begleitet.
Auch die PRO RETINA Regionalgruppe Rostock ist unter seiner Leitung stetig gewachsen und hat sich großartig entwickelt. Mit seinem unermüdlichen Engagement und seinem Kampfgeist hat er in den letzten Jahren ein starkes Leitungsteam der Regionalgruppe Rostock aufgebaut. Zwischen ihm und seinem Stellvertreter Jürgen Kanthak, der nun die Geschicke der Regionalgruppe Rostock weiterführen wird, entstand eine tiefe Freundschaft.
In meiner Funktion als Geschäftsführer von PRO RETINA habe auch ich Heyo Mennenga kennenlernen dürfen. Unser erstes Telefonat war für mich aufregend, der Austausch sehr sachlich und ein wenig ruppig. Aber mit der Zeit konnte ich eine persönliche Beziehung zu ihm aufbauen, die von sehr viel Wertschätzung geprägt war. Umso mehr bedaure ich es zutiefst, dass wir es nie geschafft haben, gemeinsam bei ihm in Rostock eine gute Flasche Wein zu trinken, obwohl wir uns dies in unseren Telefonaten unzählige Male vorgenommen haben.
Wir werden Prof. Dr. Heyo Mennenga schmerzlich vermissen – als Freund, als Mensch, als Leiter der Regionalgruppe Rostock und als unermüdlichen Verfechter der Anliegen von PRO RETINA. Mit ihm verlieren wir einen Menschen mit einem einzigartigen Charakter und einer unverwechselbaren Persönlichkeit. Sein Tod ist ein Verlust auf menschlicher Ebene, aber auch für die Selbsthilfe und für das gesellschaftliche Engagement in Rostock und weit darüber hinaus. Er reißt eine Lücke und wird nicht zu ersetzen sein. Doch wir werden gemäß seinem Lebensmotto weitermachen: „Wir haben eine Sehbehinderung mit unklarem Ausgang, das ist schmerzhaft. Aber wir tun alles, um unser Leben lebenswert zu gestalten. Wir geben nicht auf.“
Unsere Gedanken sind bei seiner lieben Frau Anke, den Kindern, seinen Verwandten, Freunden und Weggefährten.
Heyo Mennenga, danke für alles, was Du für PRO RETINA und die Betroffenen getan hast. Du fehlst uns.
Dario Madani
Geschäftsführer PRO RETINA Deutschland e. V.