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Besuch des Blindengartens des Taubblindenheimes Storchennest in Radeberg
Der Garten der Geborgenheit und Freude,
der Düfte und der Sinne, der Ruhe und Erholung, der Bewegung und Erkundung, der Begegnung und Gemeinschaft, der Lehre und des Lernens.
Elf Mitglieder und Interessierte der RG Dresden trafen sich am 09.06.2023 früh zum Ausflug und Besuch des Blindengartens im Storchennest Radeberg. Das Taubblindenheim wird von der Diakonie der Evangelischen Kirche Deutschland betreut. Petra Rietscher, eine Usher-Betroffene, hatte den Kontakt über den leitenden Gärtner Marcel Soblik vermittelt, der auch die Führung durch den Blindengarten übernahm. Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir mit der S-Bahn nach Radeberg. Wir legten den Weg zum Storchennest per Fuß zurück und wurden dort schon von Herrn Soblik, Meister im Garten- und Landschaftsbau mit taubblindentherapeutischer Zusatzausbildung, erwartet. Zunächst erläuterte uns Herr Soblik das Werden und Wachsen des Gartens, der Anlage insgesamt und den Taubblindendienst und dessen Gebäude. Das Storchennest und der Blindengarten entstanden unter großem Engagement und Leitung der Pastorin Ruth Zacharias aus einer ehemaligen Fabrikanten-Villa. Nach und nach vergrößerte sich die Anlage, Grundstücke wurden erworben und auch in Zusammenarbeit mit der Stadt Radeberg für die mehrfach behinderten Menschen ausgebaut. So wuchs der Blindengarten von ursprünglich 5000 qm im Jahre 2005 auf nunmehr 20.000 qm an. Die taubblinden Menschen können diesen Garten mit den noch möglichen Tast- und Riechsinnen begreifen und erleben so hautnah die Natur, die Pflanzen und die Umwelt. Künstlerisch gestaltete Tierplastiken vermitteln das Wissen über Gestalt und Größe der Tiere, wie Enten, Kernbeißer, Adler und andere. Auch werden die betroffenen Menschen in die tägliche Gartenarbeit einbezogen und erhalten so Wertschätzung und selbstbewusste Teilhabe am Leben. Die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Storchennestes kümmern sich engagiert um die behinderten Menschen.
Der Garten soll vielfältig erlebbar und nutzbar sein. Er soll Garten der Geborgenheit und Freude,
der Düfte und der Sinne, der Ruhe und Erholung, der Bewegung und Erkundung, der Begegnung und Gemeinschaft, der Lehre und des Lernens sein.
Der Garten ist thematisch gegliedert und ca. zwei Kilometer Wege sind mit Handläufen gesichert. So ist ein eigenständiges Erkunden des Gartens und seiner Pflanzen durch die behinderten Menschen selbstständig möglich. Speziell für das Ergründen des Gartens durch Riechen und Tasten sind entsprechende Pflanzungen angelegt, so z.B. Duftbegonien, Nutzkräuter wie Pfefferminze und vor allem vielfältige Blumen, wie z.B. unterschiedliche Nelken- und Rosenarten. Die Besucher des Gartens erfahren hier die faszinierende Welt der duftenden Pflanzen. Herr Soblik erklärte uns, dass es Nacht- und Tagdufter gibt, wie sich die Düfte verbreiten und von Menschen wahrgenommen werden können. Es war ein faszinierend lehrreicher Besuch, der viel neues Wissen vermittelte. Abschließend besuchten wir noch die Gewächshäuser des Gartens, in denen u.a. auch Kamelien beheimatet sind. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug und es gibt noch Vieles zu entdecken und erkunden. Für einen weiteren Besuch laden unter anderem die Tage der offenen Tür im April und September ein.
Kontakt für Interessierte:
Marcel Soblik, Meister im Garten- und Landschaftsbau, Gartentherapeut
Tel.: 03528-22 92 40; 03528-22 92 39; 03528-22 92 38
Handy: 0152-29 89 59 95
Fax: 03528-43 97 21
E-Mail: marcel.soblik@taubblindendienst.de
Ein Bericht von Steffen Beck