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Was ist eine Katarakt?

von Dr. Sandra Jansen

Grauer Star – oder Katarakt – bezeichnet eine sehr häufige Augenerkrankung, die meist altersbedingt ist. Daher spricht man auch von Altersstar. Beim Grauen Star kommt es im Laufe der Zeit zu einer Trübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Durch die Trübung kommt es zur Streuung der einfallenden Lichtstrahlen, wodurch weniger Licht die Netzhaut erreicht. Die Linse trübt oftmals an beiden Seiten gleichzeitig ein, so dass der Betroffene die schleichende Sehverschlechterung zuerst nicht wahrnimmt. Die Ausprägung der Linsentrübung hängt eng mit dem Ort der Trübung ab. Menschen mit einer Katarakt nehmen ihre Umgebung nur noch unscharf oder verschleiert wahr. Farben können nicht mehr intensiv wahrgenommen werden und die Blendempfindlichkeit kann zunehmen. Die Katarakt lässt sich nur durch eine Operation entfernen. Eine medikamen­töse Behandlung ist momentan nicht möglich. In Deutschland werden jährlich 600.000 Menschen operiert.

Operation - ja oder nein?

Die Diagnose des Grauen Stars stellt der Augenarzt. Eine Operation sollte erfolgen, wenn sich eine deutliche Verschlechterung der Sehleistung eingestellt hat und wenn die Alltagstätigkeiten nur eingeschränkt erledigt werden können. Patienten, bei denen sich eine Trübung im Randbereich der Linse befindet, können nach Rücksprache mit dem Augenarzt die Operation hinaus­zögern. Die Verbesserung des Sehvermögens nach der Operation ist abhängig von der Stärke der Linsentrübung und der vorab geschädigten Netzhaut.

Auswahl der Kunstlinse

Je nach optischen Eigenschaften stehen unterschiedliche Kunstlinsen zur Verfügung. Vor der Wahl der Kunstlinse sollte ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem Augenarzt über die Vor-und Nachteile der möglichen Kunstlinse geführt werden. Die Stärke der Kunstlinse wird abhängig von der bisherigen Brille ausgesucht. In der Regel wird die Kunstlinse so berechnet, dass ein möglichst scharfes Sehen in der Ferne mit einer möglichst schwachen Brille – oder sogar ohne Brille – erreicht werden kann. Für Naharbeiten wird weiterhin eine Brille benötigt. Die Kosten der Kunstlinse und die unterschiedlichen Operationsmethoden werden nur zum Teil von den Krankenkassen übernommen.

Operation des Grauen Stars

In der Regel wird heute nicht mehr die gesamte Linse aus dem Auge entfernt, die seitliche und die hintere Linsenkapsel bleiben möglichst erhalten. Bei der häufigsten Operationsmethode (Phakoemulsifikation) wird die Linsenkapsel nur wenige Millimeter geöffnet. Die eingetrübte Linse wird mit Hilfe von Ultraschall verflüssigt und abgesaugt. In den Kapselsack wird nun die Kunstlinse eingesetzt.

Risiken einer Katarakt Operation

Auch wenn die Katarakt Operation ein Routineeingriff ist, können mögliche Komplikationen entstehen. Trotz gründlicher Reinigung der hinteren Linsenkapsel können sich an der Kapsel noch vorhandene Linsenzellen vermehren. Es kommt zu einer Trübung der Linsenkapsel auch Nachstar (Kapselfibrose) genannt. In der Regel kann die Trübung durch ein Laserverfahren behandelt werden.

Bei Menschen mit Netzhauterkrankungen wie einer Retinitis pigmentosa oder einer Makuladegeneration kann sich schon früher als üblich eine Linsentrübung einstellen. Oftmals entsteht bei diesen Betroffenen im hinteren Bereich eine Linsentrübung, die die Blendempfindlichkeit der Betroffenen noch weiter verstärkt. Dennoch ist bei diesen Patienten eine Katarakt Operation durchaus sinnvoll, um eine zusätzliche Seheinschränkung zu vermeiden.