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RP-Forschungspreis 2015

der

Retinitis Pigmentosa Forschungspreis 2015

der PRO RETINA Deutschland e. V. und der Retina Suisse ist im Rahmen des 113. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin Herrn Dr. rer. nat. Karsten Boldt vom Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Universität Tübingen zuerkannt worden.

Der Preis wurde zuerkannt für die folgenden miteinander verbundenen Publikation:

  • Boldt K, Mans DA, Won J, van Reeuwijk J, Vogt A, Kinkl N, Letteboer SJF, Hicks WL, Hurd RE, Naggert JK, Texier Y, den Hollander AI, Koenekoop RK, Bennett J, Cremers FP, Gloeckner CJ, Nishina PM, Roepman R, Marius Ueffing (2011). Disruption of intraflagellar protein transport in photoreceptor cilia causes Leber congenital amaurosis in humans and mice. Journal of Clinical Investigation. 121: 2169-80
  • Texier Y, Toedt G, Gorza M, Mans DA, van Reeuwijk J, Horn N, Willer J, Katsanis N, Roepman R, Gibson TJ, Ueffing M, Boldt K. (2014) EPASIS: Elution profile analysis of SDS-induced sub-complexes by quantitative mass spectrometry. Molecular and Cellular Proteomics 13:1382-91

Herr Dr. Boldt und seine Ko-Autoren konnten zeigen, dass das bei einer bestimmten Form der Leber`schen kongenitalen Amaurose, der LCA5, das mutierte Protein Lebercillin ( spielt Rolle bei Transportvorgängen innerhalb der Photorezeptorenschicht) nicht mehr korrekt interagiert. Die Erkenntnis, dass dies der krankheitsauslösende Mechanismus ist, wurde in dem sehr renommierten Journal of Clinical Investigation veröffentlicht. Diese Arbeit wurde in einem spezifischen Editorial derselben Ausgabe als wichtiger Beitrag zum Verständnis erblicher Netzhauterkrankungen gewürdigt. In einer weiteren Arbeit konnte Herr Dr. Boldt dieses erstmalig bei LCA5 angewandte analytische Konzept für das Verständnis der Rolle von weiteren krankheitsrelevanten Proteinen und deren Beteiligung an retinalen Pathomechanismen nutzen. Er hat daraus eine spezifische Analysemethode entwickelt, die es erlaubt, in Verbindung mit mathematischen Algorithmen und Massenspektrometrie, in den Außensegmenten von Photorezeptoren Proteinkomplexe zu untersuchen. Die sich daraus ergebenen Erkenntnisse haben das Verständnis über Krankheitsmechanismen einen großen Schritt weitergebracht und neue Therapieansätze eröffnet. Durch seine Arbeiten konnte er intensive internationale Kooperationen aufbauen, was sich in weiteren hochrangigen Publikationen niedergeschlagen hat.

Der Preisträger Dr. Karsten Boldt hat nach seinem Studium an der Universität Tübingen im Bereich der molekularen Zellbiologie und Immunologie an der Technischen Universität München promoviert. Während dieser Zeit hat er auch in der Abteilung für Proteomics und Signal Transduction an der Universität Glasgow gearbeitet. Seit 2010 ist er Leiter des Medizinischen Proteomzentrums am Forschungsinstitut Augenheilkunde in Tübingen. Sein wissenschaftliches Werk umfasst 25 Arbeiten in hochrangigen wissenschaftlichen Journalen, darunter auch Nature Genetics, PNAS, Nature Communications and Nature Cell Biology. Damit gehört Herr Dr. Boldt zum hoffnungsvollsten wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der experimentellen Augenheilkunde.

Die PRO RETINA Deutschland e. V. und die Newsletter-Redaktion wünschen Herrn Dr. Karsten Boldt Erfolg bei seiner weiteren Arbeit am Forschungsinstitut für Augenheilkunde in Tübingen bei Professor Ueffing und gratulieren ihm herzlich zu dieser Ehrung, die mit einer Barsumme von 2.000 Euro sowie der Finanzierung eines Kongressaufenthaltes in Übersee (im Wert von weiteren 1.500 €) verbunden ist.

Quelle: PRO RETINA Deutschland e. V.