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Dir RG Köln zu Besuch im Museum für Ostasiatische Kunst Köln

Aufnahme einer Skulptur des ostafrikanischen Museums in Köln

Köln, den 25.08.2023: Mitgliedern der Regionalgruppe Köln bot sich am 17.08.2023 das Erlebnis einer besonderen Führung durch das Museum für Ostasiatische Kunst, in Köln. Die Museumspädagoginnen Corinna Fehrenbach und Hanna Petri-Boehnke, sowie die Leiterin Kunst- und Kulturvermittlung, Caroline Stegmann-Rennert, hatten für das Museum diesen Workshop  entwickelt und führten die Gruppe durch den Nachmittag. Für den Museumsdienst Köln war die Veranstaltung ein Test für weitere barrierefreie und inklusive Angebote. Soviel sei bereits gesagt, es war ein voller Erfolg.

Die Führung begann in der „China Galerie“.  Hier erfuhren die Teilnehmenden, daß in China bereits vor 4000 Jahren Bronze gegossen wurde. In der Galerie gab es gleich ein absolutes Highlight zu bewundern: die 2800 Jahre alten neun Glocken des bronzenen Glockenspiels, dem einzigen vollständigen Exemplar seiner Art außerhalb Chinas! Als kleine Einübung in die Kunst der Achtsamkeit lauschten die Teilnehmenden einige Minuten still dem Klang des Glockenspiels, der von Band abgespielt wurde.

China ist natürlich auch das Ursprungsland weiterer Errungenschaften, beispielsweise von Seide. Die frühesten archäologischen Funde, bereits farbig und verarbeitet, datieren auf 2700 Jahre vor Christi. Der Legende nach soll einst der Kaiserin ein Seidenkokon vom Baum in den Tee gefallen sein und der sich lösende Faden weckte das Interesse. In etwa drei bis vier Tagen spinnt eine Seidenraupe ihren Kokon aus nur einem einzigen Faden. Der Faden ist etwa drei bis sechs mal dünner, als ein menschliches Haar und ist bis zu 3000 Meter lang. Um ein Gramm Seide zu gewinnen, werden etwa 15 Kokons benötigt. Die Teilnehmenden erhielten verschiedene Stoffproben in die Hand und konnten so unterschiedliche Arten und Qualitäten von Seide ertasten.

Die Gruppe verlies räumlich und thematisch China. In der sog. „Drachenwerkstatt“, einem Nebenraum des Museums, benannt nach den Papierdrachen, die an Wand und Decke des Raumes hingen, wurde eine weitere Kostbarkeit präsentiert: ein japanischer Kimono aus besonders wertvoller Krepp-Seide. Angefertigt in den 1930er-Jahren, vermutlich für eine junge  Frau anläßlich eines großen Festes. Der Kimono war aufwendig mit Blumen- und Tierabbildungen geschmückt, größtenteils gemalt, aber auch gestickt, zum Teil mit Goldfäden. Die Bilder symbolisieren u.a. die Jahreszeiten: Kirschblüten den Frühling, Pfingstrosen den Sommer, Chrysanthemen den Herbst und Kiefern den Winter. Der Kranich soll Glück bringen. Als der Kimono aufgeschlagen wurde, wurde das leuchtend rote Seidenfutter sichtbar. Angezogen war es vermutlich nur am Kragen dezent zu sehen, wohl als Hinweis, daß das Mädchen noch unverheiratet sei. Die Teilnehmenden durften das kostbare Stück sogar vorsichtig tastend erkunden. Die fühlbare Seidenqualität, das Relief der Stickereien, sowie die Erläuterungen vermittelten auch den Nicht-Sehenden einen lebhaften Eindruck zu diesem prachtvollen Kleidungsstück.

In einer Schlussrunde gaben die Teilnehmenden kleine Anregungen und sehr positive Rückmeldungen. Es wurde sehr begrüßt, daß Frau Fehrenbach, Frau Petri-Boehnke und Frau Stegmann-Rennert diesen Workshop auch im Rahmen der „Woche des Sehens“ (dieses Jahr vom 8.-15.10.2023) anbieten wollen.