Möchten Sie die Darstellung der Website ihren persönlichen Bedürfnissen anpassen?
Die Einstellungen können Sie auch später noch über das Symbol
ändern.
Regionalgruppenleiter Steffen Beck über die diesjährige SightCity in Frankfurt
Seit zwei Jahren befindet sich die Messe im Kongress Center Kap Europa, unweit des Frankfurter Hauptbahnhofes. Auf einer Ausstellungsfläche von 7.600 qm mit mehr als 100 Ausstellern aus allen Bereichen der Hilfsmittelbranche für Blinde und Sehbehinderte findet auf vier Stockwerke verteilt der Präsenzteil der Messe in Frankfurt a.M. statt. Vor meinem Besuch habe ich mir bestimmte Aussteller und Firmen herausgesucht, denn alle Aussteller zu besuchen ist in zwei Tagen einfach nicht möglich. Auch habe ich mir bestimmte interessante Vorträge vorgemerkt, die ich mir anhören wollte.
Bei der Firma Help Tech (ehemals Handytech) habe ich mir das mobile Vorlese-System Voxy Vision angeschaut. Das Gerät hat die Größe eines Smartphones und ermöglicht das mobile Vorlesen von eingescannten Texten mit unterschiedlichem Kontrast und Vergrößerungsmöglichkeiten.
Mit dem Produkt Zoom Cam Speech stellt die Firma ein einfaches, intuitiv bedienbares Vorlese-System zur Verfügung.
Die Kamera schließt man am Bildschirm an, und schon kann es losgehen. Außerdem stellte sie das Bildschirm-Lesegerät mit Texterkennung Vocatex vor.
Die Firma Feelware dürfte den meisten von uns bekannt sein. Sie ermöglicht das Bedienen gängiger Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Trockner, Herde und inzwischen auch Mikrowelle.
Die dänische Firma Unwired Things möchte im Herbst dieses Jahres ihr Produkt Ikonn herausbringen. Ihr vorgestellter Iconn-Controller ermöglicht das Auslesen von Messdaten speziell produzierter Haushaltsgeräte wie Küchenwaage, Personenwaage, Maßband, Thermometer und Blutdruckmessgerät. Alternativ wird an einer App für das Smartphone gearbeitet, die die Verbindung zu den o.g. Geräten ebenfalls ermöglicht.
Beeindruckt hat mich der Tactonom-Reader, der es blinden und stark sehbehinderten Schülern und Studenten ermöglicht, Grafiken taktil zu erfahren und sich durch diese hindurchzuarbeiten. Mit diesem System können auch blinde Schüler und Studenten Grafik erkennen und zum Lernen nutzen.
Sehr informativ fand ich den Vortrag von Prof. Dr. med. Susanne Trauzettel-Kosinski der Universitätsaugenklinik Tübingen zum Thema Lese-Training bei zentralen Gesichtsfeldausfällen durch Makuladegeneration oder Schlaganfall. Sie entwickelte mit ihrem Team ein Trainingsprogramm, um mit dem vorhandenen Restsehvermögen ein optimales Seherlebnis mit dem Blickfeld zu erlangen. Die Zulassungsstudien sind fast abgeschlossen und sie rechnet in einem Vierteljahr mit der Zulassung des Trainingsprogramms bei den deutschen Krankenkassen.
Referent Dr. Stephan Küster-Gruber (ebenfalls Uniklinikum Tübingen) stellte das Lernprogramm Visio Coach vor. Dieses spezielle Lernprogramm ermöglicht nach entsprechendem Training eine verbesserte räumliche Wahrnehmung z.B. bei Betroffenen Retinitis-Pigmentosa-Patienten. Die Firma Reinecker Vision bietet dieses Programm bereits an und es wird von den Krankenkassen bezahlt.
Unter den Weblink: https://www.sightviews.de stellt der bayrische Blindenverband vielfältige Informationen, auch in Audiofolgen zur Verfügung. Der Podcast Sightviews ist auf den entsprechenden Podcastanwendungen abrufbar.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei der AOK plus und der GKV für die finanzielle Unterstützung, die es uns ermöglicht, die Messe zu besuchen.