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Dass ein selbstbestimmtes Leben mit Sehbeeinträchtigung möglich ist, weiß Roswitha Karst aus Uersfeld aus eigener Erfahrung. Und sie gibt anderen Menschen Hoffnung.

Foto von Brigitte Bettscheider zeigt Roswitha Karst an einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, das speziell auf die Bedürfnisse von Sehbehinderten und Blinden ausgerichtet ist.<﷯
Roswitha Karst hat die Diagnose AMD und berät andere Betroffene, zum Beispiel über Hilfsmittel wie dieses Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel, das speziell auf die Bedürfnisse von Sehbehinderten und Blinden ausgerichtet ist. Foto: Brigitte Bettscheider

Von Brigitte Bettscheider (erschienen im Trierer Volksfreund)

Wie für Hunderttausende Menschen bundesweit, veränderte sich auch das Leben der Sparkassenangestellten Roswitha Karst vollständig, nachdem bei ihr im Jahr 2013 die am weitesten verbreitete Netzhauterkrankung „Altersbedingte Makula-Degeneration“ (AMD) diagnostiziert wurde. Doch statt zu resignieren, suchte die heute 63-Jährige nach der Antwort auf die Frage, wie ein selbstbestimmtes Leben mit Sehbeeinträchtigung oder gar Blindheit möglich ist. Sie machte sich schlau über die Krankheit, sie informierte sich über Hilfsmittel. Längst erleichtern Lesegeräte, sprechende Küchenwaagen, Flüssigkeitssensoren, Markierungspunkte für oft genutzte Einstellungen an Herd und Waschmaschine und was es sonst noch alles in dem Bereich gibt, ihr den Alltag. Mit ihren beiden Enkelkindern spielt sie Mensch-ärgere-dich-nicht in einer eigens für sehbehinderte oder blinde Menschen geschaffenen Version.

Doch damit nicht genug. Denn ebenso wichtig wurde für Roswitha Karst der Austausch mit anderen Betroffenen. Da der Landkreis Vulkaneifel bis dato ein weißer Fleck war, gründete sie einen regionalen Stammtisch, zu dem mittlerweile im zweimonatlichen Rhythmus 15 bis 20 Teilnehmer kommen. Dabei werden Tipps gegeben, es wird Mut gemacht, es werden Vorträge von Fachleuten gehalten. Ein bis zwei Mal im Jahr finden Projekttage oder Aktionen statt (siehe Info I). Inzwischen hält die Uersfel­derin an jedem ersten Freitag im Monat gemeinsam mit Marion Palm-Stalp, Leiterin der Regionalgruppe Trier, Sprechstunde im Pro-Retina-Büro Trier – und sagt Betroffenen bei jeder sich bietenden Gelegenheit: „Es gibt viele Wege, ein lebenswertes Leben zu führen – trotzdem!“

Genau dieses Motto steht auch über der Veranstaltung, zu der im Rahmen des Sehbehindertenmonats 2022 am Samstag, 11. Juni, Pro Retina Deutschland e.V. und das Projekt „Gemeindeschwestern Plus“ in die Stadthalle Bitburg einladen (siehe Info II). Dabei steht neben den Augenerkrankungen auch die Volkskrankheit Diabetes im Mittelpunkt.

Infoveranstaltung am 11. Juni in Bitburg

Die Veranstaltung „Diabetes und Augenerkrankungen – Diagnosen, die vieles verändern“ beginnt am Samstag, 11. Juni, um 10 Uhr mit einer Hilfsmittel- und Dienstleisterausstellung in der Stadthalle Bitburg, Römermauer 4.

Um 14 Uhr eröffnen Landrat Andreas Kruppert als Schirmherr, Edith Baur, Renate Humble, Sabine Rodermann und Uli Beuttler als die Gemeindeschwestern plus im Eifelkreis sowie Martin Manfred Börngen von Pro Retina Deutschland e.V. den zweiten Teil der Veranstaltung. Die Ärztin Dr. Ulrike Warmers (Bitburg) spricht um 14.30 Uhr über „Diabetes und Folgeerkrankungen“, der Chefarzt Dr. Johannes Luttke (Trier) referiert um 15.30 Uhr über „Diabetische Retinopathie und Netzhauterkrankungen“. Um 16.30 Uhr stellen die Gemeindeschwestern plus ihre Tätigkeit vor.

Die Veranstaltung endet um 17 Uhr. Es wird ein kostenloser Bus-Shuttle eingerichtet ab Arzfeld (telefonische Anmeldung: 06550/974122) und ab Daun über Gerolstein und Prüm (telefonische Anmeldung: 06551/1489555).