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Ausflug der besonderen Art "Ein Blumenstrauß der Inklusion"

Autorin: Anneke Jung

Eine gelungene Führung durch die Limburger Altstadt

Im September trafen sich rund 15 Mitglieder der Regionalgruppen Mainz, Pfalz, Wiesbaden zum Teil mit Angehörigen zu einem geführten Rundgang durch die malerische Limburger Altstadt.

Dass es in den schönen alten Gassen mit den vielen Fachwerkhäusern nicht nur viel zu sehen sondern auch einiges zu ertasten und zu hören gab, zeigte uns die Gästeführerin Luise Lebeda. Eigens für die Pro Retina Gruppe hatte sie eine inklusive Führung entwickelt, bei der man auf kurzweilige und dabei informative und im wahrsten Sinne n des Wortes handgreifliche Art und Weise vieles über das alte Limburg erfuhr.

Bereits der Treffpunkt auf der Plötze, einem kleinen Altstadtplatz bot einiges zum Erkunden. Man konnte am Bronzerelief der Altstadt sehr gut die Lage des Viertels zur Lahn, einzelne Häuser, den Dom und das Schloss, sowie Straßenverläufe ertasten.

Mit dem Ritter Hattstein, dessen Denkmal auf dem Platz steht, wurde man mit einer skurrilen Figur der Stadtgeschichte bekannt gemacht. Der ehemalige Raubritter wurde nämlich von den Stadtoberen dadurch unschädlich gemacht, dass sie ihn zum Hauptmann der Stadtwache ernannten. Von ihm geht die Legende, er habe ein Fässchen Wein auf einen Zug geleert und sei bärenstark gewesen. Viele Details der Figur wie den Hund, auf dem er steht, die Handschellen, die er bei sich trägt oder das Männlein, das aus seiner Tasche herauslugt, konnte man im Wortsinn begreifen. Ihre Bedeutung wurde von Frau Lebeda anschaulich erklärt.

Die Redensarten „auf den Hund kommen“ oder „jemanden in die Tasche stecken“ erschlossen sich so sehr „handfest“. Auf dem fast zweistündigen Rundgang konnte man viele Einzelheiten der Fachwerkbauten bewundern: schöne, historisch getreue Bemalungen, feine, gut ertastbare Schnitzereien an Türrahmen, enge Gassen, bei denen man mit ausgestreckten Armen die Häuser auf beiden Seiten berühren konnte.

An das Ende einer großen Pestepidemie in der Stadt erinnerte die moderne Skulptur der „Tanzenden“, deren stark strukturierte Oberfläche und schwungvolle Pose man gewissermaßen mit Händen greifen konnte.

Ein Höhepunkt der Führung war die Besichtigung des Limburger Doms. Normalerweise werden diese Führungen durch die Domschwestern gemacht, aber Frau Lebeda hatte für die Pro Retina Gruppe die Erlaubnis eingeholt, mit ihr den Dom zu besuchen und den Taufstein mit vielen symbolischen Figuren sowie das Grabmal von König Konrad Kurzbold mit den Händen zu erkunden.

Unsere Gästeführerin hatte auch viele interessante Details zur Entwicklung der Stadt, die an einer Furt durch die Lahn und dem Schnittpunkt mehrerer großer mittelalterlicher Handelsstraßen entstanden war, parat. Aufgelockert wurden die Ausführungen durch Anekdoten zum Beispiel über den Ritter Hattstein oder die Herkunft des Namens „Säcker“, wie die Limburger auch genannt werden.

Schnell waren die zwei Stunden vergangen. Beim anschließenden Mittagessen konnte man sich stärken und den Vormittag nochmal Revue passieren lassen

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