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Netzhautforschung: Europäischer Wissenschaftspreis für B. Roska
Professor Botond Roska erhält Körber-Preis 2020
Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft geht dieses Jahr an Prof. Dr. Botond Roska, Professor an der Universität Basel und Direktor des Instituts für molekulare und klinische Ophthalmologie Basel (IOB). Der mit einer Million Euro dotierte Preis gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftspreisen für Forschende in Europa.
Roska und sein Team erforschen die Funktionsweisen der Netzhaut auf zellulärer Ebene. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für die Entwicklung von Therapieansätzen gegen Sehverlust und Blindheit aufgrund von Netzhauterkrankungen. Im Fokus stehen dabei Gentherapien, welche die Zellen der Netzhaut wieder lichtempfindlich machen und so die Funktionsfähigkeit blinder Netzhaut erneuern. Der in Basel forschende Roska schaffte es laut Körber-Stiftung, einen Zelltyp im Auge so umzuprogrammieren, dass dieser die Funktion von defekten Lichtrezeptor-Zellen übernehmen konnte. Zunächst fühle sich das so an, wie einen alten Schwarz-Weiß-Film zu schauen, sagte der Forscher im Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar. Die klinische Erprobung bei blinden Menschen hat bereits begonnen.
Preis für zukunftsträchtige Projekte
Er habe mit seiner Arbeit die Augenheilkunde revolutioniert und zähle weltweit zu den führenden Experten für die Erforschung des Sehens und der Netzhaut, hält die Körber-Stiftung in ihrer Würdigung fest. Die Stiftung verleiht den Preis jährlich an Forschende für zukunftsträchtige Projekte mit grossem Anwendungspotenzial und internationaler Bedeutung.
«Die Auszeichnung ist eine grosse Motivation für mich und alle Kolleginnen und Kollegen der molekularen und klinischen Forschung am IOB, die auf das gleiche Ziel hinarbeiten», sagt Roska. Der Preis werde helfen, die Entwicklung neuer Therapien zu beschleunigen, um das Sehvermögen wiederherzustellen.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaften zu einem der renommiertesten Forschungspreise entwickelt. Mehrere Körber-Preisträgerinnen und -Preisträger erhielten später einen Nobelpreis.
Quelle: Universität Basel; Ophthalmologische Nachrichten online.