Nein, extra Tastmodelle für Blinde und Sehbehinderte hätten sie nicht, sagt uns der freundliche junge Mann an der Museumskasse, aber wir dürften die Tiermodelle vorsichtig anfassen. Das ist doch mal was. Und so startete das Junge Forum Dresden seine Runde durch das Museum der Westlausitz in Kamenz. Wir wurden durch eine sehr umfangreiche Sammlung aus Zoologie, Geologie, Botanik, Archäologie und Kulturgeschichte überrascht. Es gab einige Audiostationen, und wir haben uns, soweit möglich, gegenseitig interessante Dinge gezeigt und dazugehörige Texte vorgelesen.

Ganz in ihrem Element waren unsere Hobby-Ornithologinnen in der Sonderausstellung „Deutschlands wilde Greife“, die noch bis zum 26.01.2025 zu sehen ist. Da für die Allermeisten das Beobachten von Vögeln nicht mehr möglich ist, konzentriert sich das Interesse nun auf das Erkennen und Sammeln von Vogelstimmen. Dabei können Apps helfen, mit denen man die aufgenommenen Stimmen identifizieren und speichern kann.

Nach dem Museumsbesuch ging es dann ein kurzes Stück durch den strahlenden Sonnenschein zum Kamenzer Marktplatz und in die Pizzeria Ristorante La Piazza. Pizza, Pasta, Aperitif – was das Herz begehrt. Dazu gab es gute Gespräche und den ein oder anderen Tipp zu Hilfsmitteln und Alltagstricks. Wir haben uns gefreut, dass zwei neue Betroffene den Weg zu unserer Gruppe gefunden haben. Gerade am Anfang einer Netzhauterkrankung oder nach einem stärkeren Schub gibt es viele Fragen und Unsicherheiten, die vielen von uns bekannt sind. Manchmal kann man helfen und manchmal einfach nur mitfühlen. Beides kann stärken und Mut machen. Das nächste Mal treffen wir uns in der Adventszeit auf dem Dresdner Striezelmarkt. Wer mag, kann sich uns gern anschließen.