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Beethoven – Welt, Bürger, Musik

Am 14. Februar trafen sich ca. 20 Mitglieder der ProRetina-
Regionalgruppe Köln zu einer kulturellen Veranstaltung in der
Bundeskunsthalle Bonn. Wie der Titel der Ausstellung zeigt ging es
nicht nur um die Musik Beethovens, sondern auch um das politische
Umfeld und Beethoven als Bürger in dieser unruhigen Zeit.
Frau Hugoth begrüßte uns und Frau Beetz, die uns durch die
Ausstellung führte.Zuerst teilte sie uns die Lebensdaten Beethovens
anschaulich mit.

Ludwig van Beethoven wurde am 17. Dezember 1770 in Bonn
getauft und starb am 26. März 1827 in Wien. Er war Komponist
und Pianist und führte die Wiener Klassik zur Musik der Romantik.
Schon sein Großvater, Ludwig van Beethoven, war Musiker. Er
wurde 1733 an den Kurkölnischen Hof nach Bonn berufen. Sein
Sohn Johann, Ludwig van Beethovens Vater, war Tenorsänger an
der Hofkapelle. Ludwig van Beethoven kam also aus einer
Musikerfamilie.

Beethovens Vater erkannte früh die Begabung seines Sohnes und
sorgte für eine solide Musikausbildung. Mit 7 Jahren trat Beethoven
zum ersten Mal öffentlich als Pianist auf. 1784 erhielt er eine feste
Anstellung als Hoforganist und wirkte als Chembalist und Bratschist
in der Hofkapelle.

Kurfürst Maximilian Franz finanzierte Beethoven 1786 eine Reise
nach Wien, um Kompositionsschüler Mozarts zu werden. Nach 3
Monaten kehrte er zurück. Es ist nicht bekannt, ob es zu einer
Begegnung mit Mozart kam. 1792 kam Joseph Haydn nach Bonn.
Er vereinbarte mit dem Kurfürsten einen zweiten Studienaufenthalt
Beethovens in Wien, der infolge der politischen Ereignisse zu einem
dauerhaften Aufenthalt in Wien wurde. 1794 besetzten französische
Truppen das Rheinland und der kurfürstliche Hof musste fliehen.
Die Gehaltszahlungen des Kurfürsten blieben aus. Beethoven fand
in Wien die finanzielle Unterstützung adliger Musikliebhaber, aber er
musste darüberhinaus Geldquellen für sich und seine beiden
Brüder erschließen. Er gab Klavierunterricht und organisierte Konzerte auf eigene Rechnung. Er war somit der erste freiberufliche Musiker.

Beethovens Erfolge als Komponist hängen eng mit seiner Karriere
als Klaviervirtuose zusammen. In den ersten Wiener Jahren spielte
er seine Klaviersonaten und -konzerte selbst und erregte durch
seine Fertigkeit zum freien fantasieren großes Aufsehen.
1798 zeigten sich die ersten Symptome jenes Gehörleidens, das
schließlich zur fast völligen Taubheit führte.Ab 1813 musste er
Hörrohre benutzen, um mit seiner Umgebung zu kommunizieren.
Trotzdem entwickelte Beethoven einen eigenen unverwechselbaren
Stil und komponierte seine hervorragendsten Sinfonien und
Klavierkonzerte bis hin zur 9. Sinfonie mit dem Chorfinale im
letzten Satz zu Schillers Gedicht „An die Freude“. Die Uraufführung
war 1924 und wurde enthusiastisch gefeiert. Ludwig van
Beethoven starb am 26. März 1927 – ungefähr 20.000 Personen
nahmen an dem Trauerzug teil.

Nach dieser Einführung führte uns Frau Beetz durch die
Ausstellung. Wir betrachteten die Mode der damaligen Zeit – vom
höfischen Reifrock bis zu lose fallenden Musselinkleidern nach der
französischen Revolution. Wir konnten die Gipskopie einer
„Lebendmaske“ Beethovens betasten. Das große Hörrohr
Beethovens war ausgestellt und daneben ein kleines Hörrohr aus
damaliger Zeit, welches wir ausprobieren konnten. Das
„Heiligenstätter Testament“ von 1802 war im Original zu sehen, in
dem Beethoven seine Brüder über seine Krankheiten aufklärt. J.M.
Auchentallers Jugendstil-Meisterwerk für die Villa Scheid in Wien
wird zur Gänze gezeigt. Es stellt Auchentallers Umsetzung der 6.
Symphonie Beethovens, der „Pastorale“ in fünf großen Paneelen
dar, den 5 Sätzen des Musikstückes entsprechend. Zum Schluß
konnte man die Kopie des Beethoven-Zyklus von Gustav Klimt
betrachten, welcher in allegorischen Bildern Beethovens 9.
Symphonie verbildlicht.

von Anne Weber