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Workshop über Sehbehinderung an Dresdner Grundschule

Workshop in der Grundschulklasse
Workshop in der Grundschulklasse
Langstock und Musterplatten für Leitsysteme
Langstock und Musterplatten für Leitsysteme
Wie ist das, mit der Simulationsbrille auf der Nase das Smartphone zu bedienen?
Wie ist das, mit der Simulationsbrille auf der Nase das Smartphone zu bedienen?
Gewürze sollen an der Fühl- und Riechstation erschnuppert werden
Gewürze sollen an der Fühl- und Riechstation erschnuppert werden
Wir bekamen viel positives Feedback von den Kindern
Wir bekamen viel positives Feedback von den Kindern
Wir bekamen viel positives Feedback von den Kindern
Wir bekamen viel positives Feedback von den Kindern
Linda (links) und Katy (rechts) stellen die Möglichkeiten des Smartphones vor
Linda (links) und Katy (rechts) stellen die Möglichkeiten des Smartphones vor
Bei einer Makuladegeneration helfen Lupe, elektronische Leselupe und Monokular
Bei einer Makuladegeneration helfen Lupe, elektronische Leselupe und Monokular

Warum könnt ihr uns sehen? Warum hast du keinen Blindenhund? Welche Sehbehinderung ist die schlimmste? Diese und noch viel mehr Fragen stellten uns die Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der 117. Grundschule in Dresden am 24. Januar. Wir, das sind Linda Meschke und Katy Reuß, Mitglieder der Regionalgruppe Dresden in der Pro Retina.

In zwei Schulstunden gaben wir den Kindern und Lehrer Martin Helbig einen kurzen Einblick in das Leben mit einer Sehbehinderung. Zu Beginn der Stunde wurde viel gestaunt und gerätselt, wo denn nun unsere Behinderung oder Einschränkung läge, denn Martin Helbig hatte den Kindern nicht gesagt, welche Schwerbehinderung wir beide haben. Ja, eine Sehbehinderung sieht man den Betroffenen oft nicht an, was uns manchmal in unangenehme oder schwierige Situationen bringt.

In der ersten Unterrichtsstunde stellten wir unsere spezifischen Erkrankungen vor, Retinitis Pigmentosa und Morbus Stargardt. Dabei gingen wir auf verschiedenste Aspekte der Krankheiten ein wie Ursachen, praktisches Sehvermögen, Alltag mit der Sehbehinderung und zur Verfügung stehende Hilfsmittel. Hier gab es schon so viele Fragen und aufgeregtes Hände hochstrecken, dass die Schulstunde wie im Flug verging   und nicht alle Themenbereiche angeschnitten werden konnten . Ein schönes Gefühl, wenn das Interesse an dem Thema Blindheit und Sehbehinderung so groß ist.

In der zweiten Schulstunde wurden wir aktiv und die Kinder konnten an fünf Stationen verschiedene Dinge selbst testen und ausprobieren. Ein von der Pro Retina zur Verfügung gestellter Projektkoffer für den Schulunterricht leistete uns gute Dienste. Die Kinder konnten Simulationsbrillen ausprobieren und erkannten anhand eines Langstockes und  Musterplatten die typischen Rillen und Tastpunkte von Blindenleitsystemen.

Katy hatte ihre Hilfsmittel, eine elektronische Leselupe, eine kleine analoge Lupe und ihr Monokular - ein Vergrößerungsgerät für ein Auge ähnlich einem Fernglas - mitgebracht. Mit den Simulationsbrillen der Pro Retina auf der Nase konnten die Kinder nun versuchen, Schulbücher und Zeitschriften zu lesen. Gar nicht so einfach, wie sich herausstellte.

Linda stellte ihren Langstock und den Umgang damit vor. Auch das Führen am Arm konnten die Kinder an der Mobistation selbst üben. Sehr beliebt war auch die Station Smartphone. Kann man mit  Simulationsbrille Handyspiele spielen? Wie finde ich ein gesuchtes Video? Und wie starte ich einen Anruf?

An der Riech- und Fühlstation konnte getestet werden, ob man Obst, Gemüse und einige Gewürze auch mit den Händen erkennen kann. Acht Döschen mit verschiedenen Gewürzen warteten darauf, von den Kindern schnuppernd erkannt zu werden.

Für uns war es das erste Mal, dass wir vor einer Klasse unsere Seheinschränkungen erklärt haben. Wir staunten über das große Interesse, die Offenheit und Probierfreude der Kinder und die super Unterstützung durch Herrn Helbig. Unser selbst entwickeltes Konzept mit der Stationsarbeit kam bei Lehrer und Kindern sehr gut an.  Martin Helbig: Ich denke, die Kinder haben heute verstanden, dass eine Behinderung viele verschiedene Gesichter haben kann und nicht jede Einschränkung auf den ersten Blick sichtbar ist. An den Stationen wurde den Kindern klar, dass viele alltägliche Dinge mit Seheinschränkung wirklich schwierig zu meistern sind. Auch für mich waren viele Dinge neu und ich freue mich, dass wir diesen Workshop in meiner Klasse durchführen konnten.

Schön, so positive Rückmeldungen zu bekommen. Uns hat es großen Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf die nächste Schulklasse.
Linda Meschke und Katy Reuß