Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol ändern.

Zum Inhalt springen

Die 13. Euro-Tandem-Tour (ETT) – ein Erlebnisbericht

von Helmut Glaser

Es ist schon eine Großveranstaltung, wenn bis zu 25 Tandems und mehrere Einzelradfahrer sich in Zweierposition durch die Landschaft bewegen. Vorne und hinten durch Polizeiwagen flankiert und zwischendurch noch von zwei bis drei motorradfahrenden Polizisten begleitet, die für uns die Kreuzungen sperren, sodass wir mit hoher Geschwindigkeit ohne Unterbrechung die langen Strecken von 100 und mehr Kilometern pro Tag überwinden können.

Zur Entstehungsgeschichte

Die ETT wurde 1998 von unserem PRO RETINA-Mitglied Horst Schwerger ins Leben gerufen mit dem Gedanken, gelebte Inklusion aufzuzeigen und in die Öffentlichkeit zu tragen. Dabei entstand die HEM-Schwerger-Stiftung, die der ETT auch finanziell unter die Arme greift, wenn dies erforderlich wird. Auch die „Aktion Mensch“ beteiligt sich finanziell an der ETT.

2020 gab Horst Schwerger die Verantwortung für die ETT in die jüngeren Hände seiner Tochter Maren, die diese Aufgabe seither mit sehr großem Engagement und souverän wahrnimmt. Danke Maren, dass Du dies für uns und die ETT zukünftig machst und damit das „Weiterso“ für uns gewährleistet ist!

Quer durch Europa

So gab es in den vergangenen Jahren Touren von Deutschland nach Paris und London. Auch beim Papst in Rom wurde vorbeigeschaut. Und einmal gab es eine Tour quer durch Deutschland von Flensburg nach Garmisch-Partenkirchen. Überall, wo wir hinkamen, ob auf der Strecke oder am Zielort, konnten wir zeigen, wie Inklusion funktioniert; die Öffentlichkeit konnte erleben, wie wir von unseren Piloten begleitet werden. Diese Veranstaltungen zeigen auch, dass gemeinsame Aktivitäten im Sport und im Alltag zwischen Behinderten und Nichtbehinderten möglich sind.

Die ETT 2024

Zur alle zwei Jahre stattfindenden ETT trafen sich am 31. August über 50 Personen im Hotel in Dipperz bei Fulda. Alles war vortrefflich organisiert, der Shuttleservice, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Bahnhof in Fulda abholte und ins Hotel nach Dipperz brachte. Viele von ihnen hatten schon mehrmals an ETT teilgenommen und so war das Hallo groß, als alte Bekannte sich wieder begrüßen konnten.

Die Strecke

Bereits am Sonntagmorgen gings dann um 8:30 Uhr auf Tour. Vorbei am Schloss Fulda, wo die Begrüßungsrede des Stadtverordneten erfolgte. Weiter gings über Bebra nach Eschwege – unserer ersten Übernachtung. In Eschwege befindet sich eine große Behinderteneinrichtung mit über 350 Bewohnerinnen und Bewohnern, die wir am Montagmorgen besuchten und wo wir mit großer Begeisterung begrüßt wurden. Weiter gings über Göttingen nach Bad Gandersheim, wo die zweite Übernachtung erfolgte. Die dritte Etappe führte uns über Braunschweig nach Wolfsburg, am vierten Tag ging es weiter über Erxleben nach Magdeburg. Die fünfte und längste Tour mit über 150 km führte über Calbe, Zörbig und Radefeld nach Leipzig. Die sechste Tour dann über Naunburg, wo sich der Oberbürgermeister, der selbst aus Eßlingen kommt, über etliche seiner Landsleute freute, nach Jena. Über Erfurt und Schwabhausen erreichten wir schließlich Luisental auf der siebten Etappe. Die achte und letzte Etappe führte uns dann über Oberhof und Schmalkhalden wieder nach Dipperz.

Begegnungen und Erlebnisse

Vieles wäre noch zu berichten, denn überall gab es tolle Erlebnisse, Zusammenkünfte in den Rathäusern mit Bürgermeistern und Stadtverordneten, Gespräche mit Behindertenbeauftragten der unterschiedlichsten Stadtverwaltungen. Doch all das würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Viele öffentliche Beiträge von Presse, Rundfunk und Fernsehen stehen bereits im Netz. Wer sich dafür interessiert, kann sich gerne an mich wenden, dann gebe ich die entsprechenden Links weiter.

Dank an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer

All das wäre nicht zustande gekommen ohne unsere ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen, die unermüdlich für uns tätig waren. Ob es die Fahrer des Besenwagens, des Gepäcktransports oder die Damen des Versorgungsfahrzeuges waren – sie alle haben zum Gelingen dieses großartigen Unternehmens beigetragen. Ihnen und dem Tourenleiter Karl Heinz gilt unser aufrichtiger Dank! Ihr alle wart spitze! Danke!!!