Glossar
Das nachstehende Glossar für augenärztliche und genetische Fachausdrücke wurde von Prof. Ulrich Kellner bereitgestellt und im Rahmen des vom Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung geförderten Projekts "SND-Netz in Aktion", Charité Augenklinik Berlin, entwickelt.
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Buchstabe: S
- s.c.
- SAG
- SANS
- sc (s.c.)
- SCA7
- Schießscheibenmakulopathie
- Schiötz-Tonometer
- Schneckenspuren
- Schneideenzyme
- Schwachsichtigkeit
- Schwefelhexafluorid
- Screening
- Sehnerv
- Sehschärfe
- Sekretion
- sekundärer Strabismus
- Sekundärglaukom
- SEMA4A
- SEMAB
- Senior-Loken Syndrom
- Sequenzierung
- SF6
- SFD
- Sicca-Syndrom
- Silikon
- simplex
- Simulationsprobe
- sine pigmento
- Skiaskopie
- Sklera
- Sklerose
- Skotom
- Skotome
- SLSN1
- SLSN3
- SLSN4
- SLSN5
- SLSN6
- SNV
- somatisch
- Sorsby Fundusdystrophie
- Spaltlampe
- Spaltlampenmikroskopie
- sph
- Sphäre
- SRN
- Stabsichtigkeit
- Stäbchen
- Stäbchenmonochromasie
- Stammzellen
- stationär
- Stationäre Behandlung
- STGD1
- STGD3
- STGD4
- Stickler-Syndrom
- STL1
- STL2
- Strabismus
- Strabismus convergens
- Strabismus divergens
- Strahlenkörper
- Stridor
- sub
- subcapsularis
- subfoveal
- subfoveolär
- Subjektive Refraktion
- subkapsulär
- subretinal
- Subretinale Neovaskularisation
- superior
- SVD
- Symptom
- symptomatisch
- Syndrom
s.c.
SAG
SANS
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit USH1G
sc (s.c.)
SCA7
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit ATXN7
Schießscheibenmakulopathie
Bull"s eye Makulopathie (= Ochsenaugen-Makulopathie)Englischer Ausdruck für eine Schießscheiben-Makulopathie, bei der sich Veränderungen des retinalen Pigmentepithels in Ringform um die Fovea zeigen. Diese Veränderung ist nicht typisch für eine spezifische Netzhauterkrankung, sie kann bei Makuladystrophien, Zapfen-Stäbchendystrophien, aber auch bei Chloroquin-Retinopathie auftreten.Schießscheibenmakulopathie kann bei sehr unterschiedlichen Netzhautdystrophien auftreten.
Schiötz-Tonometer
Gerät zur messung des Augeninnendrucks, heuteaufgrund moderner Methoden nur noch selten verwendet
Schneckenspuren
Beschreibung für eine periphere Netzhautveränderung (auch als periphere Netzhautdegeneration bezeichnet)
Schneideenzyme
Restriktionsenzyme:Enzyme, die eine Nukleotidfolge auf doppelsträngiger DNA erkennen und die Spaltung beider DNA-Stränge an dieser Stelle bewirken.
Schwachsichtigkeit
AmblyopieFehlentwicklung des Sehvermögens eines Auges, das aus verschiedenen Ursachen möglich ist. Ein Schielen bei Kindern ist ein Hinweis auf eine sich entwickelnde Schwachsichtigkeit und sollte daher umgehend untersucht werden.
Schwefelhexafluorid
SF6Dieses Gas kann zur Stabilisierung der Netzhaut nach einer Glaskörperoperation (Vitrektomie) als Endotamponade eingesetzt werden.
Screening
Untersuchung einer bestimmten Gruppe zu einem bestimmten Zweck, z.B. Vorsorgeuntersuchungen bei Neugeborenen (Phenylketonurie, Glakatosämie) oder Frühgeborenen (Screening auf pathologische Netzhautentwicklung). Ebenso ist ein Screening auf bestimmte Gen-Mutationen bei Netzhautdystrophien möglich.
Sehnerv
Nervus opticusDer Sehnerv stellt die Verbindung zwischen der Netzhaut des Auges und dem Gehirn her. Er setzt sich aus ca. 1 Million Nervenfasern der Ganglienzellen der Netzhaut zusammen und beginnt in der Sehnervenscheibe (Papille).
Sehschärfe
Sekretion
Ausscheidung von Flüssigkeit aus einer Zellez.B. in den Tränendrüsen oder Speicheldrüsen
sekundärer Strabismus
Schielstellung als Folge andere Augenerkrankungen bzw. deren Behandlung, z.B. nach Verletzungen oder Operationen
Sekundärglaukom
Erhöhung des Augeninnendrucks in Folge von anderen Augenerkrankungen, z.B. diabetischer Retinopathie, Zentralvenenverschluss, Uveitis
SEMA4A
SEMAB
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit SEMA4A
Senior-Loken Syndrom
Syndrom mit Beteiligung der Niere (Zystenniere = Nephoronophthise) und Netzhautdystrophie mit frühem Beginn (ähnlich wie Retinitis pigmentosa oder Leberscher kongenitaler Amaurose)
Sequenzierung
Bestimmung der Folge der Bausteine in DNA, RNA oder Protein. Meistens Sequenzierung von DNA.
