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Mit anderen Sinnen erleben... ein Bericht von Marion Palm-Stalp

Alles im Blick – das war das Motto der diesjährigen Woche des Sehens. Die PRO RETINA Regionalgruppe Trier hat dieses Motto inspiriert, diesen Gedanken weiter zu führen und bei zwei Veranstaltungen zu zeigen: Alles ist möglich.

Bei einer Wanderung durch die Wälder, über die Wiesen und die Höhen von Trier erlebten sehbehinderte und blinde Menschen und deren Angehörige, eine taubblinde Familie sowie Mitarbeiter der Trierischen Tonpost die Natur mit anderen Sinnen. Realisiert wurde diese Wanderung der etwas anderen Art in einer Kooperation der PRO RETINA Regionalgruppe Trier mit der Arbeitsstelle Medien des Bistums Trier und der Trierischen Tonpost. Die Teilnehmer rochen den Moder im Laub, lauschten auf die Herbstgeräusche im Wald, schmeckten das leckere Essen und fühlten all das, was sie mit den Augen nicht mehr sehen können. Zugleich brachte der Tag Sehenden die Wahrnehmung von Menschen mit Seheinschränkung näher und trug damit zum besseren das Verständnis bei. Dazu trug auch bei, dass die Sehenden Simulationsbrillen aufsetzen konnten. So konnten sie sich besser in die Situation einfühlen und selbst erleben, wie es ist, eine Sehbehinderung zu haben oder sogar vollkommen blind zu sein.

Das machte bewusst, dass für sehende Menschen vieles selbstverständlich ist.

Zugleich machte der gemeinsame Tag deutlich, dass man durchaus Ähnliches erleben kann – ob mit oder ohne Handicap.

Biathlon-Laser-Schießen

Eine zweite Veranstaltung im Rahmen der Woche des Sehens war auf den ersten Blick noch ungewöhnlicher: Menschen mit und ohne Seheinschränkung trafen sich zum Laser-Schießwettbewerb. Aber: Wie wollen sehbehinderte und blinde Menschen schießen? Die Antwort ist ganz einfach: Sehende Menschen leiteten sehbehinderte und blinde Personen an, erklärten wie sie das Gewehr anlegen müssen, in welche Richtung sie es ausrichten sollen, mehr rechts oder mehr links, höher oder tiefer. Durch die Anleitung hatten die Betroffenen eine Orientierung, wohin sie ihren Schuss abgeben mussten, teilweise mit sehr guten Ergebnissen.

Auch der Johannes Saxler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kelberg, war beeindruckt davon, was sehbehinderte und blinde Menschen leisten können – und das nicht nur am Schießstand. Er versprach, sich der Probleme von Menschen mit Handicap anzunehmen, um weitere Barrieren abzubauen, die nach wie vor bestehen.

Mit der Aktion hat die PRO RETINA Regionalgruppe Trier gezeigt, dass die Selbsthilfe Betroffenen hilft, den Weg in ein selbstbestimmtes Leben mit einem Höchstmaß an Lebensqualität zu finden – trotz fortschreitender Netzhauterkrankung.

Tondokument - Barrierefreie Wanderung zum Robert Schumann Haus