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Retinaprothese: Erste Studie zum Nutzen von Argus II bei AMD in Manchester

Retinaprothese: Erste Studie zum Nutzen von Argus II bei AMD in Manchester

In einer aktuellen Pressemeldung informiert das Unternehmen Second Sight über den Beginn einer Studie zum Nutzen der Retinaprothese Argus II bei AMD:

Studienbeginn und -inhalt

Second Sight Medical Products Inc. (Second Sight) kündigt in seiner Pressemeldung vom 18.09.2014 die erste Studie an, die zeigen soll, ob durch trockene altersbedingte Makuladegeneration (AMD) erblindete Patienten mit vollständigem Verlust des zentralen Sehens von einer künstlichen Retina, dem Retinaprothesensystem Argus® II, profitieren können.

Bisher wurden Argus II und andere Retinaimplantate nur bei Patienten mit der seltenen Erkrankung Retinitis pigmentosa angewendet.

Der Studienbeginn ist für November 2014 geplant.

Die Studienleitung übernimmt Paulo Stanga, Spezialist für vitreoretinale Chirurgie am Royal Eye Hospital Manchester sowie Professor für Augenheilkunde und Netzhautregeneration an der Universität Manchester.

Zunächst sollen laut Meldung fünf blinde AMD-Patienten dasArgus II erhalten.

Wie es heißt, will man sich In der Studie zunächst auf die trockene Form der AMD beschränken. Im Erfolgsfall würde man möglicherweise anschließend auch Patienten mit fortgeschrittener feuchter AMD mit Narbenbildung in die Studie einbeziehen.

Hauptziel der Studie

Der Unterschied zwischen Patienten mit trockener AMD und [RP] ist, dass bei AMD-Patienten das periphere Sehfeld zum Teil erhalten bleibt. [RP]-Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf haben kein peripheres Sehfeld mehr. Aus diesem Grund konzentrierte man sich, so heißt es weiter, anfänglich auf die Behandlung der [RP]-Patienten. Das Ziel dieser Studie ist es aufzuzeigen, ob Patienten mit trockener AMD und erheblichem Sehverlust - also blinde Patienten ohne funktionale Sehkraft - vom künstlichen Sehen im zentralen Gesichtsfeld in Kombination mit dem natürlichen peripheren Restsehfeld profitieren.

Über Das Argus® II Retinaprothesensystem

Das Argus I Netzhautprothesensystem wurde im Jahr 2002 auf dem internationalen Markt eingeführt. Das System ist in Europa und den Vereinigten Staaten zugelassen. Es wurde mehr als 90 Patienten weltweit implantiert. In Deutschland, Italien und in den USA werden die Kosten für dieses System erstattet. Es ist in 16 Kompetenzzentren in Europa erhältlich.

Bei Argus II werden die Videoaufnahmen einer Minikamera, die in die Brille des Patienten eingebaut ist, in eine Reihe leichter elektrischer Impulse umgewandelt, die kabellos an Elektroden an der Netzhautoberfläche gesendet werden. Die Impulse regen die noch vorhandenen Netzhautzellen an und erzeugen so eine entsprechende Wahrnehmung von Lichtmustern im Gehirn. Der Patient lernt, diese visuellen Muster zu interpretieren und erhält so eine funktionale Sehkraft zurück.