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Umfunktionierte Gliazellen als Hilfe für Blinde

Liebe Leserinnen und Leser,

Forscher der Université de Montréal nutzen zwei spezifische Gene zur effizienten Umwandlung

Neurobiologen der Université de Montréal haben Gliazellen im Labor so umfunktioniert, dass sie die Aufgaben der Fotorezeptoren im Auge teilweise übernehmen. Gliazellen kommen im ganzen Körper vor, auch in der Netzhaut des Auges. Die Ergebnisse des Teams um Michel Cayouette lassen auf eine Therapie bei Menschen hoffen, die durch das Absterben der Fotorezeptoren sehbehindert oder gar erblindet sind.

Gentherapie lässt hoffen

Es gibt bereits verschiedene Ansätze wie die Gentherapie, die hoffen lassen, das Fortschreiten des Verlusts an Fotorezeptoren zu verlangsamen oder zu blockieren. Doch diese Techniken können, wenn sie einmal anwendungsreif sind, verlorene Zellen nicht wiederherstellen. Für Patienten in fortgeschrittenen Stadien der Krankheit sind sie demnach nicht nützlich. Ein vielversprechender Weg ist der Einsatz von Stammzellen zur Erzeugung von Fotorezeptoren, die in das Auge eines Patienten transplantiert werden (pressetext berichtete).

Doch bis dieses Verfahren einsatzfähig ist, wird laut Cayouette noch viel Zeit vergehen. Mit seinem Verfahren ließen sich Transplantationen umgehen. "Wir haben zwei Gene identifiziert, die ruhende Gliazellen in Netzhautneuronen umwandeln können", so Camille Boudreau-Pinsonneault, die bei Cayouette promoviert hat. Dazu müssten die Gene dazu gebracht werden, sich in den Müller-Zellen genannten Gliazellen zu bilden.

Weitere Forschung nötig

"Es ist bekannt, dass diese Zellen die Netzhaut von Fischen reaktivieren und regenerieren können. Aber bei Säugetieren, einschließlich Menschen, tun sie dies nicht, weder nach Verletzungen noch bei Krankheiten", so die Wissenschaftlerin. Es komme jetzt darauf an, einen Weg zu finden, die Expression der Gene in den Müller-Zellen zu stimulieren, um das Sehvermögen wiederherzustellen.

Quelle: pressetext.com vom 09.05.2023

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eingestellt von: Rainer Bartels

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