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AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Krankheitsbewältigung“
AMD-Aktionswoche: Themen-Tag „Krankheitsbewältigung“
Am fünften Tag der AMD-Aktionswoche ging es rund um das Thema Krankheitsbewältigung für sehbehinderte Menschen. Ein Videomitschnitt der Veranstaltung ist für registrierte Mitglieder hier abrufbar.
Im Folgenden ist der Tag zusammengefasst. Nach der AMD-Aktionswoche werden zusätzlich Aufzeichnungen der Vorträge als Zusammenschnitt veröffentlicht.
Nicola Jannecke stellte den Arbeitskreis Psychologie vor. Sie ist schon seit Geburt an sehbehindert, das Thema begleitet sie also schon ihr Leben lang. Sie hat Psychologie studiert und war hat den Arbeitskreis Psychologie mitgegründet.
Der Arbeitskreis bietet psychologische Hilfe an. Dies ersetzt natürlich keine Psychotherapie, bietet vielen aber schon genug Hilfe, mit den emotionalen Belastungen einer Erkrankung umzugehen. Ursprünglich waren nur Psychotherapeuten dabei, inzwischen berate aber auch weitere Personen, die auch ohne offizielle Berufsausbildung eine therapeutische Hilfe bieten können. Weitere Beraterinnen und Berater werden derzeit auch gesucht.
Nach der kurzen Einführung übernahmen Heidrun Köllner und Beate Lampe.
Frau Köllner, selbst seit ihrer Jugend an einer Sehbehinderung erkrankt, hat eine Praxis für Entspannungskurse und psychologische Beratung. Frau Lampe ist Gesundheits- und Kommunikationsberaterin.
Zur Krankheitsbewältigung gehören vier Phasen der Trauer: Leugnen, Wut, Trauer, Akzeptanz. Diese sind nicht chronologisch und man sollte sie immer annehmen, wie sie kommen, ohne sich darin zu verlieren.
Als Erstes sollte man die Krankheit als solche annehmen. Dabei darf man gerne wütend auf die Krankheit sein. Damit ist oft auch Trauer verbunden, die man auch zulassen sollte. Durch Mut und Zulassen der eigenen Emotionen können diese Gefühle in eine Akzeptanz der eigenen Krankheit führen. Natürlich kann man dann trotzdem immer mal wieder traurig oder wütend sein, sollte aber nach und nach nicht mehr das Leben bestimmen.
„Mit der Zeit nimmt die Seele die Farben deiner Gedanken an.“ (Marc Aurel) Trübe Gedanken können einen noch mehr runterziehen.
Achtsamkeit und Wahrnehmung ist ein wichtiges Thema im Umgang mit Krankheiten und sich selbst. Man sollte auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse Acht geben und diese bewusst wahrnehmen. Übungen wie z. B. Mediation oder Bewusstseinsschärfungen im Alltag können einem dabei helfen. Wenn man diese Übungen immer wieder in den Tag integriert, schafft man es, Stress abzubauen und entspannter durchs Leben zu gehen. Frau Köllner baute auch direkt eine Achtsamkeits- und Atemübung mit ein.
Auch Angst gehört in der Verarbeitung von Gefühlen meist dazu. Die Angst darf man zulassen, sie darf aber nicht die Kontrolle über einen übernehmen.
Als Nächstes ging Frau Köllner auf die Stressreaktionen von Körper, Kopf und Herz ein. Je nachdem, wie ich denke, sind auch meine Gefühle. Der Kopf beeinfluss also das Herz. Der Körper kann darüber hinaus zeigen, wenn Stress überlastend ist.
Einen solchen Negativkreislauf sollte man versuchen zu durchbrechen. Dies kann durch Bewegung sein, Achtsamkeitsübungen oder z. B. indem man ins tun kommt. Viele kenne es vielleicht: Wenn man sehr gestresst ist, ist die Wohnung sehr sauber, weil man auf einmal gerne putzt um sich abzulenken und auf andere Gedanken zu kommen.
Die drei Bereiche der eigenen Handlungskompetenzen sind Entspannung und Entgegenwirken, Gedanken und Gefühle sowie Gefühle und Verhalten. Diese die Paare stehen immer im Zusammenhang. Als Beispiel: Wenn ich wütend bin, kommuniziere ich Dinge anders, als wenn ich gelassen bin. Daher agiere ich als entspannte Person auch entspannter in Situationen.
Die Resilienz steht für die seelische Widerstandskraft, die man auch erlernen und stärken kann. Dabei ist nicht gemeint, dass einen nichts mehr berühren kann, sondern dass man lernt, mit Krisen und schwierigen Situation umgehen zu können und vielleicht sogar gestärkt (nicht hart) aus einer solchen Situation herausgehen zu können.
Die sieben Säulen der Resilienz: Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung, Zukunftsorientierung.
Energiefass: Das eigene Energiefass kann man füllen durch Dinge, von denen man weiß, dass sie einem Kraft geben. Es hilft, wenn man seine Energiespender kennt und diese für das eigene Wohlbefinden nutzen.
Handlungskoffer bzw. Handwerkskoffer: Was hilft mir, aktiv zu handeln?
- Gelassenheit und Entspannung Geduld
- Atmung, Erdung
- Ankersetzen durch Animationsübungen
- Informationen einholen: Hilfsmittel, Rechte, Mobilität
- gesunde Ernährung und Sport
- innere Haltung
- Gleichgesinnte suchen
- Aktiv sein, ins tuen kommen
- Kreativität
- Rituale
- sich auf die eigenen Fähigkeiten und Ressourcen besinnen
- die „fünf Bohnen“ in der Hosentasche: Immer, wenn etwas Schönes am Tag passiert, wandert eine Bohne von der linken Hosentasche in die rechte. So kann man sich abends nochmal an diese Momente erinnern
- Hoffnung
- Nischen der Erholung
- Angemessener Umgang mit Ängsten und Sorgen
- Mentaltraining
- Heiterkeit und Humor
- Abgrenzen, Nein-sagen
- Ratgeber: Buch, Musik, Podcasts
- Bewusstwerdung der Krisenkompetenz
Sollten Sie das Beratungsangebot des Arbeitskreises Psychologie in Anspruch nehmen wollen, können Sie gerne in der Geschäftsstelle der PRO RETINA unter info@pro-retina.de oder 0228 227 217 0 entsprechende Kontaktdaten erfragen.
Zusammenfassung des ersten Tages.
Zusammenfassung des Themen-Tages Hilfsmittel.
Zusammenfassung des Themen-Tages "Soziale Beratung".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Pflege".
Zusammenfassung des Themen-Tages "Barrierefreiheit".
Zusammenfassung des Abschlusstages.