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AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Hilfsmittel“
AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Hilfsmittel“
Am zweiten Tag der AMD-Aktionswoche ging es rund um das Thema Hilfsmittel für sehbehinderte Menschen. Ein Videomitschnitt der Veranstaltung ist für registrierte Mitglieder hier abrufbar.
Im Folgenden ist der Tag zusammengefasst. Nach der AMD-Aktionswoche werden zusätzlich Aufzeichnungen der Vorträge als Zusammenschnitt veröffentlicht.
Mit einer herzlichen Begrüßung der über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer startete der heutige Themen-Tag.
Die inhaltlichen Beiträge des heutigen Tages kamen von zwei Aktiven des PRO RETINA Arbeitskreis Hilfsmittel:
Petra Haurand, selbst von einer Netzhaut-Degeneration betroffen und seit vielen Jahren Mitglied der PRO RETINA aus Paderborn, ist Leiterin des Arbeitskreises Hilfsmittel.
Erika Ritter, auch seit vielen Jahren Mitglied von PRO RETINA ist selbst gesetzlich blind, wenn sie auch über ein minimales Restsehen verfügt. Sie berät auch zum Thema Hilfsmittel und ist selbst auch Nutzerin vieler großer und kleiner Hilfsmittel, weil sie ihr Leben einfach vereinfachen.
Die beiden Referentinnen gaben einen wunderbaren Überblick über Hilfen von kleinen Alltagshilfen über Medizingeräte bis hin zu Hilfsmittel für die Freizeitgestaltung. Im Folgenden eine kleine, unvollständige Zusammenstellung:
Kleine Tipps und Tricks für den Alltag
Hilfreiche „Kleinigkeiten“ sind Markierungspunkte, die sich erfühlen lassen. So kann man im Haushalt haptische Markierungen setzen. Außerdem helfen kontrastreiche Tischdecken als Untergrund zu weißen Tellern oder Unterschriftsschablonen für Unterschriften. Uhren gibt es heutzutage auch in sprechenden Formen, die bei einem Klick die Uhrzeit vorlesen, genau wie Küchenwagen, die ein Gewicht vorlesen. Auch Küchenmaschinen können eine große Hilfe darstellen.
Vorhandene Großgeräte können nachgerüstet werden, sodass sie dann mit einem Sprechen und so weiter genutzt werden können. Es ist also nicht nötig, den kompletten Haushalt auszutauschen.
Wichtig als Alternative zum Notizblock ist ein Aufnahmegerät, in dem man sich Sprachnotizen abspeichern kann. Oft ist dies natürlich durch ein genutztes Smartphone automatisch gegeben.
Für Freunde von Gesellschaftsspielen gibt es Würfel, deren Punkte fühlbar sind oder größere Spielkartensets. Auch fürs Nähen und handwerkliche Tätigkeiten gibt es gute, haptisch unterstütze Utensilien bis hin zu sprechenden elektrischen Geräten.
Beleuchtung
Verminderung von Blendung und Erhöhung von Kontrasten sind die grundlegendsten Möglichkeiten, um das eigene Sehen zu verbessern.
Da A und O eines besseren Sehens ist eine ordentliche Beleuchtung. Dabei sollten Lampen im Geschäft getestet werden, da der Bedarf sehr unterschiedlich ist: warmes Licht, kaltes Licht, punktuell oder weiter gestreut. Jeder muss herausfinden, was am besten für sie oder ihn ist. Es gibt auch inzwischen viele kleine Helferlein zum Mitnehmen in Handtaschengröße. Wenn man die Hände dabei frei haben möchte, sind Stirnlampen auch eine gute Alternative.
Brillen
Lupenbrille sind inzwischen verhältnismäßig klein und leicht. Solche Brillen können durchaus 4 bis 5-fach vergrößern und mit der richtigen Beleuchtung dazu bieten sie vor allem bei feinen Arbeiten eine große Hilfe, um kleine Dinge wieder gut sehen zu können.
Eine Alternative für draußen sind Ferngläser (Monokulare), die helfen können Schilder oder Anzeigen lesen zu können.
Kantenfilter
Kantenfilter sind farbige Brillen, die Licht in bestimmten Wellenlängen herausfiltern. Sie nehmen Blendungen und sind kontrastverstärkend. Aber nicht jede und jeder reagiert gleich auf Kantenfilter. Daher ist das wichtigste: Ausprobieren! Es gibt Menschen, die für verschiedene Situationen jeweils einen eigenen Kantenfilter nutzen.
Kantenfilterkoffer können von Mitgliedern in der PRO RETINA zum Testen bestellt werden.
Lesegeräte
Wenn normale Glaslupen nicht mehr reichen, können elektronische Lupen genutzt werden. Dort kann man z.B. an einen Text heranzoomen. Außerdem können unterschiedliche Farben gewählt werden, um Kontraste individuell abgestimmt einzustellen. Dies gibt es von der Handtaschengröße bis zu Bildschirmlesegeräten. Letzteres gibt es als stand-alone-Geräte aber auch als Geräte, die an den eigenen PC angeschlossen werden können. Inzwischen gibt es auch Bildlesegeräte, die auch vorlesen können.
Vorlesegeräte
Maschinell erstellter Text kann von Vorlesegeräte komplett abgelesen werden. Für Bücher gibt es neben Hörbüchern die über klassische Geräte abgespielt werden, auch CDs die im Daisy-Player abgespielt werden können. Diese sind dann in Kapitel und Überschriften und Text unterteilt und man kann jederzeit kontrolliert im Text vor- und zurückspringen. Es gibt kostenlose Büchereien für Blinde, die fast jedes Buch auch in Hörbuchformat haben oder herstellen. Außerdem gibt es eine kleine Kamera (Orcam), die man an der Brille befestigen kann. Diese liest ein Buch oder andere Texte vor einem vor.
Weißer Stock
Der weiße Stock ist wichtig, um sich selbst als sehbehindert zu kennzeichnen. Dadurch können auch andere Menschen und vor allem Autofahrer sich darauf einstellen.
PC/Laptop
PCs haben inzwischen sehr gute vorinstallierte Software, die per Tastenkombination bedient werden kann. Außerdem gibt es Software, die zum Beispiel alles vorließt (NVDA). Natürlich gibt es auch nicht-kostenlose Software, die als Screenreader dient und alles vorlesen kann, was ein PC anzeigt (Jaws), die neuste Ausgabe (Seit Nov 2020) hat auch eine Spracheingabe.
Smartphone
Sie können vorlesen, Wege ansagen, haben Taschenlampen und können mit unendlich vielen Apps um viele sehr nützliche Anwendungen erweitert werden.
Es gibt zwei Broschüren von PRO RETINA zum Thema Hilfsmittel in denen dies und noch mehr erläutert wird:
1. Allgemeine „Hilfsmittelbroschüre“
2. „PC, Smartphone und neue Medien“
Außerdem stehen die Berater der Arbeitskreis Hilfsmittel auch für Fragen zu Verfügung. Kontaktinformationen bekommen Sie in der Geschäftsstelle von PRO RETINA. Auch die Broschüren können Sie dort bestellen: info@pro-retina.de und (0228) 227 217 0.
Zusammenfassung des ersten Tages.
Zusammenfassung des Themen-Tag "Soziale Hilfe und Beratung".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Pflege".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Krankheitsbewältigung".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Barrierefreiheit".
Zusammenfassung des Abschlusstages.