SF6
SchwefelhexafluoridDieses Gas kann zur Stabilisierung der Netzhaut nach einer Glaskörperoperation (Vitrektomie) als Endotamponade eingesetzt werden.
SFD
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit TIMP3
Sicca-Syndrom
Trockenes AugeVeränderungen des Tränenfilms führen zu Störungen der Benetzung der Augenoberfläche, die sich mit Jucken, Fremdkörpergefühl, aber auch überschiessendem Tränen bemerkbar machen können.
Silikon
Flüssiges Silikon kann zur Stabilisierung der Netzhaut nach einer Glaskörperoperation (Vitrektomie) als Endotamponade eingesetzt werden.
simplex
einfach, einzeln
Simulationsprobe
Testverfahren, mit dem das Vortäuschen einer Sehverschlechterung aufgedeckt werden soll.
sine pigmento
ohne PigmentUnglückliche Bezeichnung für eine Retinitis pigmentosa ohne Knochenkörperchen. Knochenkörperchen bilden sich zu verschiedenen Zeiten im Verlauf der Erkrankung und in unterschiedlichem Ausmaß. Allerdings lassen sich auch bei Fehlen von Knochenkörperchen bei einer Retinitis pigmentosa immer Veränderungen des retinalen Pigmentepithels erkennen.
Skiaskopie
Technik zur Bestimmung des Brechkraftfehlers eines Auges, heute insbesondere eingesetzt bei Kindern zur Bestimmung eines optimalen Brillenglases.
Sklera
Lederhautäußere Augenhülle, von außen an der weißen Färbung erkennbar, geht nach vorne direkt über in die Hornhaut.
Sklerose
krankhafte "Verhärtung" eines Gewebesweiter gefasst Bezeichnugn für degenerative Veränderungen z.B. der Netzhaut oder Aderhaut
Skotom
Skotome
SLSN1
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit NPHP1
SLSN3
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit NPHP3
SLSN4
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit NPHP4
SLSN5
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit IQCB1
SLSN6
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit CEP290
SNV
Subretinale Neovaskularisation (auch: SRN); choroidale Neovaskularisation (CNV), Gefäßneubildung unter der Netzhaut (z.B. bei altersbedingter Makuladegeneration). Ein sicherer Nachweis erfolgt mit der Fluoreszenz-Angiographie.
somatisch
körperlich (somatische Gentherapie = Gentherapie an Körperzellen)
Sorsby Fundusdystrophie
benannt nach dem Arzt SorsbySpät beginnende, relativ rasch progrediente, autosomal dominant vererbte Netzhautdystrophie assoziiert mit Mutationen im TIMP3-Gen. Nach Auftreten von choroidalen Neovaskularisationen (CNV) Fortschreiten zu einer generalisierten choroidalen Atrophie. Detaillierte Informationen unter:
Spaltlampe
Gerät zur mikroskopischen Untersuchung der vorderen Abschnitte des Auges unter Verwendung eines variablen Lichtspalts zur Beleuchtung. Mit speziellen Lupen kann an der Spaltlampe auch die Netzhaut untersucht werden. In der Regel erfolgt die Augeninnendruckmessung ebenfalls an der Spaltlampe.
Spaltlampenmikroskopie
Mikroskopische Untersuchung der vorderen Abschnitte des Auges mit der Spaltlampe. Mit speziellen Lupen kann an der Spaltlampe auch die Netzhaut mikroskopisch untersucht werden.
sph
Abkürzung für Sphäre, den Anteil der Brechkraft eines Brillenglases, der in allen Richtungen gleich ist.
Sphäre
SRN
subretinale Neovaskularisation (auch: SNV, choroidale Neovaskularisation (CNV)Gefäßneubildung unter der Netzhaut (z.B. bei altersbedingter Makuladegeneration). Ein sicherer Nachweis erfolgt mit der Fluoreszenz-Angiographie.
Stabsichtigkeit
Astigmatismus Sie entsteht häufig durch eine Hornhautverkrümmung. Durch unterschiedlich starke Krümmung der Hornhaut ergibt sich keine punktförmige sondern eine länglich verzerrte. "stabförmige", unscharfe Abbildung auf der Netzhaut. Nahezu jedes Auge hat einen leichten Astigmatismus.
Stäbchen
Der Typ der Photorezeptoren, der für das Dämmerungssehen und das äußere Gesichtsfeld entscheidend ist.
