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Deutsches Studienregister: Fortbestand gesichert
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Deutsches Studienregister jetzt beim DIMDI
Das Deutsche Register Klinischer Studien (DRKS) ist zum 1. Juli dauerhaft zum Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) gewechselt. Dem Register drohte zwischenzeitlich wegen der auslaufenden Projektfinanzierung die Schließung. Mit der Übernahme in den Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit ist sein Fortbestand nun gesichert und bleibt damit weiterhin ohne Einfluss kommerzieller Interessen und unterliegt wissenschaftlichen Kriterien.
Das Register dokumentiert klinische Studien, um die Öffentlichkeit an der medizinischen Forschung teilhaben zu lassen und die Wissenschaft über laufende Studien zu informieren. Es besteht seit 2008 und ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als einziges deutsches Primär-Register anerkannt.
Das DRKS wurde lange Zeit am Universitätsklinikum Freiburg als vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt betrieben. Der Wechsel zum DIMDI erlaubt nun einen dauerhaften Fortbestand. "Ich freue mich, dass wir damit eine Lösung schaffen konnten, um den öffentlichen Zugriff auf klinische Studien aus Deutschland auch zukünftig zu sichern", kommentiert Direktor Dietrich Kaiser den offiziellen Start des Registers beim DIMDI. Das Institut ist eine Behörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Somit arbeitet das DRKS weiterhin ohne Einfluss kommerzieller Interessen und unterliegt wissenschaftlichen Kriterien. Ein unabhängiges und transparentes Arbeiten in diesem sensiblen Bereich bleibt damit sichergestellt.
Für die Nutzerinnen und Nutzer des DRKS ändert sich nichts. Sie finden weiterhin über die DRKS-Website kostenlos Informationen auf Deutsch und Englisch zu geplanten, laufenden und abgeschlossenen klinischen Studien in Deutschland oder können dort eigene Studien registrieren.
Wozu ein Studienregister?
Das DRKS ermöglicht einen aktuellen, patientenorientierten Überblick über in Deutschland durchgeführte klinische Studien. Neben den bestehenden behördlichen Datenbanken kann es damit Ethikkommissionen und Behörden bei deren Begutachtungs- und Aufsichtsaufgaben unterstützen. Patientinnen und Patienten und ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte können auf dem Portal speziell nach passenden laufenden Studien für eine Teilnahme suchen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich über laufende und abgeschlossene Studien informieren - die transparente Übersicht der Forschung hilft u. a., parallele Studien zu vermeiden, Forschungsgelder sinnvoll einzusetzen sowie die Qualität der klinischen Forschung und die evidenzbasierte Medizin in Deutschland zu fördern. Durch die Registrierung gerade auch von Studien, die nicht dem Arzneimittel- oder Medizinproduktegesetz unterliegen, gehen zudem weniger Studienergebnisse verloren. Der Zugang zum DRKS ist für alle Nutzer kostenlos.
Aktuell sind über 5.800 Studien beziehungsweise Forschungsvorhaben im DRKS registriert. Zu allen Einträgen listet das Register Eckdaten wie Studientitel, Ein- und Ausschlusskriterien, Studienstatus und Endpunkte. Immer enthalten ist zudem eine allgemein verständliche, deutsche Kurzbeschreibung.
Das Register arbeitet eng mit der WHO (Weltgesundheitsorganisation)zusammen, insbesondere mit der International Clinical Trials Registry Platform (ICTRP). Als WHO-Primär-Register erfüllt es dabei die Anforderungen des International Committee of Medical Journal Editors (ICMJE): Dessen Mitglieder fordern u.a. die prospektive Registrierung klinischer Studien als Voraussetzung für eine Veröffentlichung in führenden medizinischen Fachzeitschriften.
Patientenregister der PRO RETINA
Die PRO RETINA Deutschland e. V. hat im vergangenen Jahr damit begonnen, ein in Deutschland angesiedeltes Patientenregister aufzubauen. In diese Datenbank können sich Menschen, die von einer Netzhautdegeneration betroffen sind, eintragen (siehe auch Newsletter vom 11.11.2016: Patientenregister für Netzhauterkrankungen). Dieses Register soll Netzhautpatienten den Zugang zu klinischen Studien erleichtern und Forschern bei der Rekrutierung von Patienten helfen. PRO RETINA tritt dabei als Bindeglied auf. Weitere Informationen und die Anmeldemöglichkeit finden Sie auf dieser Webseite der PRO RETINA.Quellen: Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS), DIMDI-Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information