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Weltweit hohe Kosten durch Sehverlust

Hohe Kosten durch Sehverlust entstehen laut AMD Alliance International (AMDAI) weltweit jedes Jahr.

Beim Weltkongreß in Wien stellte die AMDAI erstmals eine Studie vor, die von 2.189 Milliarden Euro Kosten berichtet, die weltweit durch Blindheit und Sehbehinderung allein in 2010 entstehen. Betroffen seien rund 733 Millionen blinde oder schwer sehbehinderte Menschen weltweit, erklärte die AMDAI.

Allein in Europa belaufen sich der Organisation zufolge die direkten Kosten von Sehbehinderung und Sehverlust auf 377 Milliarden Euro, die indirekten Kosten summieren sich in dieser Region auf 134 Milliarden Euro. Dabei wertet es die AMDAI als besonders problematisch, dass diese Belastungen bis zum Jahr 2020 weiter massiv ansteigen werden, wenn nicht weltweit entsprechende Präventionsmaßnahmen getroffen und Therapien zugänglich gemacht werden. Eingerechnet in die Kosten sind unter anderem direkte Gesundheitsausgaben, die Arbeitszeit pflegender Angehöriger oder verloren gegangene Produktivität durch die fehlende Teilnahme Betroffener am Arbeitsmarkt.

Um die volkswirtschaftlichen Belastungen zu senken, fordern Experten nationale Maßnahmenkataloge für die Augengesundheit. Die Experten und Aktivisten der AMD Alliance International und der Welt-Blinden-Union empfehlen konkret die Umsetzung der folgenden fünf Maßnahmen:

  1. Augen-Screening-Untersuchungen für Diabetiker und ältere Menschen mit hohem Risiko für Netzhauterkrankungen, Makuladegeneration oder Glaukom
  2. eine bessere Aus- und Fortbildung von Ärzten aus Entwicklungsländern speziell im Hinblick auf Katarakt-Operationen
  3. einen besseren Zugang zu leistbaren Sehbehelfen
  4. eine stärkere Finanzierung von und einen besseren Zugang zu Medikamenten gegen Flussblindheit und Trachoma und
  5. eine Verbesserung der Früherkennung und rechtzeitigen Behandlung von Augenerkrankungen bei Kindern.

Die aktuelle Studie untersuchte die Kosten von Sehverlust auch im Bezug auf einzelne Erkrankungen. Allein die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), so der AMDAI-Bericht, verursache Kosten von 254 Milliarden Euro. Davon seien 189 Milliarden Euro direkte Gesundheitskosten. In den westlichen Industrieländern machen die AMD-Kosten schon aufgrund der höheren Lebenserwartung und der höheren Kosten der Gesundheitsversorgung einen besonders substanziellen Anteil der Belastung aus.

Quelle: AMDAI