Stäbchenmonochromasie
Angeborene, autosomal rezessiv vererbte Gruppe von Erkrankungen aufgrund unterschiedlicher Gendefekte, die zu einem völligen Fehlen der Zapfenfunktion führen. Das Sehen erfolgt ausschließlich mit den Stäbchen. Teilweise wird auch der Begriff Achromatopsie verwendet, dieser ist jedoch nicht ganz eindeutig definiert. Detaillierte Informationen unter:
Stammzellen
Zellen, die sich zu jedem beliebigen Zelltyp entwickeln können. Sie werden deshalb als pluripotent (sich in viele verschiedene Zellen ausbildend) oder als totipotent (sich in alle Zellen, d.h. in einen vollständigen Organismus ausbildend) bezeichnet. Sie spezialisieren sich erst später. Aus ihnen entstehen über 200 verschiedene Zelltypen. Weil sich die noch unreifen Stammzellen in viele verschiedene Richtungen entwickeln können, eignen sie sich möglicherweise zur Regenerierung von Körpergewebe.
stationär
Stationäre Behandlung
mit Aufenthalt im Krankenhaus (im Gegensatz zu: ambulanter Behandlung)
STGD1
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit ABCA4
STGD3
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit ELOVL4
STGD4
Stickler-Syndrom
Fehlbildungssyndrom des BindegewebesDas Stickler-Syndrom (autosomal dominant) geht am Auge mit einem hohen Risiko für eine Netzhautablösung einher. Am Körper ist es gekennzeichnet durch Fehlbildungen des Skelelttsystems. Wie bei allen Syndromen kann die Ausprägung der einzelnen Symptome sehr unterschiedlich sein. Detaillierte Informationen unter:
STL1
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit COL2A1
STL2
nicht mehr gültiges Gen-Symbol, identisch mit COL11A1
Strabismus
Fehlstellung der Augen (Schielen). Ein Schielen erfordert insbesondere beim Kind eine rasche augenärztliche Untersuchung, weil schwere Augenerkrankungen die Ursache sein können, die eine Behandlung erfordern. Außerdem besteht beim kindlichen Schielen die Gefahr, dass sich die Sehschärfe auf dem schielenden Auge nicht entwickelt und lebenslang eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) verbleibt
Strabismus convergens
InnenschielenEin Schielen erfordert insbesondere beim Kind eine rasche augenärztliche Untersuchung, weil schwere Augenerkrankungen die Ursache sein können, die eine Behandlung erfordern. Außerdem besteht beim kindlichen Schielen die Gefahr, dass sich die Sehschärfe auf dem schielenden Auge nicht entwickelt und lebenslang eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) verbleibt
Strabismus divergens
AußenschielenEin Schielen erfordert insbesondere beim Kind eine rasche augenärztliche Untersuchung, weil schwere Augenerkrankungen die Ursache sein können, die eine Behandlung erfordern. Außerdem besteht beim kindlichen Schielen die Gefahr, dass sich die Sehschärfe auf dem schielenden Auge nicht entwickelt und lebenslang eine Schwachsichtigkeit (Amblyopie) verbleibt
Strahlenkörper
Corpus ciliaris; Ziliarkörper: Teil der Uvea (Gefäßhaut). Der Ziliarkörper liegt hinter der Regenbogenhaut (Iris). Er ist für die Sekretion des Kammerwassers verantwortlich.
Stridor
pfeifendes Atemgeräusch bei Verengung der oberen Luftwege (z.B. bei Asthma, Schilddrüsenvergrößerung)
sub
untersubretinal: unter der Netzhautsubkapsulär: unter der Kapselsubfoveolär: unter der Fovea
subcapsularis
unter der KapselCataracta subcapsularis: Linsentrübung direkt vor der hinteren Kapsel der Linse
subfoveal
unter der Fovea
subfoveolär
unter der Fovea
Subjektive Refraktion
Bestimmung eines optimalen Brillenglaswerts durch Abstimmung aufgrund der Angaben des Patienten basierend auf den bei der objektiven Refraktion gemessenen Brechungsfehlers des Auges.
subkapsulär
unter der KapselLinsentrübung unter der hinteren Linsenkapsel
subretinal
unter der Netzhaut
Subretinale Neovaskularisation
SRN, choroidale Neovaskularisation (CNV)Gefäßneubildung unter der Netzhaut (z.B. bei altersbedingter Makuladegeneration). Ein sicherer Nachweis erfolgt mit der Fluoreszenz-Angiographie.
superior
oben, oberhalb gelegenMusculus rectus superior: oberer Augenmuskel
SVD
Symptom
symptomatisch
Auftreten von Anzeichen für eine beginnende ErkrankungAm Auge z.B. Sehverschlechterung, Schmerzen, Blendung, Rötung oder vermehrter Tränenfluss
Syndrom
Typische Kombination von Krankheitssymptomen in verschiedenen Organen. Diese werden häufig mit dem Namen der Beschreiber des Syndroms benannt (z.B. Usher-Syndrom: Netzhaut und Ohr)
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Zuletzt geändert am 08.01.2016 05:14