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Visuelle Kontraste helfen bei Orientierung - Praxis-Broschüre wieder erhältlich
Handreichung zu visuellen Kontrasten - ein Leitfaden (nicht nur) für Selbsthilfeaktive
Autorin: Anuschka Hesse-Germann Projektleitung, Herausgeberin, Verlag: PRO RETINA Deutschland e. V. - Selbsthilfevereinigung von Menschen mit Netzhautdegenerationen, Bonn 4. Nachauflage, Dezember 2019, Download hier.
Bonn - Müssen sich Menschen mit starker Sehbehinderung damit abfinden, dass Hindernisse für sie im öffentlichen Raum aufgrund fehlender Kontraste unsichtbar bleiben? Ist eine sehbehindertengerechte Gestaltung wirklich unrealistisch oder zu teuer? Nein, sagt Elke Lehning-Fricke, Leiterin der PRO RETINA-Arbeitskreises Mobilität. Ihr Recht auf Mobilität im Alltag wird aber heute immer noch oft mit derartigen Argumenten vom Tisch gewischt. Kontraste sind nicht nur bei Menschen mit Seheinschränkung wichtig. Gerade die Häufigkeit an Treppenunfällen zeigt, dass auch normalsehende Menschen hier Vorteile haben können, wenn beispielsweise Stufen und Absätze kontrastreich markiert sind. Das anhaltende Interesse an der Broschüre „Barrierefrei – und jeder weiß, wo es lang geht“ zeigt, wie wichtig dieses Thema ist. PRO RETINA hat sich deshalb zu einer 4. aktualisierten Auflage dieser notwendigen Broschüre entschieden. Sie ist in der barrierefreien Print- und Online-Fassung jetzt wieder erhältlich.
„Bei richtigem Umgang mit Kontrasten ist viel mehr möglich als oft gedacht, um Sicherheit, Orientierung und Komfort im öffentlichen Raum für diese Gruppe von Menschen zu verbessern“, erläutert Lehning-Fricke. Das brauche aber einen besseren Kenntnisstand bei Entscheidungsträgern. Aufklärung könnten Selbsthilfegruppen als Partner leisten, weil sie die Bedürfnisse und Fallstricke genau kennen. Um Selbsthilfeaktive fachlich zum Thema auszubilden förderte das Bundesministerium für Gesundheit die Entwicklung die Broschüre „Barrierefrei – und jeder weiß, wo es lang geht!“ Die Broschüre ist seit Erscheinen mehrmals aufgelegt worden und war jetzt vergriffen. PRO RETINA Deutschland hat sich entschlossen, aufgrund der Brisanz des Themas und des Interesses eine erneute Nachauflage zu starten.
Die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, Hannelore Loskill, schrieb das Vorwort. Darin betont sie: Die Broschüre „liefert Fakten und Argumentationshilfen, um in Beratungssituationen objektiv über die Belange von Menschen mit Sehbeeinträchtigungen Auskunft geben zu können“.
Grundlegendes Wissen praxisnah vermittelt
Die Broschüre vermittelt auf wissenschaftlicher Basis Wissen in den dringendsten Anwendungsbereichen von Kontrastoptimierung:
- bei Schildern,
- an Hindernissen,
- an Bedienelementen,
- an Treppen und Geländern oder
- bei Bodenindikatoren.
Argumentationshilfen, rechtliche Grundlagen, Infos zu Nutzergruppen, ästhetische Aspekte sowie Fragen der Nachrüstung von Kontrasten und Kostenfragen ergänzen die Fachinfo für den Erstkontakt mit Entscheidungsträgern zur Gestaltung des öffentlichen Raumes. Finanziell unterstützt wurde der Nachdruck durch die Firma NOVARTIS.
Die Autorin der Broschüre, Anuschka Hesse-Germann, ist Augenoptikerin und Diplompsychologin mit dem fachlichen Schwerpunkt Wahrnehmungs- und Verkehrspsychologie. Sie arbeitet als freie Sachverständige und ist spezialisiert auf die sehbehindertengerechte Gestaltung. Unter anderem ist sie tätig für Planungsberatung und Begutachtungen im öffentlichen Raum sowie für unabhängige Prüfung von Leuchtdichtekontrasten. Mehr Infos unter www.mobilitaet-verkehr.de.