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Ausblick aus dem Zug bei Flensburg
Ausblick aus dem Zug bei Flensburg
Watt soweit das Auge reicht
Watt soweit das Auge reicht
auf der winzigen Insel Oland
auf der winzigen Insel Oland
alleine Fahrrad fahren
alleine Fahrrad fahren

Im Oktober 2022 besuchte mich meine Juvi-Bekanntschaft Tanja aus Leck in Nordfriesland in Dresden. Wir hatten uns bei einem Wochenendseminar der Pro Retina für Betroffene einer juvenilen Makuladystrophie kennen und bei einem weiteren Seminar schätzen gelernt. Nun hatte es Tanja mit dem Zug und mehreren Umstiegen zu mir nach Sachsen geschafft. Auch der nicht erschienene Mobilitätsservice ausgerechnet am Berliner Hauptbahnhof konnte ihre gute Laune nicht bremsen. Dies gab mir Mut, den weiten Weg nach Nordfriesland mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Angriff zu nehmen.

Ich war schon sehr aufgeregt, als ich in Dresden erst in die S-Bahn und dann in den EC nach Hamburg stieg. Beim Kauf der Fahrkarte mit Platzreservierung am Schalter hatte mir mein Mann geholfen. Hier konnte ich mich auch gleich beim Mobilitätsservice der Deutschen Bahn anmelden. Eine Umstiegshilfe kann dann für eine Reise gebucht werden. Das hatten wir dann gleich am Schalter mit erledigt. Die Plätze im Zug habe ich mit Ruhe und Fragen gefunden. Und dann stand da wirklich am Hamburger Bahnhof ein netter junger Mann, der mir routiniert seinen Arm bot und mich zum nächsten Zug brachte.

Dieser fuhr an dem Tag tatsächlich auf einem geänderten Gleis ab. Ich wurde direkt zum richtigen Abteil gebracht – klasse. Zu beachten ist, dass man an der (in Fahrtrichtung) vorderen Tür des Wagons, in dem man reserviert hat, aussteigen soll. Das hat dann bei der Rückfahrt in Hannover nicht geklappt, weil diese Tür defekt war. Hier hat es eine Minute länger gedauert, bis sich der Helfer und ich gefunden hatten. Erstaunt schaute er mich an und sagte, er hätte hier aber „Sehbehinderung“ stehen. Nach der kurzen Erklärung, ich könne Umrisse gut sehen, aber sehr schlecht Details oder Schrift erkennen, liefen wir gemeinsam zum widerum geänderten Gleis. Ohne den Umstiegsservice auf den mir unbekannten Zentralbahnhöfen hätte mich die Reise viele Nerven und Anstrengung gekostet. So war es für mich mit entsprechender Vorbereitung, dem Smartphone und meinem Monokular machbar.

Und so konnte ich dann die Tage mit Tanja in vollen Zügen genießen. Wattwandern auf eine Hallig im Schlepptau einer sehenden, erfahrenen Einheimischen, Fahrrad fahren auf den langen und leeren nordfriesischen Fahrradwegen und mehr haben wir zwei Juvis tiptop gemeistert.