Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol ändern.

Zum Inhalt springen

Was ist eigentlich der Augeninnendruck?

Von Dr. Sandra Jansen

So wie ein Fußball einen gewissen Druck haben muss, damit er spielbar wird, so muss auch das Auge einen bestimmten Innendruck aufweisen. Der Augeninnendruck hält die Form des Augapfels stabil – dadurch hat die Hornhautoberfläche eine glatte Wölbung und der konstante Abstand zwischen Hornhaut und Linse ist gewährleistet.

Das Kammerwasser

Für die Regulierung des Augeninnendrucks ist das Kammerwasser zuständig. Hierbei handelt es sich um eine klare Flüssigkeit, die aus Blutbestandteilen gebildet wird. Jedes Auge produziert zwischen vier und neun Millilitern Kammerwasser pro Tag (ein Teelöffel entspricht etwa fünf Millilitern). Das Kammerwasser beinhaltet Elektrolyte, Eiweiß, Zucker, Ascorbin- und Hyaluronsäure. Es versorgt die nicht durchblutete Linse und die Hornhaut. Zusätzlich übernimmt das Kammerwasser eine Schutzfunktion bei der Immunabwehr. Gebildet wird es in der hinteren Augenkammer im Ziliarkörper; ein Teil wird in den Glaskörper abgegeben. Der größte Teil des Kammerwassers fließt aus der hinteren Augenkammer entlang der Linse und der Regenbogenhaut durch die Pupille in die vordere Augenkammer. Im sogenannten Kammerwinkel wird es dann über spezielle Kanäle resorbiert und gelangt zurück in den Blutkreislauf.

Messung des Augeninnendrucks

Ein erhöhter Augeninnendruck ist ein entscheidender Risikofaktor für das Glaukom (Grüner Star). Bei einem Glaukom schädigt der hohe Augeninnendruck den Sehnerv. Unbehandelt kommt es zur Erblindung. Viele Menschen haben einen erhöhten Augeninnendruck, ohne Sehbeeinträchtigungen zu bemerken. Vorsorglich sollte daher der Augeninnendruck regelmäßig kontrolliert werden. Als reine Vorsorge muss die Messung als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) abgerechnet werden. Es gibt unterschiedliche Verfahren, um den Augeninnendruck zu messen. Ein gängiges Verfahren ist die Goldmann-Applanationstonometrie. Vor der Untersuchung wird ein Lokalanästhetikum ins Auge getropft und mit einem fluoreszierenden Mittel behandelt. Das Fluoreszenz-mittel erleichtert es der Ärztin oder dem Arzt, das Messinstrument einzustellen. Anschließend wird der Drucksensor einer Spaltlampe auf die Hornhaut des Auges gesetzt. Die eigentlich nach außen gekrümmte Hornhaut flacht durch den Druck ab. Je mehr Kraft das Eindrücken benötigt, desto höher ist der Druck im Inneren des Auges. Bei gesunden Augen liegt der Augeninndruck in der Regel zwischen 10 und 21 mmHg, wobei Alter, Körperposition, Puls und Tageszeit die Werte schwanken lassen. Die Druckeinheit Millimeter-Quecksilbersäule (mmHg) dient in der Medizin der Angabe des Drucks von Körperflüssigkeiten.

Zur Vorsorge eines Glaukoms nutzt die Ärztin oder der Arzt neben der Messung des Augeninnendrucks die bildliche Darstellung des Sehnervs (Funduskopie) und die Messung des Gesichtsfelds.

Quellen