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Bodenstreifen soll Orientierung erleichtern
VOLKSHOCHSCHULE Beirat fordert Verbesserung für Sehbehinderte im Eingangsbereich
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz vom 20.06.2015, Von TreesHohagen
Mainz. Der Zugang zum Haupteingang der Volkshochschule Mainz muss für Sehbehinderte in Zukunft besser zu finden sein - ein Antrag mit diesem Anliegen wurde vom städtischen Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung einstimmig beschlossen. Bisher sei dies beinahe unmöglich, heißt es in dem von Wolfgang Schweinfurth, Mitglied des Arbeitskreises Barrierefreies Mainz, ausgearbeiteten Antrag. Abhilfe schaffen soll ein Auffindestreifen am Boden. Unter dem Vorsitz von Ursula Wallbrecher beriet der Beirat zudem über die Bebauung des Zollhafens. "Raue Schale - barrierefreier Kern" war Titel der Präsentation von Referent Sascha Müller vom Stadtplanungsamt. Konkret bedeute dies, dass man einen Kompromiss eingehen müsse und nicht alle Bereiche auch für Rollstuhlfahrer problemfrei befahrbar machen könne. Grund dafür sei die Vorgabe, die bereits vorhandenen Bodensteine wieder zu verwenden. Trotzdem sollen aber unter anderem ein Rundgang und weite Teile des Zentrums barrierefrei zugänglich sein. "Die Planung sieht gut aus, wichtig ist jetzt die Überwachung, dass alles auch so umgesetzt wird", sagte Marita Boos-Waidosch, Behindertenbeauftragte der Stadt Mainz. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Vorstellung der Beratungsstelle "Selbstständig leben in Mainz", eines Projektes des Fachdienstes Eingliederungshilfe. Das Problem sei, dass die Angebote bisher zu unbekannt seien. Deswegen wurde ein Flyer entworfen und mit etwa 4000 Exemplaren in Umlauf gebracht. Michaela Hoffmann als Mitglied des Beratungsteams erklärte: "Wir wollten keine klischeebehafteten Fotos. Stattdessen haben wir Fotos aus dem wirklichen Alltag gewählt." Im Rahmen der Berichte aus den Arbeitskreisen tat sich dann noch Mobilität als wichtiges Thema hervor. Boos-Waidosch verweist auf Situationen, in denen Sehbehinderte mit ihren Hunden nicht in ein Taxi einsteigen durften oder in denen Rollstuhlfahrer nur mit viel Vorplanung ein entsprechend ausgestattetes Taxi bekommen würden: "Gerade jetzt, wenn das Johannisfest ansteht, möchte man auch mal länger feiern und vielleicht um 1 Uhr nachts ein Taxi rufen - das geht in Mainz aber nicht." Auch die Situation, dass sogenannte E-Scooter oder E-Mobile nicht in Bussen mitgenommen werden, sorge weiterhin für Beschwerden, berichtet die Behindertenbeauftragte. Geklärt sei dafür aber der Umstand, dass sehr wohl mehrere Rollstühle in einem Bus mitfahren dürfen, solange ausreichend Platz zur Verfügung steht.