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Natur Pur
Ausflug in den Duftgarten von Odile mit der Regionalgruppe Mainz am Pfingstsamstag, dem 18. Mai 2013
Autorin: Sabine Jänicke
Was hatten wir für ein Glück! Wir trafen uns um 14:00 Uhr bei blauem Himmel und Sonnenschein vor dem Mainzer Hauptbahnhof und fuhren mit 13 Duft- und Naturliebhaber/innen und 2 Führhunden mit der Tram nach Mainz-Gonsenheim zum versteckten Garten von Odile Landragin in die Hermann-Ehlers-Straße 12. Dort wartete schon eine weitere Teilnehmerin auf uns und gemeinsam betraten wir durch das große graue Holztor den Hof des Hauses. Der Boden wechselte vom Belag des Bürgersteiges in unregelmäßiges Kopfsteinpflaster, wir spürten sofort die Ruhe hinter dem Tor. Die vielen Pflanzen, die uns schon im Hof erwarteten, verbreiteten Kühle und die ersten Düfte. Odile begrüßte uns herzlich unter einem großen Walnussbaum und bot uns Wasser mit Holunderblütensirup an. Welch leckere Erfrischung! Odile stellte sich vor und hielt eine kleine Einführung in die Welt der Duftpflanzen. Die Düfte entstehen bei Bewegung, durch Wind, durch Berührung, durch Feuchtigkeit oder Trockenheit. Odile machte uns auf den ersten starken Geruch aufmerksam, den wir gut wahrnehmen konnten, es war blühender Bärlauch. Daneben standen wilde Knoblauchrauken, die bei der Berührung der Pflanze zu riechen war. Wir wurden durch den Garten geführt und lernten viele Duftpflanzen kennen, auch solche, von denen wir noch nie vorher etwas gehört haben. Wir schnupperten, gaben Zweiglein von Hand zu Hand, berührten, kosteten. Römische Kamille, die sehr kurz wächst, beim Streicheln ihrer gefiederten Blättchen glaubt man, in einem großen Kamillenfeld zu sitzen, so stark ist der Duft. Später haben wir alle tatsächlich auf einem Beet mit Römischer Kamille gestanden und konnten die weichen Pflanzen unter unseren Füßen spüren. Artemisia, mit noch feineren gefiederten Blättchen erinnert an den Duft von Coca Cola, Weinraute erinnert an den Duft von Feigenbäumen im Sommer. Wir rochen an verschiedenen Thymiansorten, Rosmarin, Zitronenverbene, Borretsch, und vielen anderen Kräutern. Dabei schlenderten wir durch die verschiedenen Gartenzimmer dieses ungefähr 2500 Quadratmeter großen Gartenparadieses. Wir fühlten viele Blätter, mal ganz glatt, mal samtig oder zart wie Seide, mal rau und pieksig. Baumrinden ganz weich und glatt oder rau und rissig. Die blaue Iris stand in voller Blüte und Odile pflückte uns Blüten ab, die herrlich dufteten. Flieder und Maiglöckchen dufteten von oben und unten, es waren pure Maidüfte. Wir gingen auch durch einen Bambusgarten, dort raschelte es kräftig und die Bambusstiele waren schön anzufassen. Gekrönt wurde das Gartenerlebnis mit einer feinen Tafel im Gewächshaus. Dort stand ein langer Tisch mit weißen Tischtüchern gedeckt und dunkelrotem Basilikum geschmückt, inmitten der Pflanzen. Odile hat warmen Kräutertee, kalten Hibiskustee und Kaffee serviert und dazu gab es Quiche mit Wildkräutern und leckerste Törtchen mit Mirabellen und Rosengelee. So haben wir die Gelegenheit gehabt, die vorher entdeckten Kräuter zu kosten und hatten viel Spaß beim Gespräch miteinander in der Runde. Ein herzliches Dankeschön an Odile Landragain, die uns eine sehr gute Führerin und Köchin war und uns einweihte in die Geheimnisse ihres Gartens und ihrer Pflanzen!