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Retina Implantat: Bionisches Auge
Retina Implantat: Bionisches Auge
Schon am 08.05.2011 berichteten wir in unserer Newsletter Ausgabe "Neues Retina Implantat Projekt" über einen neuartigen Ansatz einer Netzhautprothese aus Israel. Nun entnehmen wir Aktuelles zu diesem Thema einer Mitteilung der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie, Wien.
Dort heißt es, ein neuartiges Augenimplantat mit einer Auflösung von 576 Pixel ermöglicht es Blinden zu sehen. Der Lichtsensor der israelischen Firma Nano Retina ist das erste bionische Auge, das direkt auf die Netzhaut geklebt wird, anstatt auf externe Kameras zu vertrauen. Die Energieversorgung erfolgt über eine Photovoltaikzelle auf dem Sensor, die über eine spezielle Brille durch die Iris hindurch mit einem Infrarotlaser angestrahlt wird. Somit erreicht man bis zu drei Milliwatt Leistung, wodurch man Betroffenen das Sehen in Graustufen ermöglichen kann.
Mit Implantaten können lediglich bestimmte Formen von Blindheit rückgängig gemacht werden, nämlich jene, bei denen die Netzhaut nicht mehr richtig arbeitet. Dazu gehören etwa Makuladegeneration, Diabetische Retinopathie und ähnliche Augenleiden.
Die neue, laserbetriebene Generation von Implantaten, genannt Bio-Retina, erfordert einen weniger invasiven Eingriff. Der Sensor wird auf die Netzhaut gesetzt und die 576 Elektroden verbinden sich mit dem Sehnerv. Der Chip wandelt die Bilder in elektrische Signale um, die es dem Gehirn ermöglichen, ein Bild mit 24 x 24 Pixel in Graustufen zu rekonstruieren. Der Strom liefernde Infrarotlaser, der auf der korrigierenden optischen Brille sitzt, die operierte Patienten tragen müssen, ist unschädlich und unsichtbar.
Farbsehen noch nicht möglich
Die ersten klinischen Versuche an Menschen sollen laut der Meldung in Europa im Jahr 2013 beginnen. Derzeit arbeiten verschiedene Forschergruppen an einer Erhöhung der Auflösung der Implantate. Farbsehen ist aus jetziger Sicht noch nicht denkbar. Die Wissenschaft arbeitet aber mit Hochtouren an der Entschlüsselung des Zusammenspiels zwischen Netzhaut, Sehnerv und Gehirn, um eines Tages auch diese Hürde zu überspringen.
"Das ist ein Präzisionsproblem. Die Zellen, die angesteuert werden müssen, sind mikroskopisch klein. Derzeit ist es nicht möglich, eine Elektrode pro Zelle einzusetzen. Kein Mensch weiß, welche Spannung wo angelegt werden muss, um Farbeindrücke zu erzeugen", sagt Christopher Kiss, Leiter des Studienzentrums der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Wien.
Quellen: electronica 2012, Techlumix
Weitere Informationen auch unter:
PRO RETINA News vom 08.05.2011 "Neues Retina Implantat Projekt"