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AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Barrierefreiheit“
AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Barrierefreiheit“
Am sechsten Tag der AMD-Aktionswoche ging es rund um das Thema Barrierefreiheit und Mobilität für sehbehinderte Menschen. Ein Videomitschnitt der Veranstaltung ist für registrierte Mitglieder hier abrufbar.
Im Folgenden ist der Tag zusammengefasst. Nach der AMD-Aktionswoche werden zusätzlich Aufzeichnungen der Vorträge als Zusammenschnitt veröffentlicht.
Als Beispiel für einen barrierefreien Film mit Audiodeskriptionen zeigte Heike Ferber einen kleinen Infofilm des Vereins Pfotenpiloten e. V..
Wolfgang Schweinfurth, der stellvertretende Leiter des Arbeitskreises Barrierefreiheit und Mobilität, ist ausgebildet als Fachberater für Barrierefreiheit.
Vorstellung des Arbeitskreises
Der Arbeitskreis berät bei barrierefreier Gestaltung in verschiedensten Bereichen. Vertreter sind auch in Behindertenbeiräten und Fachausschüssen. Die Aktiven des Arbeitskreises bilden sich regelmäßig in Beraterseminaren und in DIN-Schulungen weiter.
Die Beratung sollte nur von entsprechend fachlich geschulten Personen vorgenommen werden, da Fehler und Versäumnisse für (seh-)behinderte Menschen gefährlich werden können, z. B., wenn es um Barrierefreiheit im Straßenverkehr geht. Interessierte können sich gern beim Arbeitskreis melden und sich dann entsprechend schulen lassen.
Der Arbeitskreis hat auch eine PRO RETINA Broschüre "Barrierefrei und jeder weiß wo es lang geht" veröffentlicht, die in der Geschäftsstelle unter info@pro-retina.de und unter 0228 227 217 0 bestellt werden kann.
Was heißt Barrierefreiheit?
Gestaltete Lebensbereiche sind ohne fremde Hilfe nutzbar. Per Gesetz dürfen behinderte Menschen nicht benachteiligt werden.
Wohnung barrierefrei und somit sicherer
Das sogenannte Zwei-Sinne-Prinzip wird bei der Barrierefreiheit beachtet.
Farbkontraste können gut im privaten genutzt werden, aber nicht im öffentlichen Bereich, da jeder sehbehinderte andere Farbspektren sehen kann. Wichtig im öffentlichen Bereich ist der Leuchtdichtekontrast.
Die Beleuchtung ist wichtig und sollte bestimmten Kriterien erfüllen. Dabei ist zu beachten, dass der sehbehinderte Mensch nicht geblendet wird. Es gibt Licht in verschiedenen Weißarten. Auch ein Dimmer kann helfen, dies variabel zu gestalten. Bitte nutzen Sie keine brennbaren Materialien, um ihre Lampen zu dämmen. Da Beleuchtungsbedürfnisse völlig individuell sind, müssen die Betroffenen selbst für den privaten Bereich die passende Beleuchtung finden.
In Mietshäusern sollten Veränderungen, z. B. im Hausflur mit dem Vermieter besprechen. Oft sind Hilfen mit geringem Aufwand umzusetzen.
Außerdem gibt es viele Hilfsmittel wie Markierungspunkte und Füllstandsanzeiger, von denen auch der Arbeitskreis Hilfsmittel am Montag berichtet hat.
Umgebung barrierefrei gestalten
Kontrastreiche Gestaltung in Form von Leuchtdichtekontrast (nicht Farbkontrast) ist wichtig.
An folgenden Orten bzw. Systemen ist dies notwendig: Treppen, ÖPNV, Gebäude, Toiletten, Leitsysteme, Gefahrenstellen, Glastüren, Schalter, Türen, Türrahmen, Türgriffe, Anforderungstaster, Absperrungen und Poller.
ÖPNV
Der Informationsschalter an Anzeigentafeln im ÖPNV ist wichtig, damit die angezeigten Informationen vorgelesen werden können.
Leitlinien und Abzweigefelder auf dem Boden müssen richtig verlegt sein, um sehbehinderte Menschen richtig zu führen. Bei falscher Verlegung führt es im harmlosesten Fall zur Fehlorientierung, im schlimmsten Fall kann es gefährlich werden. Vor Fahrstühlen sollten die Systeme zum Beispiel zum Druckknopf führen, an dem man einem Fahrstuhl ruft, nicht zur Fahrstuhltür selber.
Bei der Verlegung stehen einem Rippen- und Noppenplatten zur Verfügung, die festgelegte Bedeutung haben.
Öffentlicher Verkehrsraum
Es ist wichtig, gesicherte Überquerung mit dem entsprechenden Rippen- und Noppenplatten zu schaffen. Dafür gibt es entsprechende DIN-Regelungen.
Poller sollten immer kontrastreich (Leuchtdichtekontrast) gestaltet sein. Dabei muss die Umgebung mit einbezogen werden. Rot-Weiße Poller sind z. B. vor hellem Untergrund eventuell nicht hilfreich (Leuchtdichtekontrast beachten).
Bei Druckknöpfen z. B. in Fahrstühlen sollten taktile und visuelle Markierungen genutzt werden. Bei Tastern im Fahrstuhl empfiehlt es sich, diese groß mit Leuchtdichtekontrasten (z. B. schwarz-weiß) zu gestalten, die sichtbaren Zahlen auch taktil zu gestalten, dazu die Brailleschrift an der Taste selbst zu haben und den Tastendruck akustisch per Ansage zu unterstützen.
Bei Treppen helfen kontrastreiche Stufenvorderkantenmarkierungen. Handläufe sollten durchlaufend und beidseitig sein und der Fußboden sollte immer matt sein.
Glasmarkierungen sollten im Wechselkontrast markiert werden. Das bedeutet, dass die Sicherheitsstreifen kontrastreiche, helle und dunkel Elemente beinhalten, um wechselnde Hintergründe zu berücksichtigen.
Barrierefreie Toiletten
Diese sind nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern barrierefrei für alle, die dies benötigen, also auch für sehbehinderte Menschen. Die Türen sollten mit einem Europaschlüssel auf- und zugeschlossen werden können. Diesen können Menschen mit einem Behindertenausweis gegen einen Beitrag ab ca. 20 € beim Versorgungsamt oder auch beim Bürgerbüro kaufen und so europaweit auf öffentliche Toilette mit einem entsprechenden Schloss gehen.
Warum ist Fachwissen so wichtig?
Um fachlich beraten zu können, muss man mit den Verantwortlichen auf fachlicher Augenhöhe reden können.
Fragen an den Arbeitskreis und wie man sich aktiv einbringen kann
Sollten Sie fachlichen Rat bei Baumaßnahmen suchen, können Sie sich natürlich auch beim Arbeitskreis melden.
Es sind immer wieder Menschen gesucht, die sich entsprechend schulen und dann den Arbeitskreis fachlich unterstützen. Gerne kann man eine „Schnupperzeit“ absolvieren, um zu schauen, ob die Arbeit einem wirklich liegt und man dann die Zeit für die Schulungen und spätere Beratungen investieren möchte.
Kontaktinformationen zu den Mitgliedern des Arbeitskreises gibt es in der Geschäftsstelle unter info@pro-retina.de und unter 0228 227 217 0.
Zusammenfassung des ersten Tages.
Zusammenfassung des Themen-Tages Hilfsmittel.
Zusammenfassung des Themen-Tages "Soziale Beratung".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Pflege".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Krankheitsbewältigung".
Zusammenfassung des Abschlusstages.