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Rotwein gegen AMD und diabetische Retinopatie

„Rotwein gegen [AMD] und Retinopathie“

... heißt es im Ärzteblatt.

Medizin muss also nicht immer und ausschließlich scheußlich schmecken, könnte man daraus folgern.

Aber im Ernst:

Resveratrol, ein in Rotwein, aber auch in Himbeeren, Maulbeeren, Pflaumen und Erdnüssen vorhandenes Molekül, verhindert bei Mäusen die Bildung von Blutgefäßen, die bei der diabetischen Retinopathie und der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) zur Erblindung führt.

Resveratrol ist vor allem in der Schale von Früchten vorhanden. Pflanzen schützen sich damit vor der Infektion mit Bakterien oder Pilzen.

Seit ein paar Jahren wird Resveratrol eine Reihe von protektiven Wirkungen zugeschrieben. Es soll beispielsweise die Atherosklerose verlangsamen und die Folgen des Übergewichts auf die Gesundheit abschwächen. Durch Studien ist dies allerdings nicht belegt.

Der Ophthalmologe Rajendra Apte von der Washington University School of Medicine in St. Louis führt die protektive Wirkung auf die Antiangiogenese (= gegen die Gefäßneubildung gerichtet) zurück, die er jetzt durch tierexperimentelle Studien im American Journal of Pathology (Artikelnummer: 2010; doi: 10.2353/ajpath.2010.090836) belegt.

Er führte seine Experimente an Mäusen durch, die an einer [AMD] erkranken. Resveratrol war hier in der Lage die Erkrankung zu verhindern. Bei erkrankten Tieren kam es sogar zu einer Rückbildung der krankhaften Blutgefäße.

Apte hebt allerdings Unterschiede zwischen dem Mäusemodell der [AMD] und der Erkrankung beim Menschen hervor.

Die Tiere wurden außerdem mit relativ hohen Dosierungen behandelt, die mehreren Flaschen Rotwein am Tag entsprechen würden und auch mit anderen Nahrungsmitteln nicht zu erzielen seien.

Resveratrol könnte aber auch oral verabreicht werden.

Wenn es beim Menschen wirksam wäre, könnte es eine Alternative zu Medikamenten wie Lucentis sein, glaubt Apte. Weitere potenzielle Einsatzgebiete wären die diabetische Retinopathie oder auch die Frühgeborenen-Retinopathie.

Quelle und weitere Informationen: Ärzteblatt (externes Angebot)