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Besuch des Informationszentrums der Deutschen Bahn zum Neubau der Strecke Dresden - Prag



Am 10. März 2025 besuchten 18 Mitglieder der Regionalgruppe Dresden sowie deren Begleiter und Freunde das Informationszentrum der Deutschen Bahn zum Neubau der Bahnstrecke Dresden - Prag in der ehemaligen Pechhütte in Heidenau-Großsedlitz. Dieses historische Gebäude, einst zur Herstellung und Abdichtung von Bierfässern genutzt, dient nun als Zentrum für Informationen über die geplante Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Dresden und Prag. Diese Strecke soll die Reisezeit von derzeit etwa zwei Stunden und 15 Minuten auf rund eine Stunde verkürzen und wird etwa 150 Kilometer lang sein, unterteilt in fünf Planungsbereiche. Ein zentrales Element ist der etwa 30 Kilometer lange Erzgebirgstunnel, der das Erzgebirge unterqueren wird. Auf tschechischer Seite ist eine Entwurfsgeschwindigkeit von bis zu 320 km/h vorgesehen, während auf deutscher Seite bis zu 200 km/h angestrebt werden1.
Herr Masche, ein Mitarbeiter des Informationszentrums, begrüßte uns herzlich und führte uns zunächst den Informationsfilm zum Streckenneubau vor. Die gesamte Ausstellung im Informationszentrum ist visuell geprägt. Neben Schautafeln und Monitoren zu Detailproblemen und Projekten der Strecke gibt es eine große Videowand, auf der man diese Informationsfilme anschauen kann. Herr Masche verstand es, sehbehinderten und blinden Menschen durch seine umfangreichen Erklärungen einen sehr guten Eindruck von den technischen Herausforderungen, Streckenführungen und Anpassungen zu vermitteln. Er schilderte zum Beispiel, dass in Vorbereitung des Streckenneubaus vielfältige Anpassungsarbeiten im Schienennetz von Dresden Strehlen bis Heidenau Süd durchgeführt werden müssen. So werden Ausgleichs- und Erweiterungsgleise benötigt, damit die schnellen Personenzüge die langsamen Güterzüge überholen können. Diese Anpassungen erfolgen auch auf tschechischer Seite und werden parallel zum Tunnelbau stattfinden.
Im Forum des Ausstellungsraums konnten blinde und sehbehinderte Menschen ein Kunststofftunnelsegment anfassen und berühren, um eine Vorstellung des Tunnelaufbaus zu bekommen. Im Untergeschoss des Informationszentrums wurde das Modell einer Tunnelbohrmaschine ausgestellt. Auch wurden Gesteinsproben zum Berühren ausgestellt, welche veranschaulichen, welches geologische Material an den jeweiligen Probebohrungsstellen vorgefunden wurde. Nach diesen Gegebenheiten werden speziell die Tunnelbohrmaschinen produziert und angepasst. Die Schneidwerkzeuge des Tunnelbaukopfes sind exemplarisch ausgestellt und können natürlich angefasst und berührt werden. Es handelt sich dabei um benutzte Werkzeuge einer an anderer Stelle eingesetzten Tunnelbohrmaschine.
Die reichlich zwei Stunden vergingen mit den vielfältigen Informationen wie im Flug. An einer Fotowand, die verschiedene Motive zeigt, konnte man sich selbst ein Erinnerungsfoto machen und sich per E-Mail zusenden. Einige Mitglieder der Gruppe nutzten dies und stellten sich in einer Tunnelröhre dar.
Nach der Besichtigung gingen wir in die Gaststätte Drogenmühle Heidenau, wo wir zu Mittag aßen. Der Ausflug fand mit der Heimfahrt nach Dresden und Umgebung ein schönes Ende.
Steffen Beck
Leiter der RG Dresden